TProbleme ohne Ende: Wenn es regnet, saufen in Buxtehude die Schulen ab

Die Dachflächen der IGS Buxtehude sind seit Jahren anfällig. Die gute Nachricht ist, dass die frisch sanierten Flächen dicht bleiben. Foto: Wisser
Welche Schule und welche Sporthalle muss abgerissen werden und welche neu gebaut? Die marode Schulinfrastruktur in Buxtehude bleibt das beherrschende Thema in der Stadt.
Buxtehude. Bei allem, was es bei der Schul- und Sportinfrastruktur in der Hansestadt Buxtehude zu meckern gibt: Die Menschen, die im Stadthaus gegen die tagesaktuellen Probleme an den Buxtehuder Schulen kämpfen, tun ihr Möglichstes, um den Betrieb sicherzustellen. Darin sind sich alle einig, die hinter die Kulissen blicken. Es wirkt aber, als wenn sie mit kleinem Regenschirm in schwerem Gewitter stehen. Die maroden Schulen kamen 2024 nicht aus den Schlagzeilen. Und so dürfte es auch für 2025 heißen: Wenn es viel regnet, saufen die Buxtehuder Schulen ab.
Grundschule Altkloster: Duschen sind kaputt
Zwei Beispiele aus den vergangenen Wochen: Die Duschen der Sporthalle Altkloster sind seit sechs Wochen kaputt. Das gilt auch schon länger für den Schließmechanismus der Fenster in der Turnhalle der Grundschule Am Stieglitzweg. Diese können nicht mehr geschlossen werden, deshalb läuft die Heizung dort auf Hochtouren.

Im sogenannte Genie-Raum in der IGS Buxtehude gab es in den vergangenen Wochen zwei Wassereinbrüche. Foto: privat
Öffentlich wurden die Probleme der Buxtehuder Schulen zum ersten Mal so richtig 2023 am Beispiel der Integrierten Gesamtschule. Das Bild vom Hochbeet im Klassenzimmer, das das Wasser von der Raumdecke aufgefangen hat, steht inzwischen symbolisch für die Buxtehuder Schulkrise.
Bei der IGS wird das Dach für vier Millionen Euro grundlegend saniert. Solange das nicht abgeschlossen ist, regnet es in der größten Buxtehuder Schule immer wieder durch. Gerade in den vergangenen drei Wochen gab es zwei Wassereinbrüche.
Die Brennpunkte der Buxtehuder Schulkrise
In diesem Jahr standen die Grundschulen, das Gymnasium Halepaghen-Schule und die Hauptschule Süd im Brennpunkt der Krise. Eine Untersuchung für den Masterplan Grundschulen hat ergeben, dass zwei der vier innerstädtischen großen Grundschulen abgängig sind. Die Gebäude in der Grundschule Stieglitzweg und viele Gebäude an der Grundschule Altkloster sind so marode, dass Abriss und Neubau wohl den wirtschaftlichsten Weg darstellen.
In Altkloster könnte es Sinn machen, die alten Rotklinkerbauten zu retten. Kaputt ist auch die Turnhalle an der Grundschule am Rotkäppchenweg. Verschärft wird das Problem durch die wachsende Schülerzahl. Buxtehude braucht deshalb ohnehin eine Grundschule zusätzlich neu.

Sanitäranlagen in der Grundschule Altkloster. Diese haben Ratsmitglieder, die inzwischen schon im Ruhestand sind, selbst bereits als Kinder genutzt. Foto: Karsten Wisser
Halepaghen-Schule zieht nach den Ferien um
An der Halepaghen-Schule läuft seit dem Baustart im Sommer 2021 ein großes Neubau- und Sanierungsprogramm. Dabei tauchten viele Verzögerungen auf, meist aus externen Gründen.

Schwer gesichert: Diese Schimmel-Schleuse sichert die Chemiesammlung im B-Trakt der Halepaghen-Schule. Foto: privat
Eigentlich sollten die Arbeiten insgesamt in diesem Jahr abgeschlossen sein. Jetzt hat sich Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt festgelegt, dass die Schule nach den Osterferien in den fertigen Neubau umziehen soll. Der Termin musste mehrfach verlegt werden.

In der Hauptschule unterrichten 26 Lehrkräfte rund 190 Schüler. Viele sind von anderen Schulen abgeordnet. Foto: Wisser
Zum Ende des Jahres wurde die Hauptschule Süd am Schulzentrum Süd das neue Gesicht der Buxtehuder Schulkrise. Seit September gibt es dort ein deutlich sichtbares Schimmelproblem, das durch Messungen bestätigt wurde.
Stadt zog Notbremse an der Schimmelschule
Vor fünf Wochen zog die Stadt Buxtehude als für die Gebäude verantwortlicher Schulträger die Notbremse. Sie räumte die Schule, um die Schadensursache und die Bauarbeiten ohne Störung durchführen zu können. Ab Montag, 13. Januar, sollen die meisten Räume wieder für den Unterricht genutzt werden.
Sanierungsstau
T Schimmel an Buxtehuder Hauptschule: Stadt zieht Konsequenzen
Auch im nächsten Jahr wird das Thema unabhängig von möglichen neuen Schäden wieder im Brennpunkt stehen. Bis Mai soll es eine Entscheidung geben, wo die neue Grundschule gebaut wird. Bis zur politischen Sommerpause soll feststehen, wie es an den anderen Grundschulen weitergeht. Es geht hier um einen Zehn-Jahres-Plan.
Bis zur Sommerpause muss die Politik entscheiden, woher das Geld für die Millionen-Investitionen kommen soll. Hier wird es auch um die Frage gehen, ob die Stadt die beiden Gymnasien an den Landkreis Stade abgeben wird.
2025 wird das Jahr der Entscheidung
Schon im Januar stehen die Hauptschule und der ganze Bereich Schulzentrum Süd im Fokus. Fertige Pläne, um den Standort grundsätzlich zu erneuern, gab es. Sie wurden wieder verworfen. Sicher ist, dass die Sanierung der Sporthalle Süd 2025 starten soll. Auch der Bau des fünften Hallenteils wird kommen.

Buxtehude ist für den Zustand aller Gebäude am Schulzentrum Süd, inklusive Gymnasium zuständig. Foto: Wisser
Das hilft aber noch nicht gegen die akute Raumnot. Seit vielen Jahren werden dort Schüler in Containern unterrichtet. Die Lage an der Hauptschule hat das Problem verschärft.
Neues Gebäude am Schulzentrum Süd?
Am 23. Januar tagen Schulausschuss und Bauausschuss der Stadt gemeinsam. Zentrale Frage wird sein, ob eine Sanierung des Hauptschulgebäudes Sinn ergibt. Wenn diese Frage mit einem Nein beantwortet wird, geht es darum, einen größeren Raumbedarf durch einen oder mehrere Neubauten abzudecken. Teuer wird es allemal für die Stadt.

Die Dachflächen der IGS Buxtehude sind seit Jahren anfällig. Die gute Nachricht ist, dass die frisch sanierten Flächen dicht bleiben. Foto: Wisser