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Investitionen

TMillionen-Projekte in der Samtgemeinde Fredenbeck: Das ist der Stand

Nahe der Sporthalle wird an der Heidestraße die Grundschule Mulsum-Fredenbeck gebaut.

Nahe der Sporthalle wird an der Heidestraße die Grundschule Mulsum-Fredenbeck gebaut. Foto: Bisping

Ein Multifunktionshaus, eine Ganztagsschule, ein Mensa-Anbau: Fredenbeck stehen große Ausgaben ins Haus. Wie weit sind die Bauprojekte?

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Von Alexandra Bisping
Donnerstag, 19.09.2024, 00:12 Uhr

Fredenbeck. Der Bau der neuen Grundschule Mulsum-Kutenholz gleicht einer finanziellen Herkulesaufgabe. Für die Ganztagsschule muss die Samtgemeinde Fredenbeck gewaltige Ausgaben von insgesamt 30 Millionen Euro stemmen. „Es ist die größte Baumaßnahme seit Bestehen der Samtgemeinde“, sagt der Erste Samtgemeinderat Ralph Löblich.

Der Bund schießt 585.000 Euro in das Projekt. „Bund und Land lassen uns völlig alleine“, stellt Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef fest. Die Samtgemeinde trägt mit dem Bau dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung Rechnung, der ab 1. August 2026 besteht.

Um die hohen Kosten etwas abzufedern, hatte die Samtgemeinde die Steuern erhöht. Er habe mit mehr Widerstand seitens der Bürger gerechnet, sagt Hartlef. Der blieb aber aus.

Dreizügige Grundschule für insgesamt 312 Schüler

312 Schülerinnen und Schüler passen in das zukünftige Gebäude. Gebaut wird an der Heidestraße in Kutenholz. Das dafür vorgesehene, gut 17.100 Quadratmeter große Areal will die Samtgemeinde in einem Grundstückstausch mit der Gemeinde Kutenholz erwerben.

Grund für den Tausch ist, dass die Schule dichter an die naheliegende Kutenholzer Sporthalle heranrückt. Die darf die Schule mitbenutzen.

Der Samtgemeinde wird allerdings eine Frist gesetzt: Baut sie die neue Grundschule nicht innerhalb der kommenden fünf Jahre, fällt das eigentliche Grundstück an die Gemeinde Kutenholz zurück.

Löblich sagt zum derzeitigen Stand: „Wir sind gerade in einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren und suchen ein Planungsbüro für den Neubau.“ Der Zuschlag soll noch in diesem Jahr erfolgen. Der Bebauungsplan ist am Mittwoch ab 19.30 Uhr Thema auf der Ratssitzung der Gemeinde Kutenholz im Sporthaus Essel.

Ein Mensa-Gebäude für den Ganztagsbetrieb

Von Kutenholz nach Fredenbeck: Seit einem guten Jahr steht der 2,1 Millionen Euro teure Anbau an der Grundschule am Raakamp. Für den Ganztagsbetrieb muss Fredenbeck noch einmal tief in die Taschen greifen. Wie berichtet, soll auf den Fredenbecker Wiesen der erforderliche Mensa-Anbau entstehen. Aktuell wird er mit 4,25 Millionen veranschlagt.

Die Grundschule in Fredenbeck bekommt einen Mensa-Anbau.

Die Grundschule in Fredenbeck bekommt einen Mensa-Anbau. Foto: Bisping

Geplant ist auf dem 4000 Quadratmeter großen Grundstück ein 830 Quadratmeter großes Gebäude. Im bereits vorhandenen Komplex werden 440 Quadratmeter umgebaut. Ein Architekturbüro hatte kürzlich die Pläne vorgestellt.

Bei der Zubereitungsform des Schulessens ist noch nichts entschieden. Die Samtgemeinde hält sich alle Optionen offen. „Wir bauen die Mensa so, dass die drei Varianten Cook & Service, Cook & Chill oder Cook & Hold möglich sind“, sagt Hartlef. Bei der ersten wird frisch gekocht, bei der zweiten wird punktgenau gegart, die Mahlzeiten sind gekühlt mehrere Tage haltbar. In der dritten Variante werden die Mahlzeiten woanders gekocht und warm an die Schule geliefert. Beraten wird dieses Thema in einem der kommenden Jugend-, Sport- und Kulturausschüsse.

Ein Haus für Feuerwehr und Dorfgemeinschaft

Von Fredenbeck nach Deinste: Das Multifunktionshaus am Loher Weg wird bereits gebaut. Die Erdarbeiten für das Gebäude sind abgeschlossen. In Kürze werden die Fundamente erstellt und die Bodenplatte, begleitet von Erdarbeiten, betoniert.

Von den 800 Quadratmetern des neuen Gebäudes wird die Freiwillige Feuerwehr circa 450 Quadratmeter nutzen. Das Einsatzfahrzeug und der Mannschaftswagen finden darin Platz. Es gibt Umkleideräume mit Schränken. Außerdem soll ein Teil des neuen Gebäudes als Dorfgemeinschaftshaus funktionieren und Bürgern und Vereinen einen Treffpunkt bieten.

Am Loher Weg in Deinste entsteht derzeit das Multifunktionshaus.

Am Loher Weg in Deinste entsteht derzeit das Multifunktionshaus. Foto: Bisping

Nach langen 40 Wochen habe die Samtgemeinde endlich die Baugenehmigung erhalten, sagt Matthias Hartlef. Wann das Multifunktionshaus fertiggestellt wird, ist derzeit nicht abschätzbar.

Für den Teil „Dorfgemeinschaftshaus“ hat die Gemeinde Deinste den Höchstförderbetrag von 500.000 Euro erhalten, die Außenanlage wird mit 65 Prozent und 494.000 Euro gefördert. Die Gesamtkosten liegen bei rund 3 Millionen Euro.

Auch der geplante Kita-Neubau auf dem Gelände, auf dem einst die Niedersachsenschänke stand, schlägt mit circa 2,7 Millionen Euro zu Buche. Löblich: „Hier warten wir auf die Baugenehmigung und wollen dann loslegen.“ Übrigens: Der Name „Kleine Heimat“ kam nicht überall gut an. Die Kita wird, so heißt es aus dem Rathaus, „Haus der kleinen Entdecker“ heißen.

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