TMillioneninvestition in Stade: Baustart für neue Rettungswache des Landkreises
Blick in die Zukunft: So soll die neue Stader Rettungswache einmal aussehen. Foto: Landkreis Stade
Der Bau der neuen Rettungswache in Stade-Wiepenkathen hat begonnen. Der Landkreis Stade investiert Millionen. Doch eine entscheidende Frage ist noch offen.
Stade. Im Mai konnte Kreisdezernentin Sabine Brodersen im Ausschuss für Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten verkünden, dass die Baugenehmigung für die neue Rettungswache vorliegt. Im Oktober rückten die Bagger an. Jetzt hat Landrat Kai Seefried, unterstützt von Kreisbaurätin Madeleine Pönitz, den Grundstein für den Neubau gelegt. Knapp 15 Millionen Euro investiert der Landkreis Stade in die Wache, die mitten im Gewerbegebiet Ohle Kamp in Stade-Wiepenkathen liegt.
Landrat Kai Seefried (CDU) setzt die Zeitkapsel in das Fundament ein. Foto: Landkreis Stade/Beneke
In der alten DRK-Rettungswache droht allerdings kein Leerstand. „Die Kreisfeuerwehr und der Katastrophenschutz ziehen dort ein“, kündigt Seefried gegenüber dem TAGEBLATT an. Fahrzeuge und Material finden hier nach Fertigstellung der neuen Wache in den alten Hallen auf dem Areal der Feuerwehrtechnischen Zentrale ihren Platz - über dem Untergrundkrankenhaus aus der Zeit des Kalten Kriegs.
Landkreis Stade investiert in Sicherheit der Bürger und der Retter
„Wir investieren damit gleichermaßen in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und in bessere Arbeitsbedingungen für die Einsatzkräfte“, sagte Seefried. Der Neubau entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur alten Wache. Diese platzt aus allen Nähten. Hinzu kam, dass das kreiseigene Bestandsgebäude nicht mehr den aktuellen Arbeitsschutzanforderungen entspricht.
Die Bereiche Rettungsdienst und Krankentransport werden im Neubau getrennt, so dass auch eine Vermietung an verschiedene Betreiber möglich ist. Aktuell ist das Deutsche Rote Kreuz im Boot. Im nächsten Jahr soll es eine Ausschreibung geben. DRK und Co. müssen sich bewerben.
Damit ist offen, welches Logo ab 2027/2028 - neben dem Landkreissignet - über der Rettungswache leuchtet. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist aktuell in der Thuner Straße untergebracht.
Der knapp 15 Millionen Euro teure Bau soll im Sommer 2027 bezogen werden. Die Pläne des Stader Architekten Michael Hinck sehen auf einer Brutto-Grundfläche von knapp 2600 Quadratmetern Stellplätze für drei Rettungswagen, einen Schwerlast-Rettungswagen und zehn Krankentransportwagen vor.
Außerdem wird eine Waschhalle zur Fahrzeugpflege errichtet. Die Halle wird aus Stahlblech-Sandwichelementen bestehen. Angrenzend wird ein teilweise zweigeschossiger Gebäudeteil mit Lager-, Ruhe-, Büro-, Sozial- und Schulungsräumen errichtet, hier ist auch ein Fahrstuhl vorgesehen. Dieser Bereich wird in Massivbauweise und mit Klinkerfassade gebaut.
Klimaschutzbau mit Gründach und PV-Anlage
Auf dem Dach der Fahrzeughalle sowie auf dem Dach des zweigeschossigen Bereiches des Verwaltungstraktes wird eine Photovoltaikanlage installiert, das Dach des eingeschossigen Teils des Verwaltungstraktes wird begrünt. Vorgesehen sind eine LED-Beleuchtung, eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung und ein außenliegender Sonnenschutz, beheizt wird das Objekt über eine Wärmepumpe.
Medizinische Versorgung
T Nach jahrelangem Warten: Die neue Rettungswache in Drochtersen ist endlich fertig
Vertreterinnen und Vertreter der Handwerksunternehmen, der Blaulicht-Organisationen sowie der Kreispolitik und -verwaltung waren bei der Grundsteinlegung dabei. Eingemauert wurde auch eine Zeitkapsel - unter anderem mit dem Stader TAGEBLATT und Bauplänen.
Nach den 2024 bezogenen Neubauten der Rettungswachen in Drochtersen, Guderhandviertel und Harsefeld ist das Bauvorhaben in Stade das vierte große Projekt zur Modernisierung des Rettungsdienstes im Landkreis Stade.
Im Auftrag der Kreisverwaltung hatte die Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen im Jahr 2017 ein Gutachten erstellt. Ein Ergebnis: Die DRK-Rettungswache an der K36neu in Horneburg muss ins Alte Land nach Guderhandviertel verlegt werden, um die Vorgaben besser einhalten zu können. Laut Verordnung müssen die Retter in Notfällen bei 95 Prozent aller Einsätze spätestens innerhalb von 15 Minuten vor Ort sein.
Insgesamt lässt sich der Kreistag das Mehrjahresprogramm Neue Rettungswachen knapp 21 Millionen Euro kosten. Um Kosten zu sparen, gab der Landkreis für die ländlichen Standorte drei baugleiche Rettungswachen in Auftrag.
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