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Freizeitpark

TPipi-Kaka-Land: Das bietet Karls neues Erlebnisdorf in Loxstedt

Diese Erdbeere haben Künstler aus Beton und Kaninchendraht modelliert.

Diese Erdbeere haben Künstler aus Beton und Kaninchendraht modelliert. Foto: Polgesek

Softeis aus einer meterhohen Toiletten-Skulptur, eine Klo-Rutsche und ein Pipi-Kaka-Land: Karls neues Erlebnis-Dorf in Loxstedt setzt auf ungewöhnliche Höhepunkte. In zwei Wochen ist Eröffnung.

Von Jens Gehrke Freitag, 02.05.2025, 13:50 Uhr

Loxstedt. Wer nur über das Pipi-Kaka-Land schreibt, der wird Karls neuem Erlebnisdorf in Loxstedt bei Bremerhaven nicht gerecht. Die Region bekommt dort in der Nähe von IKEA einen Freizeitpark rund um das Thema Erdbeeren, der am 15. Mai eröffnet. Trotzdem muss man bei einem Bericht über den Baustellen-Besuch mit dem Pipi-Kaka-Land anfangen, weil es so kurios und weltweit einzigartig ist.

Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. 430 Arbeiter sind aktuell auf der Baustelle, damit Karls Erlebnisdorf zum 15. Mai eröffnen kann.

Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. 430 Arbeiter sind aktuell auf der Baustelle, damit Karls Erlebnisdorf zum 15. Mai eröffnen kann. Foto: Polgesek

Toilette ragt acht Meter hoch in den Himmel

Das fängt schon bei den Bauwerken an. Die acht Meter hohe Holz-Toilette zum Beispiel zieht die Blicke sofort auf sich. Die Skulptur soll noch in cremeweiß gestrichen werden. Dort werden die Besucher Schoko-Softeis kaufen können. Karls-Inhaber Robert Dahl ist aktuell persönlich auf der Baustelle, um alles im Blick zu haben. Dahl zeigt ein Foto von einem der 50.000 dazu passenden Eis-Becher, die bereits im Lager in Rövershagen angekommen sind. Die Becher sehen selbst wie eine kleine Toilette aus. „Den Becher dürfen die Besucherinnen und Besucher dann mitnehmen und behalten“, erklärt Dahl. Aus dem Toiletten-Bauwerk führt zudem die Röhrenrutsche „Abflussrohr“ hinab. Das soll ein großer Spaß für Kinder werden.

Die „Klorutsche“ verspricht eine rasante Talfahrt

Das gilt auch für das benachbarte, noch größere Bauwerk namens „Klorutsche“. Aus zehn Metern Höhe führen sechs offene Rutschbahnen nach unten, auf denen die jungen Besucher auf einer Art Jute-Säcken rutschen können. Oben im Startbereich der Rutsche sollen Künstler noch vier überdimensionierte Klopapier-Rollen installieren. Unterhalb der „Klorutsche“ sollen Besucher ihre Geschicklichkeit bei einem Spiel unter Beweis stellen, das darin besteht, Bälle in Kloschüsseln zu werfen, wobei die Klodeckel ständig auf- und zuklappen.

Die Holztoilette hat gewaltige Ausmaße. Foto: Polgesek

Die Holztoilette hat gewaltige Ausmaße. Foto: Polgesek Foto: Polgesek

Der Wasserspielplatz „Rohrbruch“ komplettiert das Pipi-Kaka-Land. Damit nicht genug. Die echten Toiletten des Erlebnisdorfs sollen unter dem Namen „Dorfdisco - The Place to pee“ so gestaltet werden, dass man beim Wasserlassen von Discokugel-Licht und Musik begleitet wird. Woher die ursprüngliche Idee dafür kam, ausgerechnet am Standort Loxstedt neben den klassischen Erlebnisdorf-Elementen auf Pipi und Kaka zu setzen, bleibt ein wenig im Dunklen. Dahl macht nur klar, dass man nicht die tausendste Institution sein wollte, die in der Region auf die Themen Fisch und Meer setze.

Im Vergleich zum gesamten Erlebnisdorf, das gerade im Eiltempo entsteht, ist das Pipi-Kaka-Land klein. Zahlreiche Spielplätze, Fahrgeschäfte, Restaurants und Shops entstehen in mehreren Gebäuden. 430 Arbeiter sind dabei, alles bis zum 15. Mai fertigzustellen. Unzählige Radlader und Mini-Bagger fahren umher, es riecht nach frisch gesägtem Holz und Diesel, es hämmert, klopft und rumpelt aus allen Ecken. „Die Pflasterarbeiten sind jetzt die letzte große Herausforderung“, erklärt Dahl. Neun Teams pflastern 4000 Quadratmeter.

Kinder dürfen in „Futtermais“ baden

Vieles ist schon fast fertig. Der „Fliegende Kuhstall“, der Freifall-„Melkerturm“ oder die „Erdbeer-Raupenbahn“ sollen dann ab 15. Mai die Besucher begeistern. Kinder dürfen auf der „Treckerbahn“ mit Oldtimer-Traktoren eine abgesteckte Strecke befahren. Im „Maissilo“ warten 40 Tonnen Maiskörner, um darin wie in einem Bällebad zu baden. Ein Spielplatz aus echten Containern und eine gigantische Holz-Kugelbahn sind weitere Attraktionen, genau wie der Ziegenstall.

Jauchzende Fahrgäste in der „Marmeladenschleuder“

Im größten Indoor-Bereich, dem ehemaligen Famila-Supermarkt-Gebäude, warten Gastronomie sowie weitere Karussells wie der „Schnellkochtopf“ und die „Marmeladenschleuder“, die bereits von Mitarbeitern live getestet wird. Dahl weist dort auf die besondere Dekoration hin: 9000 Kaffeekannen werden hier ausgestellt. Überhaupt: Das Karls Team hat sich bis ins letzte Detail Mühe gegeben, vieles ist im Bauernhof- und Landhausstil gehalten; Holzböden, Ziegelsteine: alles ist „vintage“, das heißt, es stammt aus Abbruchhäusern, wird aufgearbeitet und wieder verbaut.

Hier entsteht ein Container-Spielplatz.

Hier entsteht ein Container-Spielplatz. Foto: Polgesek

Designer und Künstler sind vielerorts am Werk, um etwa aus Kaninchendraht und einer Art Beton eine Riesen-Erdbeere zu formen. Auch wenn nur noch rund zwei Wochen bleiben, bis das Maskottchen Karlchen die Tür für die Besucherinnen und Besucher aufschließt, Dahl mit den Worten der Ex-Kanzlerin Angela Merkel zuversichtlich: „Wir schaffen das.“ Merkel rutschte angeblich übrigens auch schon einmal auf einer Rutsche in einem von Karls Erlebnisdörfern, wie Dahl nicht ohne Stolz berichtet.

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