TMillionen fließen in die Schulstandorte Himmelpforten und Hammah

Die Grundschule in Himmelpforten bekommt für den Ganztagsbetrieb zusätzliche Klassen- und Differenzierungsräume in einem neuen Trakt. Foto: Helfferich
Die neuen Schulgebäude für den Ganztagsbetrieb in Himmelpforten und Hammah kosten die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten Millionen. Aber das ist auch gut so, sagt die Politik.
Oldendorf-Himmelpforten. Große Aufgaben muss die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten nicht nur im Grundschulbereich stemmen:
Für die Grundschule Hammah sind noch einmal 2,5 Millionen Euro eingeplant. Insgesamt wird der Um- und Neubau 10,5 Millionen Euro kosten. Der Umzug aus der Containerschule in den Neubau soll zum neuen Schuljahr im nächsten Sommer möglich sein. Dann fällt für die Samtgemeinde auch die Miete (300.000 Euro) für die Container der Übergangsschule weg.
Kämmerer Frank Buhrmester rechnet einen Zuschuss des Bundes für die Einrichtung des Ganztagsbetriebes in Höhe von 860.000 Euro ein. Der gilt allerdings pro Kopf und damit für alle Ganztags-Schulbaumaßnahmen in der Samtgemeinde - mehr wird es nicht geben. Angesichts der Gesamtsumme für alle Schulen „eine eher klägliche Summe“, so Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke.
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Bau in Himmelpforten im laufenden Schulbetrieb
Ebenfalls 2,5 Millionen Euro kalkuliert die Samtgemeinde für den ersten Aufschlag beim Bau des neuen Gebäudes an der Grundschule Himmelpforten. Vorteil: Der Bau ist auch im laufenden Schulbetrieb möglich. Insgesamt kostet das Projekt 5,6 Millionen Euro. Fertig sein soll es 2026.
Ein großer Batzen ist auch der Bau von zwei Mehrfamilienhäusern in Oldendorf und Hammah, die als Unterkunft für geflüchtete Menschen geplant sind. Im nächsten Jahr stehen dafür 700.000 Euro im Etat, insgesamt werden die zwei Häuser rund 1,6 Millionen Euro kosten. „Die tragen sich aber selbst, weil wir Vermieter sind“, so Buhrmester.
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Sanierung in Großenwörden
550.000 Euro stehen im Etat für die Modernisierung der Feuerwehrgerätehäuser, von denen die Samtgemeinde insgesamt 18 auf ihrem Gebiet hat. Nach den An- und Umbauten in Burweg und Heinbockel ist Großenwörden an der Reihe. 2026 und 2027 sollen jeweils weitere Millionen investiert werden.
Für die Digitalisierung der Schulen zahlt die Samtgemeinde im nächsten Jahr 300.000 Euro. Fortlaufende Kosten werden bleiben. „Die Nachrüstung oder Ersatzbeschaffungen nach 5 bis 6 Jahren liegen in der Natur der Sache“, sagte Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke im Finanzausschuss. Ein aktualisierter Plan für die digitale Ausstattung der Schulen soll verlässlich den Bedarf festschreiben.
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Politik will Ausgaben künftig kritischer prüfen
„Ich stehe den Ausgaben oft kritisch gegenüber, aber ich stimme im vollen Umfang zu. Wir brauchen die Investition in die Bildung, aber auch in die Feuerwehr“, sagte Johann Schlichtmann (FWG) im Finanzausschuss der Samtgemeinde. Die mahnenden Worte kamen von Margitta Bertram (SPD): „Die Investitionen sind richtig und wichtig. Aber wir sollten jede Ausgabe lieber einmal mehr diskutieren.“ Das sah auch Frank Wassermann (CDU) so. Durch die gute finanzielle Situation der letzten Jahre habe sich die Samtgemeinde erlauben können, „ein Stück weit auch ein Wunschkonzert zu erfüllen“. Jetzt sei Augenmaß gefragt.
Denn die Samtgemeinde hat zwar eine solide Finanzplanung, die großen Projekte im Schulbereich kann sie aber nur über Kredite stemmen. Der Schuldenstand zum 1. Januar 2025 liegt bei fast 5 Millionen Euro. Der voraussichtliche Stand am Ende des nächsten Jahres liegt dagegen bei 21,5 Millionen Euro. Zu den Kreditermächtigungen aus dem letzten und diesem Jahr kommen 6,4 Millionen Euro im Jahr 2025.
„Das ist fast das Maximum, das wir aufnehmen können“, so Frank Buhrmester. Das führt dazu, dass der Cash-Flow ins Negative rutscht. Was bedeutet, dass die Kredittilgung nicht mehr aus den laufenden Einnahmen gedeckt werden kann. „Das bereitet mir schon ein bisschen Sorge“, sagte Ausschussvorsitzender Hans-Jürgen Pape (CDU). Auch er will die Ausgaben stärker in den Blick nehmen, damit die Samtgemeinde die Kreditlast schultern kann.
Unterm Strich gibt die Samtgemeinde bei ihren laufenden Ausgaben (rund 20 Millionen Euro) etwa eine Million Euro mehr aus als sie einnimmt (19 Millionen Euro).