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Kutenholz

TNeue Grundschule ist das teuerste Bauvorhaben der Samtgemeinde Fredenbeck

Bis sich Schüler in der neuen Grundschule Mulsum-Kutenholz melden können, werden noch einige Jahre ins Land gehen (Symbolbild).

Bis sich Schüler in der neuen Grundschule Mulsum-Kutenholz melden können, werden noch einige Jahre ins Land gehen (Symbolbild). Foto: dpa

Bislang existiert der Bau der neuen Grundschule Mulsum-Kutenholz nur auf dem Papier. Nun gibt es neue Details. Und wer die Planungen übernimmt, steht jetzt auch fest.

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Von Alexandra Bisping
Donnerstag, 13.03.2025, 15:00 Uhr

Mulsum/Kutenholz. Mit dem Bau der neuen Grundschule in Kutenholz an der Heidestraße trägt die Samtgemeinde Fredenbeck dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung Rechnung, der ab 1. August 2026 besteht. Dann wird die Schule aber noch nicht fertig sein. Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef hält den 1. August 2028 für realistisch, sagte er kürzlich auf Nachfrage. Der Bauantrag soll noch in diesem Jahr gestellt werden.

Bund beteiligt sich mit 2 Prozent am Neubau

Der Neubau kostet satte 28,6 Millionen Euro, Erschließungskosten kommen noch obendrauf. Um die hohen Kosten etwas abzufedern, hatte die Samtgemeinde die Steuern erhöht. Der Bund beteiligt sich, gemessen an den Gesamtkosten, mit einem eher mickrigen Betrag an dem Mammutprojekt. Gerade mal 585.000 Euro, also etwas über 2 Prozent, steuert er bei.

Zum Start des Projektes mussten einige Voraussetzungen erfüllt werden: Flächen wechselten die Besitzer, denn das 4,1 Hektar große Plangebiet war früher in Besitz der Gemeinde Kutenholz. Es wurde damals in zwei kleine und eine große Fläche geteilt, erklärt Fredenbecks Bauamtsleiterin Jutta Tietjens. Die zwei kleinen Flächen wurden verkauft. Die Käufer wollten Gewerbe ansiedeln, haben aber nie gebaut.

Gemeinde kauft Flächen für 9 Mark zurück

Sollten die Käufer kein Interesse mehr daran haben - so wurde es einst festgelegt - könnte die Gemeinde die Flächen zum vereinbarten Kaufpreis von 9 D-Mark zurückkaufen. Das ist nun geschehen.

Gerade tauscht die Gemeinde ein entfernter gelegenes Grundstück gleicher Größe mit dem Landwirt, dem die vorgesehene Fläche an der Heidestraße gehört. „Der Tausch-Vertrag ist unterzeichnet“, sagt Jutta Tietjens. Grund für das Manöver: Die Schule rückt dadurch dichter an die Kutenholzer Sporthalle heran - die darf die Schule mitbenutzen.

Die Grundschüler in Kutenholz dürfen die nahegelegene Sporthalle des Vereins mitbenutzen.

Die Grundschüler in Kutenholz dürfen die nahegelegene Sporthalle des Vereins mitbenutzen. Foto: Bisping

Die Samtgemeinde wird anschließend für die Fläche die symbolische Summe von einem Euro bezahlen - allerdings mit einer Frist: Baut sie die neue Grundschule nicht innerhalb der kommenden fünf Jahre, fällt das eigentliche Grundstück an die Gemeinde Kutenholz zurück.

Die Gemeinschaftsfläche für die Schule beträgt circa 19.000 Quadratmeter. Daran angrenzend gibt es eine Fläche von 5770 Quadratmetern, auf ihr soll ein Wohngebiet entstehen. Die in Privatbesitz verbleibenden 11.000 Quadratmeter werden als Ausgleichsfläche zur Verfügung gestellt. Dort könnte beispielsweise eine Streuobstwiese entstehen, sagt Matthias Hartlef.

Ähnlich wie bei der Grundschule am Raakamp in Fredenbeck soll in Kutenholz zwischen Schulgebäude und Sporthalle eine Verkehrsfläche entlangführen. Damit ein Gelenkbus am Ende der Straße wenden kann, wird ein Wendehammer eingeplant.

Der Objektplaner kommt aus Hamburg

Die Samtgemeinde Fredenbeck hat kürzlich ein Planungsbüro gefunden: Der Vertrag mit Objektplaner BKSA aus Hamburg ist unterschrieben. BKSA hätte schon erste Ideenskizzen gezeigt, verriet Samtgemeindebürgermeister Hartlef. Das Raumprogramm sei besprochen und die nächsten Termine festgelegt worden. 312 Schülerinnen und Schüler passen in das zukünftige Gebäude. Es soll eine teilgebundene Ganztagsschule werden.

„Wir sind gerade in der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“, sagt Jutta Tietjens. Anschließend werte der Planer die Eingaben aus und werde daraus einen Entwurf erstellen. In der nächsten Woche soll es ein Treffen mit dem Planungsbüro geben und erste Ideen besprochen werden.

Der Entwurf wird anschließend der Politik vorgelegt. Jutta Tietjens rechnet damit, dass das Thema den Schulausschuss ab Herbst beschäftigen wird.

Wie berichtet, ist die Grundschule Mulsum-Kutenholz mit insgesamt 200 Schülerinnen und Schülern in zwei alte Schulgebäude aus den Jahren 1920 (Mulsum) und 1877 (Kutenholz) unterteilt. Mehrere Varianten für den Umbau der beiden Gebäude, die für die Ganztagsbetreuung ungeeignet sind, sowie der Bau eines neuen Gebäudes waren geprüft worden.

Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung hatte für die Sanierung der zwei Gebäude Kosten in Höhe von 56 Millionen ergeben. Somit ist der Neubau die kostengünstigere Variante. Weitere Ersparnis: Da die geplante Grundschule die Sporthalle in Kutenholz mitbenutzen darf, fallen circa 8 Millionen Euro für den Neubau einer Halle weg.

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