TNeue Pläne für Stades Schmuddel-Parkhaus am Bahnhof
Das Parkhaus am Stader Bahnhof: Hier sind Dreck und Autoposer an der Tagesordnung. Foto: Polizei
Die Parkhäuser in der Stader Innenstadt haben einen neuen Besitzer. Der hat große Pläne und will eine Sanierungsoffensive starten. Das sind die Pläne.
Stade. Fast 1500 Stellplätze entfallen auf die drei Parkhäuser in der Stader City. Da ist das neue Gebäude an der Wallstraße mit gut 500 Plätzen, das unterirdische am Sande mit 400 und die Parkpalette am Bahnhof mit 544 Parkmöglichkeiten. Seit 1. Januar bewirtschaftet die Stader Versorgungs- und Bädergesellschaft die drei Häuser. Sie will jetzt vor allem den Sanierungsbedarf der älteren Standorte aufarbeiten.
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung gehört zu 100 Prozent der Stadt Stade und bestand bisher aus zwei Säulen: den Betrieb der drei Bäder und den Stadtwerken. Jetzt gesellen sich Parkraumverwaltung und -bewirtschaftung dazu. Das hat - wie schon bei den Bädern - steuerliche Gründe.
Bäder und Parkhäuser - beide machen Minus
Der Betrieb der Bäder, aber auch der der Parkhäuser, ist defizitär. Wären sie noch im direkten Besitz der Stadt, würden sie den Haushalt belasten. Jetzt kann das Minus aus beiden Bereichen innerhalb der Holding mit dem Plus der Stadtwerke verrechnet werden, das sich aus dem Verkauf von Gas, Strom und Wasser ergibt. So fallen weniger Steuern an.
Bei der Versorgungs- und Bädergesellschaft kümmert sich Paik-Eric Junge um die Parkhäuser. Er ist bereits Betriebsleiter der Stader Bäder und kennt sich gut mit Kassensystemen aus.
Zusammen mit seinem Geschäftsführer Christoph Born hat er aufgelistet, was in den kommenden Jahren zu tun ist. Born geht von einem Investitionsbedarf zwischen fünf und sieben Millionen Euro aus.
Ein Planungsbüro begleitet sie dabei und nimmt die einzelnen Standorte unter die Lupe. Es ist offenbar viel zu tun „Heller. Sicherer. Sauberer.“ Das ist der Anspruch, den Junge verfolgt.
Hell und großzügig: das nicht mehr ganz so neue Parkhaus an der Wallstraße. Die Auslastung steigt.
Foto: Strüning
Das Parkhaus an der Wallstraße ist das Paradestück, weil erst wenige Jahre alt. Erfreuliche Entwicklung hier: Die Besucherzahlen steigen an. Nach der Eröffnung herrschte noch einigermaßen Enttäuschung bei der Stadt darüber, dass das moderne, helle und großzügige Haus in bester Lage wenig Akzeptanz erfuhr.
Das scheint sich geändert zu haben, seit der benachbarte Kreisel an der Schiffertorsstraße feriggestellt ist und der Verkehr aus dem Parkhaus gut abfließen kann. Kurzparker finden hier eigentlich immer einen Platz.

Die Nähe zu Pferdemarkt und Innenstadt ist ein großer Vorteil des Parkhauses an der Wallstraße. Jede Etage hat ihre Farbe. Foto: Tim Hoppe / GARP
Die Tiefgarage am Sande ist die Wundertüte. Mit Spannung wird erwartet, was die Baufachleute zum Zustand zum Beispiel des Betons sagen, also wie groß der Sanierungsbedarf wirklich ist. Instandsetzungen stehen so oder so an. Fahrbahnbelag und Markierungen müssen erneuert, die Lüftungsanlage saniert werden.

Aus alten Zeiten: Die Parkpalette am Bahnhof macht selten einen gepflegten Eindruck. Das soll sich ändern. Foto: Strüning
Die Parkpalette am Bahnhof ist das Sorgenkind. Seit Jahren steht sie in der Kritik. Autoposer nutzen sie als Rennstrecke, Jugendliche lungern herum. Viele Ecken, insbesondere das Treppenhaus, sind beschmiert und verdreckt. Spuren von Vandalismus sind überall zu sehen. Das Gebäude, das vor allem von Bahnpendlern benutzt wird, wirkt sehr dunkel. Die neuen Betreiber wollen dagegensteuern.
Parkpalette am Bahnhof im Fokus der neuen Betreiber
So sollen hier an der Einfahrt Schranken eingebaut werden, um den Zugang von wilden Fahrern zu begrenzen. Neu ist die Idee mit einer digitalen Kennzeichen-Erfassung. Der Umbau ist für die Jahre 2025/2026 geplant.
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T Was das Aus von Brokelmann für Stades Innenstadt bedeutet
Die Palette wird bereits mit LED-Leuchten ausgestattet, damit dort auch bei Dunkelheit mehr Licht herrscht. Video-Überwachungen soll ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und eventuell Straftäter überführen, zumindest aber potenzielle Täter abschrecken. Ein Sicherheitsdienst ist engagiert worden, der nach dem Rechten sieht.
Die Parkhäuser werden jeden Tag gereinigt und sind im Zwei-Schicht-System ständig besetzt. Darum kümmern sich Mitarbeiter der Gebäudewirtschaft (GWS) Stade, also des ehemaligen Bauhofs. Nach und nach soll das auf eine Fremdfirma übertragen werden. Die kümmert sich bereits, wenn ein Notruf aufläuft oder Benutzer Fragen haben.
Das kostet das Parken in den einzelnen Häusern
Informationen zum Parken in Stade gibt es auf der gleichnamigen Online-Seite www.parkeninstade.de. Hier sind Lage, Öffnungszeiten und Preise aufgelistet. In den Parkhäusern Wallstraße und Sande ist die erste Viertelstunde kostenfrei, danach kostet jede Viertelstunde 50 Cent.
Tageshöchstpreis: 5 Euro. Das ist analog zu den Parkplätzen unter freiem Himmel. Noch günstiger ist die Parkpalette am Bahnhof. Hier kostet die Stunde 25 Cent, eine Tageskarte 2 Euro, eine Woche parken 6 Euro und ein Monat 15 Euro.

Das Parkhaus am Stader Bahnhof: Hier sind Dreck und Autoposer an der Tagesordnung. Foto: Polizei