TPetition für misshandelten Terrier: Tierschützer warten auf Antwort
Im Tierheim Bremerhaven wurde Yorkshire-Terrier-Mischling Egon wieder aufgepäppelt. Er wurde schwer misshandelt auf einem Spielplatz ausgesetzt. Foto: Tierheim Bremerhaven
Seit Monaten ruft das Bremerhavener Tierheim um Hilfe - im letzten Jahr auch offiziell mit einer großen Petition. Auslöser war der Fall eines schwer misshandelten Hundes. Scheinbar gibt es Kommunikationsprobleme zwischen Politik und Tierheim.
Bremerhaven. Der kleine Yorkshire-Terrier-Mischling Egon war „halbtot auf einem Spielplatz abgelegt“ worden, erinnert sich das Tierheim Bremerhaven. Das ist nun fast ein Jahr her.
Der Fall wird zum Ausgangspunkt für eine der größten Petitionen im Bundesland Bremen. Knapp 4.500 Unterzeichner, mit einem Ziel: den Tierschutz stärken. Ein politischer Beschluss steht noch aus, was die Tierschützer verärgert.
Forderungen der Petition im Überblick
Konkret gehe es in der Petition um die Überforderung der Tierheime, fehlendes Personal, die Abschaffung veralteter Regelungen und um einen funktionierenden Notdienst für verletzte Tiere.
Im August teilten Vereinsmitglieder ihre Sorgen persönlich im Petitionsausschuss mit. Die Enttäuschung der Petenten ist groß, befinde sich das Anliegen laut Petitionsausschuss noch immer in parlamentarischer Beratung.
Tierschützer frustriert über mehrere Monate Wartezeit
Die Tierschützer bedauern, dass sie nach vielen Monaten noch keine neuen Informationen erhalten haben und finden deutliche Worte: „Wir haben bewusst den demokratischen Weg gewählt. Aber wenn eine Petition mit tausenden Stimmen so lange unbearbeitet bleibt, ist das eine schallende Ohrfeige – für uns und für die Tiere, die jeden Tag Hilfe brauchen“, sagt Tierheimleiterin Amelie Bensch.
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Der Vorsitzende des Petitionsausschusses für das Land, Claas Rohmeyer (CDU) erklärt, dass bei laufenden Petitionsverfahren keine Zwischenstände veröffentlicht werden. Außerdem benötige ein solches Verfahren Zeit. Das weitere Vorgehen müsse genauestens geplant werden: „Wir wollen nicht einfach sagen: Senat mach mal“, so Rohmeyer.
Auf Nachfrage darf Rohmeyer dennoch bekanntgeben, dass es einen „guten Fortschritt“ bezüglich der Angelegenheit gebe, die Anfrage an den Senat laufe. Es sei vorgesehen, dass im nächsten Jahr mehr Geld für Tierschutz zur Verfügung stehen soll.
Tierschützer ärgern sich über Gesundheitsressorts
Ein weiterer großer Kritikpunkt der Tierschützer: Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard (Linke), habe sich nicht zu der Angelegenheit geäußert. Das Büro der Senatorin gibt jedoch bekannt, dass es bereits im Mai 2024 eine Stellungnahme in Vertretung durch Staatsrätin Silke-Maria Stroth gab.
„Weiterhin gibt es eine zweite Stellungnahme des Gesundheitsressorts“, so die stellvertretende Pressesprecherin Lea Schunk. Diese beziehe sich auf die Fragen aus der öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses, sei aber nicht auf der Website der Bremischen Bürgerschaft hochgeladen worden.