TMit neuer Förderung: Drochtersen träumt vom Bad-Neubau

Falls es in Drochtersen zu einem Neubau des Hallenbades kommt, wird die Grundfläche kleiner sein. Eine Schwimmbahn und das Kinderbecken sollen eingespart werden. Foto: privat
Seit 2018 hat die Gemeinde Drochtersen sechs Förderanträge für die Sanierung des Hallenbades gestellt. Jetzt kommt Nummer 7: Diesmal geht es um einen Neubau.
Drochtersen. Das Land Niedersachsen hat einen Fördertopf zum Erhalt der Bäderinfrastruktur aufgerufen, der auch Ersatzbauten eine Chance gibt. Das Land habe ein erhebliches Interesse an der langfristigen und flächendeckenden Gewährleistung der Möglichkeit der Sportausübung, heißt es in der Vorlage der Gemeinde, über die Anfang der Woche im Bauausschuss abgestimmt wurde.
Neben der Sanierung und Modernisierung von Schwimmbädern werden diesmal auch Ersatzbauten in vergleichbarer Größe gefördert. „Dies stellt eine wesentliche Abkehr zu bisherigen Förderaufrufen dar, wo stets der deutliche Vorrang auf der Sanierung im Bestand lag“, so die Vorlage, es dürfe eine gewisse Gleichrangigkeit von Sanierung und Ersatzbau angenommen werden.
Neubau könnte Ressourcen schonen
Der Sanierungsbedarf im Drochterser Bad ist so umfangreich, dass der Bäderbetrieb nur schwer aufrechtzuerhalten ist. Mit dem neuen Förderprogramm sieht die Gemeinde nun die Chance für einen Neubau. Dabei könne eine moderne Bäder- und Filtertechnik eingesetzt werden und Ressourcen könnten geschont werden.
Neben der Installation einer PV-Anlage mit Speicher zur Eigenversorgung soll der Hallenbadneubau auch an ein Nahwärmenetz angeschlossen werden. Die Kosten werden auf 8,9 Millionen Euro geschätzt, bei einem Förderbetrag von maximal 1,5 Millionen Euro.
Um das finanzieren zu können, soll die Grundfläche des Bades verkleinert werden, indem Einzelumkleiden eingespart werden, auf das bisherige Kinderbecken verzichtet wird und die Bahnen von fünf auf vier reduziert werden.
Auf Nachfrage bei der Verwaltung machte Christian von Thun deutlich, dass Kindergärten und Schulen auch weiterhin das Becken nutzen könnten, da es mit einem Hubboden ausgestattet werde. So könne die Tiefe bis auf 30 Zentimeter reduziert werden. In erster Linie sei das Hallenbad ein Sport- und Lehrbecken, so von Thun.
Auf das Kinderbecken soll verzichtet werden
Vor der Abstimmung gab Jens Schütt (CDU) den Ausschussvorsitz ab, um sich als gewöhnlicher Ratsherr für das Projekt starkzumachen: Seit 1996 sei er im Rat und seither sei das Hallenbad immer wieder Thema.
„Manchmal bedarf es einer gewissen Hartnäckigkeit, um ein bestimmtes Ziel anhaltend zu verfolgen.“ Er bezeichnete die Abstimmung als Richtungsentscheidung. Bürgermeister Mike Eckhoff äußerte sich als Vorsitzender des Fördervereins: „Wir werden weiterhin Spenden sammeln und Wege finden, um die Gemeinde zu unterstützen.“ Der aktuelle Kontostand des Vereins: 75.000 Euro. Der Ausschuss empfahl einstimmig den Förderantrag zu beschließen.
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