Zähl Pixel
Fährverkehr

TNeuwerk-Fähre ausgebremst: Darum bleibt die „Flipper“ im Hafen

Mit der „Flipper" geht es ab Cuxhavens Alter Liebe nach Neuwerk - eigentlich. Aber momentan kann das Schiff die Insel nicht anlaufen. Foto: Kramp

Mit der „Flipper" geht es ab Cuxhavens Alter Liebe nach Neuwerk - eigentlich. Aber momentan kann das Schiff die Insel nicht anlaufen. Foto: Kramp Foto: Kramp

Neuwerk liegt zum Greifen nah - und ist doch so fern. Der Fährverkehr von Cuxhaven zur Wattenmeerinsel wurde eingestellt. Doch ein Hoffnungsstreif am Horizont zeichnet sich ab.

Von Wiebke Kramp Samstag, 04.05.2024, 08:39 Uhr

Cuxhaven. Ein verpatzter Saisonstart. Insel-Obmann Christian Griebel ärgert sich: „Maifeiertag, eine top Tide, solch ein Wetter - und wir sind nicht mit dem Schiff erreichbar.“ Die Neuwerker leben vom Tourismus, und sie müssen den Wegfall von Einnahmen nach der langen Winterpause verkraften. Er setzt jetzt auf eine zügig zu erfolgende Lösung. Auch die Reederei Cassen Eils hofft darauf, dass ihre „Flipper“ schnell wieder Passagiere nach und von Neuwerk bringen kann.

Aus Sicherheitsgründen habe man darauf in den letzten Tagen doch lieber verzichtet, sagt Prokuristin Monika Tants auf Nachfrage. Als Zeichen der berechtigten Hoffnung sehen die Neuwerker und die Reederei, dass das Arbeitsschiff „Baumrönne“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes neue Priggen gesetzt hat.

Nun scheitert es an den restlichen Baggerarbeiten

Tatsächlich meldet das WSA am frühen Dienstagnachmittag auf Nachfrage Vollzug, dass nunmehr ein neuer Weg ausgewiesen wurde. Jetzt fehlten allerdings noch restliche Baggerarbeiten, die zeitnah durch Hamburg Port Authority (HPA) erfolgen sollen, wie Marcel Thies, WSA-Fachbereichsleiter, auf Nachfrage mitteilt.

Wie die „Nordsee-Zeitung“ berichtet, soll zuvor das Fahrwasser im Priel vor Neuwerk nicht richtig gesteckt worden sein, weil die Kennzeichnung im falschen Arm des Priels erfolgte. Der Priel sei durch Hamburg Port Authority (HPA) an richtiger Stelle ausgebaggert worden, für die Kennzeichnung an anderer Stelle zeichne das Wasser- und Schifffahrtsamt verantwortlich. Während der Anfang noch gut schiffbar sei, befänden sich zum Ende hin Sandbänke im Priel, auf denen sich das Schiff schon festgefahren habe, sodass es zum Entschluss kam, vorerst die Wattenmeerinsel nicht mit Passagieren anzufahren.

Zwei Seewege führen jetzt nach Neuwerk

Das WSA stellt die Situation anders dar: Nachdem HPA Mitte März die Ausbaggerung vorgenommen habe, hätte sich einen Monat später bei den Arbeiten vor Ort gezeigt, dass diese Stelle nicht mehr die tiefste gewesen sei. Daher sei die Auspriggung an der zu diesem Zeitpunkt im April tiefsten Stellen vorgenommen worden. Dabei zeigte sich aber, dass die für das Schiff zu fahrenden Kurven sich als zu eng erwiesen hätten. Nachdem jetzt aktuell eine neue Kennzeichnung ohne scharfe Kurven am ursprünglich vorgesehenen Weg erfolgt sei, werde man nach den Baggerarbeiten aber beide Wege als Seeweg ausgepriggt lassen, so Thies.

Schon das Ostergeschäft ist auf Neuwerk ins Wasser gefallen

Die drei Quadratkilometer große Insel Neuwerk liegt 14 Kilometer von Cuxhaven entfernt in der Elbmündung. Sie gehört zur Freien und Hansestadt Hamburg. Sie lebt von Tourismus. Schon das Ostergeschäft fiel flach. Weil das Fahrwasser nicht rechtzeitig ausgepriggt wurde, war der Fährverkehr zwischen Cuxhaven und Neuwerk lahmgelegt. Die Saison konnte erst drei Wochen später als geplant starten. Das spürten nicht nur Insulaner und Reederei wirtschaftlich, sondern auch die Wattführer, die das Schiff mit ihren Tour-Gästen als Rückfahrgelegenheit nutzen.

Am 18. April hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt folgendes per Pressemitteilung bekannt gegeben: „Mit dem Setzen von vier Tonnen zur Markierung des Fahrwassers im Übergang von der Elbe zur Insel Neuwerk hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee in Abstimmung mit Hamburg Port Authority die viertägigen Kennzeichnungsarbeiten in der Nordsee abgeschlossen.“ Die Tonnen und Priggen würden Fähren und Sportbooten bei der Orientierung dienen, damit sie die Insel Neuwerk im schnell veränderlichen Wattfahrwasser auf dem ausgewiesenen Weg erreichten.

Weitere Artikel