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Flugzeugbau

Nach Spekulation: Airbus sichert sich Riesenauftrag

150 Bestellungen der Türken fallen auf den Airbus-Bestseller A321neo.

150 Bestellungen der Türken fallen auf den Airbus-Bestseller A321neo. Foto: dpa-tmn

Die vorweihnachtliche Bescherung für die Airbus-Mitarbeiter in der Region geht weiter. Am Freitag folgte der nächste Milliarden-Auftrag. In Finkenwerder wird es viel zu tun geben.

Von Redaktion Samstag, 16.12.2023, 00:10 Uhr

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Toulouse/Finkenwerder. Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus heimst einen Großauftrag nach dem nächsten ein: Am Freitag nun wurde die Bestellung von Turkish Airlines endlich spruchreif. Laut Mitteilung sind demnach 220 Airbus-Flieger bestellt worden. Darunter sind 150 Flugzeuge des Airbus-Bestsellers A321neo. Die Flieger der Familiengruppe werden zum großen Teil in Hamburg-Finkenwerder montiert.

Bisher wurden mehr als 5600 A321neos von mehr als 100 Kunden auf der ganzen Welt bestellt.

Dazu orderten die Türken 70 der weltweit effizientesten A350-Großraumflugzeuge in unterschiedlichen Modellen. Die A350-Familie besteht aus zwei Versionen: der A350-900 und der A350-1000 mit längerem Rumpf.

Airbus erhält Großauftrag von Turkish Airlines

Bei der Flugzeugmesse zuletzt in Dubai war bereits der Abschluss des Deals erwartet worden. Mit dieser jüngsten Bestellung erhöht sich der Gesamtauftragsbestand von Turkish Airlines für Airbus-Flugzeuge auf 504, von denen 212 bereits ausgeliefert sind.

Das Auftragsvolumen der jüngsten Bestellung wurde wie üblich nicht mitgeteil. Laut Branchenberichten dürfte sich der Auftrag jedoch bei rund 20 Milliarden Euro bewegen. Zum Vergleich: Die indische Billigfluggesellschaft Indigo hatte in diesem Sommer 500 Maschinen aus der Modellfamilie A320neo bestellt. Dies sei der größte Einzelauftrag in der Geschichte der Luftfahrt gewesen, erklärte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer im Juni. Erst am Dienstag hatte die irische Leasinggesellschaft Avolon eine feste Bestellung über 100 A321neo-Flugzeuge unterzeichnet - ebenfalls ein Großauftrag. Vor einer Woche war ein Frachtergeschäft mit Cathay Pacific Airways im Listenwert von 2,7 Milliarden Euro verkündet worden. An diesem Freitag kamen zudem noch vier weitere A330neo-900 für den brasilianischen Billigflieger Azul Linhas Aéreas dazu.

Airbus will Flugzeugproduktion 2024 deutlich steigern

Airbus hatte jüngst angekündigt, im nächsten Jahr trotz Problemen bei Zulieferern deutlich mehr Jets fertigzustellen als 2023. „Wir fahren die Produktion der A320neo und der A220 weiter hoch“, sagte Vorstandschef Guillaume Faury. Nach der für das laufende Jahr geplanten Auslieferung von rund 720 Verkehrsflugzeugen werde die Zahl 2024 „signifikant“ höher liegen, sagte der Manager.

Vor allem Jets aus der Mittelstrecken-Modellfamilie A320neo sind gefragt: Airbus errichtet deshalb bereits neue Endmontagelinien. Bis zum Jahr 2026 soll die Produktion der A320neo-Familie auf 75 Maschinen pro Monat wachsen. Zu der Reihe gehört auch der neue Airbus A321XLR - der erste richtige Langstreckenjet mit dem schmalen Rumpf eines Mittelstreckenjets.

Für die Entwicklung seines nächsten Mittelstreckenjets will der Airbus-Chef möglicherweise wieder europäische Staaten um Finanzhilfe bitten. Der Konzern könnte die Unterstützung der Regierungen benötigen, sagte Faury.

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