TMotivation Topspiel: Kann Hedendorf Stades Sieglos-Serie verlängern?

Das Hinspiel haben die Stader mit 3:1 gewonnen. Durch die starke Hinserie konnte der VfL die weniger konstanten Hedendorfer in der Tabelle distanzieren. Foto: Struwe (Archiv)
Spitzenreiter VfL Güldenstern Stade stolperte zuletzt drei Mal in Folge. Nun kommt es in Hedendorf zum Topspiel. Kriselt Stade? Und weshalb Verfolger VSV ein wenig resigniert.
Landkreis. Der VfL Güldenstern Stade hat als Tabellenführer noch einen beruhigenden Vorsprung. Acht Punkte (58) mehr hat der Meisterschaftsfavorit als der Drittplatzierte VSV Hedendorf/Neukloster - und dabei noch zwei Spiele weniger bestritten als die Verfolger. Zu denen gehören die zweiten Mannschaften von A/O und Harsefeld. Die wiederum nicht aufsteigen können.
VfL-Trainer Matthias Quadt möchte somit auch nicht von einer Minikrise sprechen. Er fasst die drei vergangenen Spiele, die die Bilanz (19 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen) belasten, als Ergebniskrise zusammen.
Mannschaft spielte nur beim Abstiegskandidaten schlecht
Bei den zwei Niederlagen gegen A/O II (0:1) und Sievern (1:4) habe schlicht das Abschlussglück gefehlt. „Und Sievern machte aus gefühlt zweieinhalb Chancen vier Tore“, so Quadt. Er könne seinen Spielern keinen Vorwurf machen und sehe auch keinen Leistungs- beziehungsweise Spannungsabfall in der Mannschaft. „Das Spiel gegen Mu/Ku (0:0) war allerdings einfach schlecht.“
Fußball-Regionalliga
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„Wir wussten, dass uns nach der Winterpause eine schwierige Phase erwartet“, sagt Quadt, „die müssen wir überstehen.“ Er nennt eine personelle Schieflage, trotz breiten Kaders. Zudem seien die Plätze schlecht bespielbar. „Und gegen uns stehen die Gegner tief, wollen wenig Fußball spielen - da müssen wir Lösungen finden“, so Quadt.
Die Ligasituation macht den Hedendorfern wenig Hoffnung
Die VSV hatten eine bittere Vorsaison zu verdauen. Sie wurden im Endspurt noch von RW Cuxhaven eingeholt und verloren punktgleich den Titel. Der Aufstieg war damit auch passé. „Damit ist eine ganze Saison kaputt“, sagt Trainer Björn Stobbe.
Er hadert bezüglich der Vizemeisterschaft wie auch der jetzigen Tabellensituation damit, dass es keine Aufstiegsrelegation mehr gibt. „Das wäre eine Motivationsspritze“, sagt er. Stobbe meint, dass es Trainern von Zweit- bis Fünftplatzierten nicht gelingen kann, jeden Spieler „zu kitzeln“, wenn der Titel schon in weiter Ferne scheint.
Personelle Situation schmälert nötigen Konkurrenzkampf
Die Hedendorfer wollten Herausforderer für Titelfavorit Stade sein. Dass daraus nichts wurde, liegt an dem von Stobbe kreierten „Amateur-Rucksack“, den ein Trainer zu tragen habe.
„Seit der Rückserie kommt der bei uns ganz besonders zum Tragen“, sagt Stobbe. Durch Urlaube, Verletzungen und Krankheiten habe er bis zu diesem Zeitpunkt schon 35 Spieler eingesetzt. „Das habe ich so in meiner langen Laufbahn noch nicht erlebt.“
So fehlt dem Drittplatzierten die nötige Konstanz für ganz oben. Den Hedendorfern fehle der nötige Konkurrenzkampf im Training. „Der Knackpunkt ist, dass sich die Mannschaft mehr oder weniger zu oft von selbst aufstellt“, so Stobbe. Und wenn die VSV in einem Duell „nicht auf 100 Prozent laufen“, so Stobbe, werde es schwer.
Motivation ist am „Super-Sonntag“ kein Problem
Stobbe freut sich jetzt aber auf einen erneuten „Super-Sonntag“. Einen solchen hatten die VSV zuletzt mit den Nachbarschaftsduellen gegen Apensen und Immenbeck, als die dritten, zweiten und ersten Mannschaften hintereinander spielten und immer gut 300 Leute zuschauten. „Das wollen wir haben“, sagt Stobbe.
Nun treffen die Kreisligisten VSV II und Stade II (So.,13 Uhr) aufeinander, ehe es ab 15.30 Uhr zum Topspiel zwischen den ersten Teams kommt.
Quadt hofft, dass es ein Topspiel wird, dass die VSV auf Augenhöhe mitspielen wollen. Stobbe ist sich sicher, dass seine Mannschaft gegen den Tabellenführer - trotz der Tabellensituation - kein Motivationsproblem haben wird.
Weitere Spiele
In der Landesliga trifft A/O auswärts auf den TSV Ottersberg (Fr., 19.30 Uhr). Bei dem Abstiegskandidaten hat Ex-D/A-Stürmer Alexander Neumann den Trainerposten übernommen. Er fehlt der Mannschaft aber verletzt als Torgarant. D/A II hat ein Heimspiel gegen Römstedt (So., 15 Uhr) und will sich ein wenig Frust von der Seele schießen.
In der Bezirksliga kommt es am Freitag (20 Uhr) zum Derby zwischen Deinste und Harsefeld II. A/O II empfängt die zuletzt formstarken Immenbecker (So., 15 Uhr).
In der Kreisliga steht das Spitzenspiel zwischen den Aufstiegskandidaten FC O/O und Bliedersdorf (So., 15 Uhr) an. Der ASC Cranz-Estebrügge (Fr., 20 Uhr) und D/A IV (Sa., 18 Uhr) wollen in ihren Heimspielen wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammeln, wenn die Abstiegskandidaten Himmelpforten und Agathenburg kommen.