TNach langer Vakanz: Beide Pastorenstellen in Nordkehdingen wieder besetzt

Sonja Hövelmann und Phillipp Sapora möchten freie Pfarrstellen in Kehdingen besetzen.
Darauf hat Nordkehdingen lange gewartet: In den Gemeinden Freiburg, Balje und Krummendeich sowie in Oederquart und Hamelwörden wird im Sommer die Zeit der Vakanzen und damit der beiden unbesetzten Pfarrstellen ein Ende haben - wenn alles gut läuft.
Nordkehdingen. Die acht Kirchengemeinden von Balje bis Assel hatten sich im vergangenen Jahr zu einer Gesamtkirchengemeinde Kehdingen zusammengeschlossen. Was fehlte, waren Pastoren. Von den vier Stellen war bis jetzt nur eine in Drochtersen mit Pastor Jan-Peter Schulze besetzt. Selbst ein Image-Film, in dem der Kirchenvorstand für die Region warb, brachte zunächst keinen Erfolg. Doch nun haben sich Sonja Hövelmann und Phillipp Sapora auf die beiden vakanten Vollzeitstellen beworben.
Wie der Sprengel Stade mitteilt, hat der Gesamtkirchenvorstand Kehdingen in seiner Sitzung am 7. Mai das Pastorenpaar gewählt. Beide Theologen werden jeweils einen Aufstellungsgottesdienst halten und sich damit den Gemeinden vorstellen.
Aufstellungsgottesdienste am 25. und 26. Mai
Den Anfang macht Pastorin Sonja Hövelmann, die künftig für die nördlichen Ortskirchengemeinden Balje, Krummendeich und Freiburg zuständig sein wird. Am Sonnabend, 25. Mai, 18 Uhr, ist die Gemeinde in die Baljer Kirche zum Gottesdienst mit ihr eingeladen. Nur einen Tag später, am Sonntag, 26. Mai, wird Phillipp Sapora - er übernimmt Hamelwörden und Oederquart - um 14.30 Uhr in Oederquart predigen. In diesem Gottesdienst wird auch der am 10. März neu gewählte Kirchenvorstand der Gesamtkirchengemeinde Kehdingen von Pastor Jan-Peter Schulze in sein Amt eingeführt werden.
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Bislang sind Hövelmann und Sapora im Weserbergland tätig, haben sich aber bewusst für die Region an der Elbe beworben. Insbesondere der Image-Film soll dabei eine Rolle gespielt haben. Superintendent Dr. Marc Wischnowsky leitet das Wahlverfahren und hält fest: „Für die Gesamtkirchengemeinde Kehdingen, aber auch für unseren Kirchenkreis Stade freue ich mich, dass sich Sonja Hövelmann und Phillipp Sapora präsentieren werden. Beide sind sehr profiliert und wollen ihre Erfahrungen und Ideen bei uns einbringen.“
Pastorenpaar freut sich auf das Leben in Kehdingen
Das Paar, das im Sommer heiraten möchte, suchte zwei volle Stellen in benachbarten Gemeinden, um zusammen wohnen zu können. Aber das ist nicht der einzige Grund für die Bewerbung: „Ich möchte gerne in einer ländlichen Region arbeiten“, wird die 32-jährige Sonja Hövelmann in der Pressemitteilung zitiert. „In meinem Vikariat war ich in einer großen Landgemeinde in Ostfriesland und das Leben auf dem Land hat mir gut gefallen. Außerdem lebe ich gerne in Küstennähe. Die neu gebildete Gesamtkirchengemeinde ist für mich interessant, denn ich arbeite gerne im Team. Ich bin neugierig auf die Gemeinden in Balje, Krummendeich und Freiburg, da ich es spannend finde, drei Gemeindebereiche mit unterschiedlichen Prägungen zu erleben und zu begleiten.“
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Auch Phillipp Sapora reizt das Leben auf dem Land: „Ich möchte gerne wieder dörflicher leben und arbeiten“, sagt der 36-Jährige. „Besonders freue ich mich, dass in Kehdingen schon viel gemeinsam gedacht und gearbeitet wird, die neue Gesamtkirchengemeinde ist ein sehr guter Schritt in der Zusammenarbeit. Ich hoffe, dass ich gemeinsam mit den anderen Pfarrpersonen, dem Kirchenvorstand und vielen Gemeindegliedern diese neue Form mit Leben füllen kann.“ Sapora sagt, er wolle Traditionen fortsetzen, aber auch Neues auf den Weg bringen.
Gesamtkirchenvorstand: Durststrecke ist nun vorbei
Susanne Kuhlmann als Vorsitzende des Gesamtkirchenvorstandes freut sich über die Bewerbungen. „Obwohl uns die Pastoren und ehrenamtlichen Prediger aus dem gesamten Kirchenkreis während der Vakanzzeit nach Kräften unterstützt haben, konnte vieles nicht angeboten werden und an mancher Stelle ist Vertrauen in die Kirche verlorengegangen.“ Es sei wunderbar, dass diese Durststrecke nun bald vorbei sein werde und beide Bewerber auch die Zusammenarbeit in der Gesamtkirchengemeinde im Blick hätten. „Wir werden Frau Hövelmann und Herrn Sapora nach Kräften unterstützen.“
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Die im Kirchenvorstand für Pressearbeit zuständige Susanne Ottersbach-Flimm spricht von einem perfekten Zeitpunkt: „Der Wandel zur Gesamtkirchengemeinde ist vollzogen, die Geburtswehen sind vorbei. Jetzt geht es um Inhalte, und da können die beiden von Anfang an mitgestalten.“ Die Bewerbung des Paares sei für die Gesamtkirchengemeinde ein Segen. Nach wie vor vakant ist die Dreiviertelstelle in Assel.
In trockenen Tüchern ist die Besetzung allerdings noch nicht ganz: Rein kirchenrechtlich gibt es die Möglichkeit, dass die Wahl durch den Kirchenvorstand als aufgehoben gilt, wenn es innerhalb einer Sechs-Tage-Frist nach den Aufstellungsgottesdiensten mindestens 20 schriftliche und begründete Einsprüche gibt - was eher hypothetischer Natur ist.