„Nie wieder ist jetzt“: Mahnwache gegen Menschenhass am Sonnabend in Stade

Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ wird es in Stade am Sonnabend, 27. Januar, von 11 bis 12 Uhr, bei den Stelen auf dem Platz Am Sande eine Mahnwache gegen Menschenhass und Demokratieverachtung geben.
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Stade. Der Stader Bürgermeister Sönke Hartlef wird am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus eine Ansprache halten. Auch ein Beitrag von Schülern ist vorgesehen, kündigt Kai Koeser an.
Ursprünglich hatte er die Mahnwache für 100 Teilnehmer angemeldet: „Wir sind inzwischen sicher, dass es wesentlich mehr werden, und gerade dabei, das in Absprache mit der Stadt entsprechend zu organisieren.“
Warum eine andere Stimmung als bei Demo „Buxtehude steht auf“ herrschen wird
Mit Blick auf die besondere Symbolik des Holocaust-Gedenktages wird die Stader Mahnwache allerdings eine andere Stimmung haben als die Demo „Buxtehude steht auf“ am vergangenen Sonnabend. Koeser ist Vorsitzender der Stader SPD, hat den Aufruf aber bewusst ohne Partei-Logo herausgeschickt.
Die Veranstaltung sei überparteilich, alle Parteien, Organisationen und Privatpersonen seien aufgerufen, mitzumachen. „Angesichts der Deportationsfantasien ist es wichtig, an die Geschichte zu erinnern und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen“, sagt Koeser.
Omas gegen Rechts putzen Stolpersteine
Die Omas gegen Rechts werden an diesem Tag die Stolpersteine besuchen, die an Menschen aus Stade erinnern, die in der NS-Zeit verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Sie werden die Steine putzen und weiße Rosen niederlegen. Wer mitmachen will, kann sich anschließen. Die Omas treffen sich um 10 Uhr an den Stelen bei St. Wilhadi.
Auch der Rosa Luxemburg Club Niederelbe lädt dazu ein, sich seinem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus anzuschließen: Treffen ist um 15.15 Uhr an den Stelen bei der Wilhadikirche, wo über die Geschichte und den Aufbau der Stelen und die verschiedenen NS-Opfergruppen gesprochen wird. Es werden zwei der Opfer mit Kurzbiographien vorgestellt und Blumen niedergelegt. Angela Steuer begleitet das Gedenken durch Geigespiel. Im Anschluss geht es gegen 15.45 Uhr zum Schwedenspeicher, wo um 16 Uhr ein Vortrag beginnt: „Die Namen auf den Stelen - Biographisches zu den NS-Opfern“.