Zähl Pixel
Tarifverhandlungen

TMehr Geld für EVB-Mitarbeiter: Unternehmen einigt sich mit GDL

Die Mitarbeiter der evb können sich über einen überdurchschnittlichen Tarifabschluss freuen.

Die Mitarbeiter der evb können sich über einen überdurchschnittlichen Tarifabschluss freuen. Foto: evb

Gute Nachrichten für alle Angestellten der EVB: Die Lokführergewerkschaft GDL hat sich mit dem Unternehmen auf einen neuen Tarif geeinigt. Es geht um mehr Geld und weniger Stunden.

author
Von Sophia Ahrens
Dienstag, 14.05.2024, 05:50 Uhr

Bremervörde. Seit Januar diesen Jahres haben die Lokführergesellschaft GDL und die Eisenbahn- und Verkehrsbetriebe (EVB) aus Bremervörde um einen neuen Tarif verhandelt. „Das Interesse beider Tarif- und Sozialparteien an zielführenden und einvernehmlichen Tarifverhandlungen hatte sich bereits beim Auftakt der Verhandlungen im Januar 2024 abgezeichnet“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Seit dem 7. Mai gibt es nun auch ein Ergebnis, dass die Angestellten der EVB freuen dürfte: Künftig werden sie oberhalb des Marktniveaus bezahlt, heißt es. „Überdurchschnittliche werthaltige Verbesserungen“ nennen das die Tarifparteien.

Der Tarifabschluss gilt bei der EVB für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, wie Lokomotivführer, Zugbegleiter, Ausbilder, Fahrdienstleiter, Fahrzeug- und Infrastrukturinstandhaltung. Als Maßstab habe die EVB andere, bereits gültige Tarifabschlüsse seit Anfang der Verhandlungen anerkannt. Das schloss einen großen Streitpunkt schon direkt aus.

35-Stunden-Woche für EVB kein Problem

Die EVB berücksichtigte laut Pressemitteilung sofort die geforderte Wochenarbeitszeit von 35 Stunden für Schichtarbeiter - anders als die Deutsche Bahn. Die Stunden sollen stufenweise reduziert werden - ohne Kürzungen des Gehalts. Außerdem gibt es für Juli 2023 eine Entgelterhöhung von 300 Euro, im April 2025 eine weitere Erhöhung von 120 Euro.

Darüber hinaus erhielten die Beschäftigen bereits mit der Februarvergütung eine erste steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro, weitere 1000 Euro folgen im Juni 2024 und 500 Euro im Dezember 2024. „All dies ist keine Selbstverständlichkeit, sondern zeugt von einer guten Sozialpartnerschaft, aber auch von der Weitsicht und dem hohen Verantwortungsgefühl der EVB für ihre Mitarbeiter“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

Erhöhungen gegen Fachkräftemangel

Mit den Tariferhöhungen sollen die Personalprobleme der Branche bekämpft werden. Die Parteien erwarten, dass dadurch bestehende Mitarbeiter gebunden und dem Fachkräftemangel etwas entgegengesetzt wird.

Laut Weselsky ist die 35-Stunden-Woche am besten dafür geeignet, das „Eisenbahnsystem zu ertüchtigen“. „Unseren Dienst für Fahrgast und Gesellschaft können wir nur dann bestmöglich erbringen, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Rolf Glahn, Geschäftsbereichsleiter Personal & Zentrale Dienste der EVB. Insgesamt 45 Unternehmen hätten sich inzwischen diesem Tarifabschluss angeschlossen, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. (sas)

Weitere Artikel