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TNaturschutz auf Krautsand: Wie geht es weiter mit den Nebenelben?

Typisch für die ursprüngliche Landschaft: ein Priel auf Krautsand.

Typisch für die ursprüngliche Landschaft: ein Priel auf Krautsand. Foto: Christian Schmidt

Bei diesem großen Naturschutzprojekt sollen die Nebenelben wieder zu wertvollen Lebensräumen werden. Nun ist der WWF schon einen Schritt weiter.

Von Josina Carstens Freitag, 23.08.2024, 06:50 Uhr

Krautsand. Aufbauend auf der Planungsphase des Naturschutzgroßprojekts Krautsand startete der WWF mit der Maßnahme „Revitalisierung der Nebenelben Wischhafener Süderelbe und Ruthenstrom“. Bei der vorgesehenen Vertiefung und Verbreiterung der Nebenelben werden Sedimente anfallen, die sinnvoll gelagert beziehungsweise weiter genutzt werden sollen.

Außerdem gilt es zu klären, wer für die Unterhaltung der Nebenelben nach Umsetzung der Maßnahme zuständig ist. In einer Pressemitteilung gibt der WWF bekannt, dass diese Vorarbeiten bis zum 30. Juni 2025 abgeschlossen sein sollen.

Heimat für stabile Fischbestände bieten

„Ziel des Projektes in Krautsand ist es, die Nebenelben wieder in wertvolle Gewässerlebensräume zu verwandeln. Sie sollen auch bei Ebbe ausreichend Wasser führen und damit eine Heimat für stabile Fischbestände bieten“, so Beatrice Claus, die Projektleiterin des Naturschutzgroßprojekts Krautsand beim WWF Deutschland. Dies sei auch ein Vorteil für die im Vogelschutzgebiet lebenden Wasservögel.

Ihre Lebensqualität würde sich auf diese Weise ebenfalls verbessern.

Laut dem WWF wird durch die nachhaltigen Renaturierungsmaßnahmen die naturnahe Tide- und Sedimentdynamik wiederhergestellt und der Sauerstoffhaushalt in den Nebenelben verbessert.

Bis zum 16. September können sich Ingenieurbüros bewerben

Vergangene Woche wurden die Aufträge für ein Sedimentnutzungskonzept und Empfehlungen für ein Unterhaltungskonzept nach Umsetzung der Maßnahmen öffentlich ausgeschrieben. Bis zum 16. September 2024 können sich Ingenieurbüros darauf bewerben. Im Rahmen der Erstellung eines Sedimentnutzungskonzepts sind unter anderem umfangreiche Boden- und Schadstoffanalysen vorgesehen, um darauf aufbauend die Nutzungsmöglichkeiten zu analysieren. Als Basis für die Entwicklung von Empfehlungen für ein Unterhaltungskonzept ist unter anderem eine Analyse des zukünftigen Unterhaltungsaufwands und der Vergleich mit dem heutigen Unterhaltungsaufwand notwendig, so der WWF.

Zusätzlich zu den Ausschreibungen bildet sich ein Arbeitskreis mit allen beteiligten Akteuren. Er soll im Anschluss gemeinsam mit den Ingenieurbüros eine umsetzbare Lösung entwickeln und das vorhandene Wissen nutzen. Mit dem Beginn der anschließenden Umsetzungsphase des Naturschutzgroßprojekts rechnet der WWF im Herbst dieses Jahres.

Land finanziert das Naturschutzprojekt

Das „Vorplanungskonzept zur Revitalisierung der Nebenelben Wischhafener Süderelbe und Ruthenstrom“ wird zu 100 Prozent aus niedersächsischen Landesmitteln im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Vorhaben der Naturnahen Entwicklung der Oberflächengewässer (NEOG) finanziert. Die Planungsphase des Naturschutzgroßprojekts wurde über das Bundesprogramm chance.natur gefördert und anteilig aus Mitteln des Bundesumweltministeriums, des niedersächsischen Umweltministeriums und des WWF finanziert. Die erste Projektphase wurde im Juni 2023 abgeschlossen.

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