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„Genetischer Zwilling“

TMusik verbindet: Rock-am-Ring-Besucher wird Stammzellspender

Stammzell-Spender Folk-Frederick Seemann bei der Entnahme im Hamburger Krankenhaus UKE.

Folk-Frederick Seemann aus Geestland. Vor zwei Jahren hatte er sich auf einem Musikfestival registrieren lassen. Foto: Privat

Was als spontane Entscheidung auf einem Musikfestival begann, entwickelte sich zu einer lebensrettenden Mission: Folk-Frederick Seemann aus Geestland spendet Stammzellen und schenkt einer krebskranken Frau in Dänemark Hoffnung.

Von Redaktion Sonntag, 21.09.2025, 07:50 Uhr

Geestland.

Was als spontane Entscheidung auf dem Musikfestival Rock am Ring begann, wurde zu einer lebensrettenden Mission: Folk-Frederick Seemann (23) aus Geestland hat sich vor zwei Jahren auf dem Festivalgelände am Stand der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspender registriert – einfach für den Fall, dass ein Mensch mit Leukämie seine Hilfe braucht. Nun hat er tatsächlich Stammzellen gespendet – und damit einer 50-jährigen Frau aus Dänemark eine Chance auf Überleben geschenkt.

Typisierung bei Rock am Ring: „Ich war sofort Feuer und Flamme!“

„Ich war sofort Feuer und Flamme“, erinnert sich Folk-Frederick Seemann. „Die Möglichkeit, einem Menschen zu helfen, war für mich von Anfang an klar.“ Während der 23-Jährige in seiner Freizeit Motorrad fährt und beim Gaming abschaltet, ist er beruflich stellvertretender Abteilungsleiter in der Rohrsystemtechnik auf einer Werft eingebunden.

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Ein wichtiger Anruf: Folk-Frederick wird als Lebensretter gebraucht

Zwei Jahre nach seiner Registrierung erhielt der Rock-am-Ring-Fan den Anruf: Er kommt als Spender infrage. Nach weiteren Untersuchungen und einem ausführlichen Gesundheits-Check im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf war klar: Er ist tatsächlich der genetische Zwilling und darf Stammzellen spenden.

Zur Vorbereitung hat er sich wenige Tage vor dem Termin einen Botenstoff unter die Haut spritzen müssen, um die Zellproduktion anzukurbeln. Im Entnahmezentrum wurde er mit beiden Armen an ein Gerät angeschlossen, das die Stammzellen aus seinem Blut filterte. Nach vier Stunden konnte er die Entnahmestation am Universitätsklinikum verlassen.

Empfängerin ist eine Frau in Dänemark

„Ich hoffe, dass die Stammzellen der Empfängerin helfen“, sagt er. „Es macht mich stolz und glücklich, dass ich helfen konnte.“ Die Empfängerin ist eine etwa 50-jährige Frau aus Dänemark. Über ihren Gesundheitszustand weiß Frederick bislang nichts – doch die Hoffnung, ihr Leben positiv beeinflusst zu haben, begleitet ihn.

„Ich kann wirklich jedem empfehlen, sich registrieren zu lassen“, sagt Frederick. „Es sind nur wenige Schritte – und sie können alles verändern.“

Unter www.stefan-morsch-stiftung.de findet man weitere Informationen zur Typisierung und Stammzellspende sowie die aktuellen Termine. (NZ)

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