TPflicht in Leverkusen erfüllt: Das ist Buxtehudes Play-down-Gegner

Maj Nielsen ist die beste Torschützin des BSV. Foto: Jan Iso Jürgens
Der Buxtehuder SV gewann beim sieglosen Schlusslicht Bayer Leverkusen. Auf die Tabelle hat das aber keine Auswirkungen mehr. Jetzt geht es um den Klassenerhalt.
Buxtehude. Als der Buxtehuder SV im Juli in die Vorbereitung startete, war allen klar, dass es eine schwierige Saison werden würde. Neuer Modus, kleinere Liga, stärkere Gegner. Dennoch wollte man sich mit dem neunten Platz aus dem Vorjahr nicht zufrieden geben. Das könne nicht der Anspruch sein, sagte Trainer Dirk Leun. Die Top 8 und damit die Play-offs waren das Ziel.
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Doch der BSV hat sein Saisonziel bekanntlich verpasst und beendet die Hauptrunde nach dem 30:19 (12:8)-Erfolg am Samstagabend beim sieglosen Schlusslicht Bayer Leverkusen auf dem zehnten Platz. „Dieses Spiel hatte nicht so eine Riesenbedeutung. Jetzt kommen die entscheidenden Spiele und da gilt es, Leistung zu bringen“, sagte Leun. Im Play-down-Halbfinale trifft der BSV auf den Tabellenelften BSV Sachsen Zwickau, den er vor einer Woche mit 30:28 besiegte.
BSV mit schlechterem Torverhältnis
Die Chancen auf Platz neun waren ohnehin nur noch theoretischer Natur. Neben einem hohen Sieg in Leverkusen hätte der BSV auf Schützenhilfe von Tabellenführer Ludwigsburg hoffen müssen, wo der Neunte Neckarsulm am Samstag zu Gast war und mit 31:36 verlor. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses reichte es für den BSV aber nicht.
Die Zuschauer in der Ostermann-Arena sahen eine ausgeglichene Anfangsphase. Der BSV tat sich im Positionsangriff schwer, kam aber vor allem über schnelle Angriffe und von der Siebenmeterlinie zum Torerfolg. Nach 13 Minuten stand es 6:6. Verzichten musste der BSV weiterhin auf Kapitänin Isabelle Dölle und Cara Hartstock.
50 mitgereiste Fans feuern den BSV an
Danach übernahm der BSV die Führung. Leverkusens Angriffe wirkten ideenlos, nach sieben torlosen Minuten nahm Trainer Michael Biegler eine Auszeit und bemängelte das fehlende Tempo. Wenig später parierte Sophie Fasold gegen ihre künftige Teamkollegin Christin Kaufmann. Rund 50 Fans unterstützten den BSV in Leverkusen.

Mannschaft und Fans feiern den Sieg in der Leverkusener Ostermann-Arena. Foto: privat (nomo)
Mit ihrem vierten Treffer erhöhte Rechtsaußen Lotta Heider auf 10:7 (22.). In der Abwehr stand der BSV kompakt und ließ wenig zu. Fasold wurde nicht wirklich gefordert. Den „Werkselfen“ fehlten die Lösungen, gleich zweimal beendeten sie ihre Angriffe unter Zeitdruck mit Verzweiflungswürfen ins Toraus.
Fasold mit starken Reflexen
Doch auch der BSV - inzwischen mit neu formiertem Rückraum - schwächelte im Angriff und konnte diese Phase nicht nutzen, um sich abzusetzen. Zwei Minuten vor der Pause hielt Fasold mit einem starken Reflex den Vorsprung bei zwei Toren. Zur Pause führten die Gäste mit 12:8. „Wir haben uns bis zur Halbzeit gesteigert, aber vorne kein gutes Spiel gemacht“, sagte Leun.
In der zweiten Halbzeit kamen beide Angriffsreihen wieder besser ins Spiel, ohne jedoch wirklich unter Druck gesetzt zu werden. Vor allem die Leverkusenerin Christin Kaufmann drehte auf und verkürzte mit ihrem fünften Treffer auf 12:15 (37.). Der Tabellenletzte zeigte wie schon mehrfach in dieser Saison, dass er phasenweise mithalten kann.
Maj Nielsen knackt die 100 Tore
Nachdem Laura Kuske einen Siebenmeter von Kaufmann pariert hatte, erhöhte Maj Nielsen auf sechs Tore (13:19, 43.). Die Rechtsaußen knackte am Samstag die 100-Tore-Marke und liegt nun mit 102 Treffern auf Platz sieben der Torschützenliste. Bei den Siebenmetern führt Nielsen mit 63 Treffern.
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Eine Viertelstunde vor Schluss kam mit Johanna Andresen der nächste BSV-Neuzugang ins Spiel und nutzte gleich die erste Torchance. Doch die Rückraumspielerin konnte nicht mehr viel ausrichten. Immer wieder schenkte der Leverkusener Angriff den Ball her und machte es dem BSV leicht, auf 24:14 (49.) zu erhöhen. „Was ist los?“, fragte ein ratloser Michael Biegler seine Mannschaft in der Auszeit.

Maj Nielsen ist die beste Torschützin des BSV. Foto: Jan Iso Jürgens
Ohne Sieg beendete Rekordmeister Bayer Leverkusen die Hauptrunde. „Das Ergebnis ist überhaupt nicht in Ordnung“, sagte Kaufmann nach dem Spiel gegen ihren künftigen Verein. Die Rechtsaußen war sieben Mal erfolgreich, Andresen erzielte drei Treffer.
So laufen die Play-downs
Für den BSV diente das letzte Hauptrundenspiel bereits der Vorbereitung auf die Play-downs. „Es gibt die eine oder andere Variante, die ich heute testen möchte“, sagte Leun vor dem Spiel.
Nun gilt es für den BSV, sich in der Länderspielpause auf Zwickau vorzubereiten. „Zwickau ist eine sehr robuste und physisch starke Mannschaft. Wir werden alles reinhängen“, sagte BSV-Kreisläuferin Jolina Huhnstock. Trainer Leun sieht Buxtehude und Zwickau auf Augenhöhe. „Es gibt jetzt keine Ausreden mehr. Wir müssen so konzentriert wie möglich spielen und so gut wie möglich performen“, sagte er.
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Das erste Duell der Best-of-Three-Serie findet am Samstag, 19. April, um 16 Uhr in Buxtehude statt. Das zweite Spiel wird voraussichtlich am 26. April in Zwickau ausgetragen, ein mögliches drittes Spiel am 3. Mai in Buxtehude. Der Sieger dieser Runde hat den Klassenerhalt sicher, der Verlierer ermittelt im Play-down-Finale gegen Leverkusen oder Neckarsulm den Absteiger.
Die Statistik zum Spiel
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 3:4 (6.), 7:6 (15.), 10:7 (22.), 12:8 (Halbzeit), 15:11 (35.), 20:13 (45.), 26:16 (54.), 30:19 (Endstand)
Buxtehuder SV: Kuske (6 Paraden), Fasold (7 Paraden); Kroepel, Nielsen 5/4, Heider 5, Hampel 4/2, Kähr 3, Reiche, Kretschmann 4, von Prittwitz 5, Ternede 2, Huhnstock 2, Lück
Bayer Leverkusen: van der Linden (10 Paraden), Vogel (0 Paraden); Ingenpaß 2, Richartz, Boeters 1/1, Kreiselmann, Cormann 2, Andresen 3, Terfloth 1, Cruzado, Veit 1, Kaufmann 7/3, Alderden 1, Teusch, Souza 1, Wirth
Siebenmeter: BSV 6/6 (Nielsen 4/4, Hampel 2/2) - B04 4/6 (Kaufmann 3/5, Boeters 1/1)
Zeitstrafen: BSV 1 (Kähr 1) - B04 1 (Alderden 1)
Zuschauer: k.A.
Schiedsrichter: Steven Heine und Sascha Standke
Nächstes Spiel: BSV - Sachsen Zwickau (Sa., 19. April, 16 Uhr)