TNeuer chinesischer Autofrachter mit über 5.400 E-Autos auf dem Weg in den Norden
Mit 5.449 Neufahrzeugen chinesischer Marken an Bord startete der Autotransporter „Liao He Kou“ seine Jungfernfahrt nach Europa. Foto: Cosco
Im August 2023 erfolgte in Bremerhaven mit der „Cosco Shengshi“ der erste Testanlauf der staatlichen chinesischen Reederei Cosco. Jetzt hat Cosco einen Neubau mit einer Kapazität von 7.500 Fahrzeugen auf den Weg zum Autoterminal gebracht.
Bremerhaven. Unabhängig von der Anfang Juli verhängten Einführung von vorläufigen Strafzöllen der EU auf E-Autos aus China rollen beinahe wöchentlich neue Autotransporter mit chinesischen Elektrofahrzeugen auf Europa zu. Bereits Anfang des Jahres machte mit der „BYD Explorer I“ der erste für einen chinesischen Autohersteller erbaute Autofrachter in Bremerhaven fest und markierte damit den Beginn für den seeseitigen Transport von chinesischen Neufahrzeugen in Richtung Europa. BYD gilt aktuell als weltgrößter Hersteller von Elektrofahrzeugen.
Erst in der vergangenen Woche machte der in China erbaute Autofrachter-Neubau „Thor Highway“ (Kapazität: 7.000 Fahrzeuge) in Bremerhaven fest. Schon bald wird am BLG Autoterminal der nächste chinesische Autofrachter erwartet: die bis zu 7.500 Standard-Fahrzeuge fassende „Liao He Kou“ von Cosco Shipping. Das Schiff hat jetzt in China seine Jungfernreise nach Europa angetreten. An Deck befinden sich Fahrzeuge chinesischer Marken wie BAIC, Liuzhou Motor, BYD und Chery.
Mit 5.449 Neufahrzeugen auf Jungfernfahrt
Der Neubau und dessen Schwesterschiff „Mian Jian Kou“ wurden vom Shanghai Ship Design Institute entworfen und von der Fujian Shipbuilding Industry Group gebaut. Nach Angaben der Reederei gehören sie zu den weltgrößten RoRo-Schiffen und können die rollende Fracht auf 13 Decks, davon vier Hubdecks, verstauen. Mit 5.449 Neufahrzeugen an Bord startete der Autotransporter seine Jungfernfahrt nach Europa. Zielhäfen sind unter anderem Vlissingen und Bremerhaven. Einen genauen Ankunftstermin gibt es bislang nicht.

Die Jungfernfahrt der „Liao He Kou“ führt in Europa unter anderem nach Vlissingen und Bremerhaven. Foto: Cosco
Im August 2023 war mit der „Cosco Shengshi“ der erste Testanlauf von Cosco in Bremerhaven erfolgt. Hierbei wurden 530 Import-Fahrzeuge entladen und 1.000 Fahrzeuge und High&Heavy-Güter beladen. „Bremerhaven wird ein wichtiger Eingangshafen für Cosco Shipping in Europa und wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnern wie der BLG“, erklärte damals Vincent Xu, Managing Director von Cosco Shipping Specialized Carriers Europe aus Rotterdam.
Energiesparende Technologien an Bord
Die neuen Autofrachter von Cosco seien durch den LNG-Dual-Fuel-Antrieb und mehrere umweltfreundliche Technologien so konzipiert worden, dass sie die Emissionsstandards Tier 3 der International Maritime Organization (IMO) erfüllen, erklärte Cosco zur Jungfernfahrt der „Liao He Kou“. „Im Vergleich zu herkömmlichen RoRo-Schiffen, die mit Dieselöl betrieben werden, können etwa 20 Prozent des Energieverbrauchs eingespart und die Kohlendioxidemissionen um etwa 27 Prozent, die Stickoxidemissionen um 30 Prozent, die Sulfidemissionen um 99 Prozent und die PM-Partikelemissionen um mehr als 90 Prozent reduziert werden“, erklärte das Unternehmen.
Aufstieg zum weltgrößten Automobilexporteur
Cosco wies außerdem darauf hin, dass man den Status und die genaue Positionierung der Fahrzeuge während des gesamten Transportprozesses in Echtzeit überwachen könne. Dadurch sei das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden ein visualisiertes Erlebnis der gesamten Lieferkette der Automobillogistik zu bieten.
Seit dem vergangenen Jahr ist China zum weltgrößten Automobilexporteur geworden und hat dabei Japan überholt. Dabei geht man in der chinesischen Autoindustrie davon aus, dass durch die steigende Nachfrage für reine Elektro- oder Hybridfahrzeuge auch die Vorhaltung und die Produktion weiterer Autofrachter weiter ansteigen wird. (ce/mcw)