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Bremerhaven

TProzess um Kindesmissbrauch: Dieser Anwalt verteidigt den Tanztrainer

Anwalt Thomas Domanski verteidigt am Landgericht Bremen einen Tanztrainer, der wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen angeklagt ist.

Anwalt Thomas Domanski verteidigt am Landgericht Bremen einen Tanztrainer, der wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen angeklagt ist. Foto: Sina Schuldt/dpa

Der Bremerhavener Anwalt Thomas Domanski verteidigt einen Tanztrainer, der wegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen angeklagt ist. Er war bereits an mehreren prominenten Prozessen beteiligt.

Von Jan Iven Donnerstag, 18.12.2025, 06:00 Uhr

Bremerhaven. Thomas Domanski wurde 1965 in Bremerhaven geboren und legte sein Abitur am Schulzentrum Carl-von-Ossietzky ab. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bremen und erhielt 1994 seine Anwaltszulassung. Fünf Jahre später wurde er Fachanwalt für Strafrecht.

Heute ist er Rechtsanwalt in der Sozietät Meyer, Domanski & Sagowski am Elbinger Platz in Bremerhaven. 2016 wurde er in die Focus-Liste der deutschen Top-Anwälte für Strafrecht gewählt.

An diesen prominenten Fällen war der Anwalt beteiligt

Vor dem aktuellen Tanztrainer-Prozess um sexuellen Missbrauch von Minderjährigen ist Thomas Domanski bereits an mehreren prominenten Fällen aus der Region als Verteidiger von Angeklagten aufgetreten. Darunter waren etwa der Ekaterina-Fall (2023), der Prozess um IS-Anhänger (2023) und der Armbrust-Schütze an einer Bremerhavener Schule (2022).

Einer der ersten bekannteren Prozesse von Domanski war ein Verfahren am Landgericht Leipzig 2015 gegen zwei Männer wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Mädchen. Sein Mandant wurde zu einer Haftstrafe von sechs Jahren mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.

2023 vertrat Domanski einen 21-Jährigen, der die Sekretärin an seiner ehemaligen Schule in Bremerhaven mit einer Armbrust schwer verletzt hatte. Der Angeklagte wurde zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Im selben Jahr trat der Anwalt als Verteidiger im Verfahren um zwei IS-Unterstützer auf, die die Terrororganisation unterstützt und Anschläge geplant hatten. Sein Mandant war ein 18-Jähriger aus Bremerhaven, der zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt wurde.

Anwalt vertrat Ehemann im Ekaterina-Prozess

Auch den angeklagten Ehemann im Mordprozess Ekaterina vertrat der Jurist 2025. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Als Anwalt der Nebenklage hatte er Anfang 2025 zwei Geschädigte im Prozess um sexuellen Missbrauch gegen einen 46 Jahre alten Tennistrainer vertreten. In dieser Rolle hatte der Jurist kritisiert, dass der Angeklagte mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davongekommen war.

Laut Internetseite seiner Kanzlei ist Domanski neben Strafrecht auch auf Bußgeldangelegenheiten, Verkehrsunfallrecht, Schadensersatzrecht, Vertragsrecht und Zivilrecht spezialisiert.

Bereits 2001 berichtete die Nordsee-Zeitung über den damals 36-jährigen Thomas Domanski, als dieser einen Pfleger vor Gericht vertrat, der fünf Seniorinnen umgebracht hatte. Damals betonte der Jurist: „Jeder hat ein Recht auf Verteidigung.“

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