TMehr als 4 Millionen Euro: Sporthallen-Neubau in Agathenburg wird noch mal teurer

Die Mehrzweckhalle in Agathenburg soll seit Jahren neu gebaut werden. Foto: Battmer
Sportstätten, Kita-Erweiterung und Gewerbegebiet: Das sind die großen Projekte, die Dollern und Agathenburg in den kommenden Jahren finanziell wuppen müssen. Auch die Strabs ist in beiden Gemeinden Thema - mit unterschiedlichen Ansätzen.
Dollern/Agathenburg. Der Neubau der Sporthalle in Agathenburg ist noch mal etwas teurer geworden: Knapp 4,2 Millionen Euro soll die Baumaßnahme kosten. Mehr Geld, und jetzt auch noch ohne Zuschuss: Die Samtgemeinde hatte angesichts der anstehenden Millionen-Investitionen für den Schulbau ihren Zehn-Prozent-Zuschuss gestrichen. Bereits Ende 2022 war die Sportstättenförderung des Landes ausgelaufen, wo Agathenburg auch leer ausging. Unterm Strich fehlen der Gemeinde damit rund 800.000 Euro.
Die Planungskosten seien gestiegen, aber die reinen Baukosten gesunken, berichtete Agathenburgs Bürgermeister Stefan Heins (CDU). Er hofft, dass die Gesamtkosten am Ende eher bei 4 statt 4,2 Millionen Euro landen.
Kämmerer: Agathenburg hat eine stabile Situation
Die Pläne für die neue Sporthalle werden im Vorwege der Ratssitzung am 3. April der Öffentlichkeit vorgestellt, sagte Heins. Im Juni soll der Bauantrag gestellt werden. Die ersten Ausschreibungen laufen bereits. Baubeginn ist für März 2025 geplant - die neue Sporthalle wäre mit etwa 15 Monaten Bauzeit im Sommer 2026 fertig.
Da die Sporthalle auf einen Sportplatz der SV Agathenburg/Dollern gebaut wird, hat die Gemeinde 100.000 Euro eingeplant, um eine neu gekaufte Fläche an der Halle als Sportplatz herzurichten.
Agathenburg rechnet für das Jahr 2024 mit einem Minus von 421.058 Euro. Immerhin: Nach der Steuererhöhung und der Millionen-Investition Sporthalle erwartet die Kommune ab 2025 wieder positive Jahresergebnisse. „Agathenburg hat eine relativ stabile Situation angesichts der heutigen Finanzlagen“, sagt Kämmerer Mirko Sturm. Die Gemeinde profitiert sehr von den Gewerbesteuerzahlungen von Airbus. Das sei allerdings Fluch und Segen, sagt Sturm. So hätte der Flugzeugbauer etwa für 2023 viele Aufträge, aber dennoch Gewinnrückgang. „Das macht sich bei der Gewerbesteuer bemerkbar.“
Entscheidung über Strabs nach Bürgerveranstaltung
Die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) hat Agathenburg hintangestellt. Zunächst soll es eine Einwohner-Infoveranstaltung geben, auf der die Politik mit den Bürgern über die Abschaffung der Strabs diskutieren will. Eine Entscheidung könnte im Juni fallen.
Die Zeichen stehen aber auf das Aus der umstrittenen Satzung. Die Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Horneburg hatten einheitliche Steuersätze vereinbart. Bliedersdorf, Nottensdorf und der Flecken Horneburg haben ohne Strabs die Hebesätze der Grundsteuer A und B auf 550 Punkte gesetzt. Auch Agathenburg rechnet mit 550 Punkten Grundsteuer - also auch ohne Strabs. Einzig Dollern, wo die Strabs weiterhin gilt, hat Hebesätze von je 500 Punkten. Die Gewerbesteuer liegt in allen Kommunen bei 450 Punkten.
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Hier investiert Dollern in den nächsten zwei Jahren
Der Dollerner Haushalt weist ein Minus von 147.375 Euro auf. Die Gemeinde plant in den beiden kommenden Jahren größere Investitionen: 275.000 Euro kostet die Erweiterung der Kita Kleine Kraniche. Wegen des steigenden Platzbedarfs soll der Kindergarten zeitnah um zwei Gruppen erweitert werden. Hier seien Mehrkosten entstanden, berichtet Kämmerer Sturm. Und auch Dollern hat den Sport im Visier: 185.000 Euro sind eingeplant, um die bestehende Sporthalle auszubauen.
520.000 Euro fließen in die Erschließung des Gewerbegebietes - davon zahlt die Samtgemeinde Horneburg mit 260.000 Euro die Hälfte als Erschließungsbeitrag. Hintergrund ist der Neubau des Dollerner Feuerwehrgerätehauses, das im Gewerbegebiet geplant ist.
60.000 Euro sind für LED-Umrüstung eingeplant, mit einem Investitionszuschuss von 7500 Euro vom Land. 40.000 Euro sollen Outdoorfitnessgeräte kosten, dafür soll es Mittel aus der Leader-Förderung in Höhe von 26.000 Euro geben. Und in den kommenden vier Jahren investiert die Gemeinde 35.000 Euro in die Ausstattung der Kinderspielplätze.
Solidarische Abgabe der Kommunen an die Samtgemeinde
Beide Kommunen nehmen Kredite auf, um den erhöhten Investitionsbedarf zu decken. Dollern müsse „öfter Groschen umdrehen“, um die Liquidität zu wahren, so Sturm. Auch die Steuersätze wurden erhöht, allerdings „um etwas zurückzugeben“, sagt der Kämmerer mit Blick auf die Investitionsprogramme.
Auch Dollern und Agathenburg haben für die solidarische Abgabe an die Samtgemeinde gestimmt. Die Mitgliedsgemeinden unterstützen die Samtgemeinde freiwillig - bemessen nach Steuerkraft - mit insgesamt 1 Million Euro.