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TNeue B73-Brücke: Harsefelder Straße wird für zwei Jahre voll gesperrt

Die marode Brücke der B73 über der Harsefelder Straße mit Blick gen Innenstadt. Für Radfahrer und Fußgänger ist die Unterführung extrem schmal.

Die marode Brücke der B73 über der Harsefelder Straße mit Blick gen Innenstadt. Für Radfahrer und Fußgänger ist die Unterführung extrem schmal. Foto: Strüning

Autofahrer stehen in Stade vor einer Geduldsprobe. Von 2028 bis 2030 wird die Harsefelder Straße voll gesperrt. Die Brücke der B73 muss dort ersetzt werden. Und das ist noch lange nicht alles.

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Von Lars Strüning
Mittwoch, 04.06.2025, 05:50 Uhr

Stade. Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat bundesweit die Verantwortlichen für Straßen- und Brückenbau aufgeschreckt. Das Land Niedersachsen hat im „Masterplan Brücke“ eine Liste mit 150 Bauwerken erstellt, die zeitnah neu gebaut werden müssen. Dazu zählt auch die B73-Brücke über die Harsefelder Straße. Das hat nicht nur Folgen für den Verkehr in der gesamten Stadt.

Die Harsefelder Straße ist eine der großen Ein- und Ausfallstraßen Stades. Derzeit ist sie wegen der Arbeiten für neue Rad- und Fußwege rechts und links der Straße Richtung City gesperrt. Daran haben sich viele gewöhnt. Der Verkehr läuft einigermaßen reibungslos. Noch.

Brücken-Neubau auch in der Harburger Straße

Schon jetzt ist aber die einseitige Sperrung im Bereich der Harburger Straße (Finanzamt) zu spüren, die fast parallel zur Harsefelder Straße verläuft. Hier wird in den kommenden zwei Jahren die Brücke über das EVB-Gleis ersetzt. Schon jetzt kommt es zeitweise zu langen Blechschlangen. Wer aus Richtung Harsefeld gen Innenstadt fährt, nimmt am besten die K30neu am Stader Airbuswerk vorbei, die Ostumgehung und die Altländer Straße. Auch hier ist bereits eine zusätzliche Verkehrsbelastung zu verzeichnen.

Das wird sich verstärken, wenn der Abriss der Brücke im Zuge der B73 auf Höhe der Harsefelder Straße mit anschließendem Neubau startet. 2028 soll nach Aussagen von Dirk Peimann von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr mit Sitz in Stade das Projekt in Angriff genommen werden. Veranschlagt sind eine Bauzeit von anderthalb bis zwei Jahren sowie Kosten in einem mittleren einstelligen Millionenbetrag.

Oben rollt der Verkehr auf der Bundesstraße 73, unter auf der Harsefelder Straße. Die Brücke der Bundesstraße muss ersetzt werden. Das hat Folgen.

Oben rollt der Verkehr auf der Bundesstraße 73, unter auf der Harsefelder Straße. Die Brücke der Bundesstraße muss ersetzt werden. Das hat Folgen. Foto: Strüning

Der übergeordnete Verkehr auf der Bundesstraße hat Vorrang. Deswegen wird die Harsefelder Straße hier gesperrt. Inwieweit während der Bauzeit von der B73 Richtung Innenstadt - und umgekehrt - gefahren werden kann, soll noch geklärt werden.

Stadt baut zwei neue Kreisel nahe der B73

Anstelle der Brücke wird der B73-Verkehr über die vorhandenen Aus- und Auffahrten und mit einer provisorischen Rampe über die Harsefelder Straße geführt. Das Tempo wird stark beschränkt werden in diesem Bereich, aber der Verkehr kann fließen.

Stades Erster Stadtrat Lars Kolk spricht von einem Bypass. Stadtverwaltung und Landesbehörde sind im intensiven Austausch über die Planungen, um die Projekte zu verzahnen. Zum Beispiel der von der Stadt angedachte Bau von zwei Kreiseln nördlich und südlich der dann neuen Brücke.

Im Norden wird der Kreisverkehrsplatz die Verbindungen zur Bundesstraße aufnehmen. Er soll in den Jahren 2027 und 2028 erstellt werden, bevor es an die B73-Brücke geht. Über den Kreisel soll dann auch der Bypass geführt werden. Im Süden werden per Kreisverkehr die Aus- und die Auffahrt der B73 angeschlossen sowie das Wohngebiet rund um die Bronzeschmiede. Die Arbeiten dafür laufen parallel zu denen für die neue Brücke. Die Straße ist dann ohnehin gesperrt.

Über einen Bypass, der über die Harsefelder Straße führt, soll der Verkehr während des Abrisses und des Neubaus der B73-Brücke geführt werden.

Über einen Bypass, der über die Harsefelder Straße führt, soll der Verkehr während des Abrisses und des Neubaus der B73-Brücke geführt werden. Foto: Stadt Stade

Die Einfädelspuren auf die Bundesstraße werden im Zuge des Brückenneubaus auf 150 Meter verlängert und damit entschärft. Sie entsprechen derzeit nicht den Regeln, so Peimann. Der Radweg entlang der B73 soll ohnehin auf 2,50 Meter Breite ausgebaut werden.

Mehr Platz für Radler unter der neuen B73-Brücke

Noch wichtiger für die Stadt ist die neue B73-Brücke aus einem anderen Grund: Sie lässt für die Unterführung der Harsefelder Straße deutlich mehr Platz, fast 17 Meter statt bisher 10 Meter. Das ermöglicht der Stadt, Rad- und Fußweg links und rechts der Fahrbahn in voller Breite zu bauen.

Bisher war geplant, hier die Radfahrer auf die Straße zu führen und Tempo 30 für Autos anzuordnen. Das ist jetzt hinfällig. Fortwährend wird der groß angelegte Bau von Rad- und Fußweg von Riensförde bis zur Innenstadt fortgeführt. Die einzelnen Bauabschnitte sind auf einer Grafik unter www.stadt-stade.info zu sehen.

Der Radwegebau könnte 2032 abgeschlossen sein. Bis dahin sollen auch zwei weitere Projekte realisiert sein, die den Verkehr in der Stadt stark beeinträchtigen werden: der Neubau der Brücke in der Harburger Straße von 2025 bis 2027 sowie direkt daran anschließend der Ersatz der Schwinge-Klappbrücke im Zuge der Landesstraße 111. Hier macht die Hydraulik langsam schlapp.

Die Maßnahme ist von Mitte 2027 bis Frühjahr 2028 eingetütet. Wenn alles gut geht, hält so lange die Brücke über die Bahngleise in der Bremervörder Straße nahe dem Elbe Klinikum. Die könnte in drei Jahren in Angriff genommen werden. Noch in ferner Zukunft liegt der Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung B73/Thuner Straße. Auch hier befindet sich die Stadt in Abstimmung mit der Landesbehörde.

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