TNoch ein Name für die Nachfolge von Ute Kück: Maren Kleinschmidt

Mit Susanne de Bruijn als ehrenamtliche Flecken-Bürgermeisterin und Ute Kück als Verwaltungschefin hat Harsefeld eine weibliche Doppelspitze. Wer folgt auf die aktuelle Samtgemeindebürgermeisterin? Foto: Fehlbus
Zehn Jahre Erfahrung als Bürgermeisterin kann Maren Kleinschmidt mitbringen. Im Kreis Stade kennen sie wenige. Warum sie als Kandidatin für Harsefelds Spitzenamt gehandelt wird.
Harsefeld. Maren Kleinschmidt hieß bis Mitte vergangener Woche Maren Wegener. Die 38-Jährige hat geheiratet und auch sonst die Weichen auf etwas Neues gestellt: „Ich werde am 13. September 2026 nicht mehr in Lengede zur Wahl für das Bürgermeisteramt antreten“, sagte die Verwaltungsfachwirtin, die seit 2010 Mitglied der SPD ist, gegenüber dem TAGEBLATT. Ihre Mitarbeiter im Rathaus der Gemeinde mit knapp 15.000 Einwohnern hat sie bereits darüber informiert. Dass sie als mögliche Kandidatin für das Amt der Samtgemeindebürgermeisterin und Nachfolgerin von Ute Kück in Harsefeld gehandelt wird, hat seine Wurzeln in der Ankündigung eines Termins.
Drei Parteien laden zum Thema Kandidatensuche ein
Die SPD Harsefeld, die Freie Wählergemeinschaft und Bündnis 90/Die Grünen laden für das kommende Wochenende gemeinsam zu einer Pressekonferenz ein, um nach eigenen Angaben ein Zeichen zu setzen „für eine parteiübergreifende, verantwortungsvolle Politik im Sinne der Bürgerinnen und Bürger“. Die Fraktionen im Samtgemeinderat hätten sich auf eine gemeinsame Kandidatensuche verständigt. Sie seien sich einig, dass es gelte, eine Person mit ausgewiesener Verwaltungs- und Führungserfahrung zu finden und zu nominieren. Und dies sei nun gelungen.

Maren Kleinschmidt wird als Kandidatin für das Amt der Samtgemeindebürgermeisterin in Harsefeld gehandelt. Foto: Privat
Der Name Maren Kleinschmidt wird noch nicht genannt. Alles stehe ganz am Anfang, sagt die potenzielle Kandidatin, sie freue sich auf viele Gespräche. Am Freitag könnte allerdings nach TAGEBLATT-Informationen eine Vorentscheidung fallen. Die SPD-Mitglieder in Harsefeld werden offiziell befragt.
Zweiter Name: CDU schlug bereits Timo Fischer vor
Auch der CDU soll sich Maren Kleinschmidt an diesem Tag vorstellen. Sie wäre die zweite mögliche Bewerberin für das Bürgermeisteramt der gut 23.000 Einwohner zählenden Samtgemeinde Harsefeld. Bereits Ende Mai war der Name Timo Fischer (parteilos) durchgesickert. Der 37-Jährige aus Harsefeld arbeitet aktuell beim Landkreis Stade als Abteilungsleiter der Gebäudewirtschaft und wurde von der CDU Harsefeld vorgeschlagen.
Kommunalwahl 2026
T Harsefeld braucht einen neuen Bürgermeister: Ute Kück tritt nicht mehr an
Maren Kleinschmidt ist im Landkreis Stade bisher weitgehend unbekannt. Es gibt eine Verbindung zu Harsefelds SPD-Ortsvereinsvorsitzender Frauke Langen. Diese kandidierte im Februar dieses Jahres zur Bundestagswahl.
Präsidiumsposten erinnert an Rainer Schlichtmann
Als 1. Vizepräsidentin des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB) hat Maren Kleinschmidt aber Strahlkraft über den Landkreis Peine mit der Gemeinde Lengede hinaus. Die Position im Präsidium erinnert schnell an den Vorgänger von Ute Kück, Rainer Schlichtmann. Der parteilose Harsefelder Verwaltungschef, der bis 2020 fast genau 25 Jahre lang das Amt ausübte, vertrat im NSGB ebenfalls in führender Position die Interessen der kreisangehörigen Städte, Gemeinden und Samtgemeinden gegenüber Gesetzgebung und Verwaltung auf Bundes- und Landesebene. Bekannt war Schlichtmann für seinen Blick auf die aktuellen Herausforderungen der Kommunen und eine schnelle Umsetzung unter Berücksichtigung von Förderrichtlinien.
Erste Gemeindebürgermeisterin im Landkreis Peine
Sie habe sich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder die Frage gestellt, wie lange sie das Amt der Bürgermeisterin in Lengede ausfüllen kann und soll, „damit sich unsere Gemeinde weiterentwickeln und lebendig sein kann“, schreibt Maren Kleinschmidt am Montag in einem Brief an ihre Wegbegleiter und Bürger. „Wann braucht diese Aufgabe wieder einen frischen Blick und neue Energie? Ist eine dritte Amtszeit das Richtige für die Fortentwicklung in dieser Zeit oder benötigt Lengede einen neuen Blick auf das Wesentliche?“
Wochenende der Entscheidung in Harsefeld
Sie sei zu dem Entschluss gekommen, dass ihr Weg als Bürgermeisterin der Gemeinde Lengede am 31. Oktober 2026 enden soll, erklärt die erste Frau im Amt einer Gemeindebürgermeisterin im Landkreis Peine. Ob die Sozialdemokratin, die mit 20 Jahren erstmals als gewähltes Gemeinderatsmitglied in ihrem Heimatort Lengede Kommunalpolitik mitgestaltete und mit 30 Jahren Gemeindebürgermeisterin war, wirklich die Nachfolge von Harsefelds erster Verwaltungschefin Ute Kück (parteilos) anstrebt, wird sich voraussichtlich am kommenden Wochenende entscheiden. Dann könnte die Politik größtenteils offiziell bekanntgeben, wen sie im Wahlkampf 2026 unterstützt.
Amtszeitverlängerung forciert Neubesetzung
Ute Kück hatte wie berichtet rechtzeitig alle Akteure informiert, dass sie nicht zur Wiederwahl 2026 zur Verfügung steht. Grund war die im Januar beschlossene Amtszeitverlängerung für Hauptverwaltungsbeamte. Die Amtszeit wird von fünf auf acht Jahre verlängert.
Ihre persönliche Lebensplanung sehe die sehr anspruchsvolle Tätigkeit als Samtgemeindebürgermeisterin bis zu ihrem 70. Geburtstag nicht vor, hatte Kück Anfang des Jahres den Schritt begründet.
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