TNeubau der Huntebrücke: Was die IHK fordert

Anfang vergangener Woche war die Behelfsbrücke über die Hunte bei Elsfleth-Orth eingehoben worden. Foto: Glückselig
Zwei Monate nach der Schiffskollision können wieder Züge über die Hunte bei Elsfleth rollen. Die in Rekordzeit installierte Behelfsbrücke macht es möglich. Damit sind aber noch nicht alle Probleme gelöst.
Nordenham. Mit Fertigstellung der Behelfsbrücke über die Hunte bei Elsfleth-Orth ist die Wesermarsch mit den Seehäfen Brake und Nordenham wieder an das Schienennetz angeschlossen.
Am Montag war die Bahnstrecke offiziell wieder für den Zugverkehr freigegeben worden, nachdem Nordenham und Brake seit der Schiffskollision am 25. Februar zwei Monate vom Bahnverkehr abgeschnitten war. Die Oldenburgisches Industrie- und Handelskammer (IHK) fordert nun den schnellstmöglichen Bau einer neuen Brücke.
„Große Herausforderungen“
Die jetzt installierte Behelfsbrücke kann - anders als die frühere, bei der Schiffskollision zerstörte Brücke - nicht gedreht oder angehoben werden. Binnenschiffe können die Hunte an dieser Stelle nur in einem sehr begrenzten Tidefenster passieren, die höheren Seeschiffe gar nicht.
Das stelle die Oldenburger Hafenwirtschaft „vor große Herausforderungen“, sagt Dr. Torsten Slink, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer.
„Es muss nun alles dafür getan werden, damit der Baubeginn der neuen Huntebrücke in Elsfleth vorgezogen werden kann, um eine optimale Erreichbarkeit sowohl der Wesermarsch auf der Schiene als auch des Oldenburger Hafens über die Hunte wiederherzustellen“, fordert er.

IHK-Geschäftsführer Dr. Torsten Slink fordert, dass die Deutsche Bahn den Bau der neuen Bahnbrücke über die Hunte vorzieht. Foto: Seebergen
Wesermarsch in Rekordzeit wieder ans Schienennetz angebunden
Die IHK hatte schon bezüglich des Baus der Behelfsbrücke aufs Tempo gerückt. Die Bahn hat mitgezogen. „In einer Rekordzeit von nur zwei Monaten“ sei es gelungen, die Wesermarsch auf der Schiene wieder an den Personen- und Güterverkehr anzubinden“, lobt Torsten Slink. Insbesondere für die Seehäfen Brake und Nordenham sei eine zuverlässige Schienenanbindung im Seehafen-Hinterlandverkehr von essenzieller Bedeutung, betont er.
„Unser besonderer Dank gilt Minister Olaf Lies und der DB-Konzernbevollmächtigten Ute Plambeck dafür, dass Politik und Deutsche Bahn im Schulterschluss mit Hafenwirtschaft, Bauunternehmen und Planungsbüros an einer pragmatischen Lösung gearbeitet haben“, lobt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Das Beispiel zeige, dass in Deutschland Infrastrukturvorhaben zügig umgesetzt werden können.
Bahn möchte schon vor 2027 loslegen
Gemäß Vorplanung hat die Deutsche Bahn den Baubeginn für die neue Brücke über die Hunte für das Jahr 2027 vorgesehen. Bevollmächtigte Ute Plambeck hatte bei der Wiederinbetriebnahme der Zugstrecke am Montag aber gesagt, dass die Bahn versuchen werde, die Maßnahme vorzuziehen. Drei Jahre Bauzeit sind veranschlagt.