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Kommentar

TNeue Pontons: Einfach mal machen

Collage

Collage Foto: Dagmar Finnern/Helmut Jungclaus

An den neuen Pontons im Alten Hafen scheiden sich die Geister. Nicht das erste Projekt am Hafen, das in Stade leidenschaftlich diskutiert wird. Ein Kommentar von Lars Strüning.

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Von Lars Strüning
Donnerstag, 02.11.2023, 11:55 Uhr

Stade. Das ist typisch Stade, vielleicht auch typisch Kleinstadt: Kommt was Neues, Ungewohntes auf die Tagesordnung, ist die Skepsis groß. Das war so beim neuen Logo nebst Werbekampagne für die Stadt oder jüngst bei der bunten Illustration der zuvor eher schäbigen Betonwand an der Hansestraße am Stadthafen. „Augenkrebs“ bekomme man davon, hieß es.

Oder denken wir nur an die überzogene Frauenrechtsdiskussion über die Tetsche-Cartoons am Alten Hafen. Der ist jetzt wieder Schauplatz. Die Pontons sind Stadtgespräch.

Neue Ideen für ein attraktives Stade

Keine Frage: Das Ensemble rund um den Fischmarkt ist Stades gute Stube, das Vorzeige-Areal in der Altstadt. Aber die Stadt kann allein von der Geschichte nicht leben. Gut, dass auch das Morgen gedacht wird. Denn Fakt ist: Immer weniger Senioren kommen per Bus nach Stade und lassen hier Geld in Gastronomie und Einzelhandel. Das mag einst ein Erfolgsrezept gewesen sein. Heute sind Verwaltung und Stade Marketing gut beraten, neue Wege zu gehen, neues Klientel zu erschließen und die Stadt vor allem für jüngeres Publikum zu öffnen. Das gilt dann nicht nur für Touristen, sondern auch für die Bewohnerinnen und Bewohner - auch die zukünftigen, wenn sich zum Beispiel die arg gesuchten Fachkräfte erst mal in der Stadt umsehen, bevor sie ihren neuen Vertrag unterschreiben.

Eine Stadt, die bei aller historischen Schönheit kreativ daherkommt, die Überraschendes bietet, ist allemal attraktiver, als nur ein vor sich hindümpelndes Altstadt-Ensemble. Die Kontrapunkte, die Stadt und Marketing bewusst setzen, machen die Stadt zusätzlich interessant. Dass die Verwaltung bei der Förderung zugegriffen hat, ist ihr gutes Recht, auch wenn es sich ebenfalls um Steuergelder handelt. Und sollten sich die Pontons nicht durchsetzen, werden sie nach drei Jahren, wenn die Förderung ausläuft, wieder abgebaut und wandern zum Beispiel in den Holzhafen zum Stade Beach. Wo ist das Problem?

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