Gesellschaft

TOpernball: 800 Gäste genießen das Glitzern auf Tanzparkett und rotem Teppich

Alles Walzer: Mehr als 800 Gäste drehen sich unter den Kronleuchtern des Stadeums. Foto: Martin Elsen

Ob Barbie, Beyoncé oder Taylor Swift: Glitzern ist zurzeit angesagt. Beim Stader Opernball darf es dabei gerne ein bisschen mehr sein - vom Programm bis zu den Roben und Lackschuhen der Gäste. 800 genossen die Party - und das Ballgeflüster.

Von Anping Richter Sonntag, 03.03.2024, 14:48 Uhr

Stade. Magdalena Toborg hebt den Saum ihres bodenlangen Kleids und zeigt ihre glitzernden Silberschuhe. Sie sind neu, und neu ist für sie und ihren Mann Heinz auch der Besuch des Stader Opernballs.

Die beiden sind leidenschaftliche Tänzer und in der Volkstanzgruppe Hüll aktiv. Heute ist bei ihnen aber anderes angesagt: Cha-Cha-Cha und Samba mag er am liebsten, verrät Heinz Toborg strahlend, bevor die beiden auf der Tanzfläche loswirbeln.

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Premiere für Paulsen

Tobias Paulsen, der neue Geschäftsführer des Stadeums, sieht zufrieden aus. Es ist der erste Opernball, den er eröffnet. Vorher hat Moderator Yared Dibaba ihn gefragt, ob er schlaflose Nächte hatte? Nein, hatte er nicht. Paulsen hat nämlich schon viele Stader Opernbälle im Veranstaltungs-Team erlebt.

Der Stader Opernball in Bildern

Viele Tanzkünstler zeigten ihr Können. Foto: Martin Elsen

Die feinen Choreografien zogen das Publikum in den Bann. Foto: Martin Elsen

Das tänzerische Highlight des Abends: Der Auftritt von "Let‘s Dance"-Star Christ... — Das tänzerische Highlight des Abends: Der Auftritt von "Let‘s Dance"-Star Christian Polanc. Foto: Martin Elsen

Er trat mit seiner Tanzpartnerin Anastasia Bodnar auf. Foto: Martin Elsen

Kein Profitänzer ist länger bei „Let‘s Dance“ dabei als Polanc. Foto: Martin Elsen

Partnerin Bodnar, ist eine der Headchoreographen bei Let‘s Dance. Foto: Martin Elsen

Christian Polenc und Anastasia Bodnar in Aktion. Foto: Richter

Im Hoodie: Christian Polenc vor dem Auftritt im Gespräch in der Hotel-Lobby des ... — Im Hoodie: Christian Polenc vor dem Auftritt im Gespräch in der Hotel-Lobby des Parkhotels Stader Hof. Foto: Richter

Yared Dibaba führte durch den Abend. Foto: Martin Elsen

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Yared Dibaba brachte bereits 2018 das Opernball-Publikum in Stimmung. Foto: Martin Elsen

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Der Moderator war gefragtes Selfie-Model. Foto: Martin Elsen

Kai und Julia Seefried in Aktion. Foto: Richter

Regine Elsner und Ulf Brokelmann. Foto: Richter

Magdalena und Heinz Toborg von der Volkstanzgruppe Hüll können und mögen auch de... — Magdalena und Heinz Toborg von der Volkstanzgruppe Hüll können und mögen auch den ChaChaCha. Foto: Richter

Knapp eine Woche braucht das Stadeum, um die Metamorphose vom Kultur- und Tagung... — Knapp eine Woche braucht das Stadeum, um die Metamorphose vom Kultur- und Tagungszentrum in einen Tanzsaal und in Disco-Dancefloors zu durchlaufen. Foto: Martin Elsen

Beim Programm setzt das Stadeum verstärkt auf regionale Akteure. Foto: Martin Elsen

Ein Wiedersehen gab es mit dem Gala-Orchester Die Studiker. Foto: Martin Elsen

Seit 30 Jahren spielt das Orchester auf allen großen Bühnen Tanzmusik von Walzer... — Seit 30 Jahren spielt das Orchester auf allen großen Bühnen Tanzmusik von Walzer über Oldies bis Swing. Foto: Martin Elsen

Auf dem Stader Opernball war musikalisch für jeden Geschmack etwas dabei. Foto: Martin Elsen

Beim Stader Opernball der Standard: eine gefüllte Tanzfläche. Foto: Martin Elsen

Die Gäste konnten zwischen Kronleuchtern, Bars und Casino-Tischen tanzen, feiern... — Die Gäste konnten zwischen Kronleuchtern, Bars und Casino-Tischen tanzen, feiern, spielen und flanieren. Foto: Martin Elsen

Der Stader Opernball war ein rauschendes Fest im Walzer-Takt. Foto: Martin Elsen

Der Opernball war ein gelungener Abend. Foto: Martin Elsen

Wer wollte, konnte sich im Glückspiel versuchen. Foto: Martin Elsen

Wie hier beim Black Jack. Foto: Martin Elsen

Anfangs stieß die Opernball-Idee auf Skepsis

Damals, als er losging, war er auch schon dabei, erzählt sein Vor-Vorgänger Egon Ahrens, der den Stader Opernball begründet hat. Nicht jeder hatte die Fantasie, sich vorzustellen, dass so etwas in Stade funktionieren würde. Er zum Beispiel nicht, gibt sein Sitznachbar Henning Hoins zu. Doch er wurde eines Besseren belehrt.

Heute dreht Hoins sich mit seiner Frau Waltraud zum 16. Mal auf dem Parkett unter den Kronleuchtern. Beide sind große Opernball-Fans geworden. Waltraud Hoins ist dem Stadeum seit vielen Jahren auch durch ihre Vorstandsarbeit im Förderverein verbunden.

Den Vorsitz hat sie jetzt abgegeben an Katja Otter. Die hat heute vier Freundinnen mitgebracht, die nicht nur ihren ersten Opernball, sondern ihren ersten Ball in Deutschland erleben.

Von fehlenden Männern auf der Tanzfläche

Natalia Mezentseva, Vira Tiutiunnyk, Natalia Ilieva und Liudmila Lebid sind im Frühjahr 2022 aus der Ukraine nach Stade gekommen. Zum Dank für Kuchenbacken und Tresendienste bei Veranstaltungen des Fördervereins haben sie Freikarten bekommen. Im Frühjahr 2022 sind sie aus der Ukraine gekommen - ohne Männer. Sie fehlen ihnen.

Auch als Tanzpartner, bedauern sie - und gehen trotzdem auf die Tanzfläche. Da sind sie allerdings nicht die Einzigen: Hinter vorgehaltener Hand sind beim Opernball einige Beschwerden über männliche Tanzmuffel zu hören.

Der Stader Opernball in Bildern Teil 2

Perfektes Styling selbstverständlich

Für Regine Elsner ist das kein Problem: Mit ihrem Mann Günther tanzt sie seit 49 Jahren. Zurzeit jeden Sonntag beim Tanzwerk Stade.

Für den Harsefelder Arian Ohrenberg und seine Mittänzer vom SV Blau-Weiss Buchholz ist perfektes Styling selbstverständlich. Im Interview mit Yared Dibaba berichtet die Lateinformation von der aufregenden Weltmeisterschaft in Hongkong, wo sie an Bronze knapp vorbeischrammten. Ausgezeichnet für ein WM-Debüt - und hochverdient, wie die perfekte Performance beweist.

Dibaba: Breakdance und Plattdeutsch in der Schulzeit

Yared Dibaba tanzt auch sehr gerne. „Ich bin aber Freestyler“, sagt er, nachdem er die Debütanten bewundert hat, die zur Ball-Eröffnung nach vier Proben beim Tanzwerk Stade eine klassische Choreografie präsentierten.

Als Jugendlicher im Oldenburger Land stand Dibaba noch nicht auf Walzer: „Ich habe Breakdance gemacht, mit Ghettoblaster auf dem Schulhof und im Jugendzentrum.“ Plattdeutsch hat er dort auch gelernt - und das natürlich auch in seiner launigen Moderation beim Opernball genutzt.

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Let‘s Dance heißt die Show, mit der Christian Polanc, der diesjährige Stargast, bekannt geworden ist. Er war noch nie in Stade, aber viele seiner Kollegen. Eine von ihnen hat er dabei: Anastasia Bodner, die sonst als Choreografin hinter den Kulissen wirkt. Warum bloß? Sie gehört unbedingt aufs Parkett, wo sie eine fantastische Figur macht. Polenc ist bei Let‘s Dance in diesem Jahr nicht dabei.

Es ist einfach zu viel anderes los: In Ingolstadt, wo er wohnt, hat er eine eigene Tanzschule und 30 Mitarbeiter. Dazu kommt sein neuer Podcast „Let‘s Talk About Dance“, der gerade gestartet und schon in die Podcast-Top-Ten aufgestiegen ist.

Für eine der nächsten Folgen kündigt er einen prominenten Gast an: Maite Kelly. Seit sie bei Let‘s Dance ein Tanzpaar waren, sind die beiden gut befreundet.

Zu später Stunde legt ein DJ auf

„Mir ist die Musik etwas zu poppig, wir hatten uns auf etwas Klassischeres und viel Walzer eingestellt“, sagt Wolfgang Knostmann, der mit seiner Frau aus Hemslingen gekommen ist. Mit fortschreitendem Abend hat das Gala-Orchester „Die Studiker“ sich immer mehr in internationale Gefilde aufgemacht. Vielen gefällt‘s.

Im Stadissimo, wo zu später Stunde ein DJ auflegt, geht die Party bis in den frühen Morgen weiter. Nächstes Jahr könnte der Opernball einen lockereren Rahmen bekommen, sagt Tobias Paulsen. Darüber denke das Team gerade nach. Mehr soll aber noch nicht verraten werden.