TRettungsaktion am Stadeum: Stader Angler bewahren Fische vor dem Hitzetod
Mitglieder des Anglervereins Stade bemerkten am Wochenende einige tote Fische in den Teichen am Stadeum und starteten daraufhin eine Rettungsaktion. Foto: Anglerverein Stade
Bei hohen Temperaturen drohten kürzlich etliche Fische in den Stadeum-Teichen zu ersticken. Fischereiaufseher des Anglervereins schritten ein - und zeigen Probleme auf.
Stade. Es hätte ein böses Ende nehmen können mit den Fischen, die in den Teichen am Stadeum leben. Einige schwammen am vergangenen Wochenende bereits tot auf der Wasseroberfläche. Das bemerkten Fischereiaufseher des Stader Anglervereins und starteten sofort eine Rettungsaktion. Sie sind für die Einhaltung der geltenden Vorschriften des Fischereirechts und des Tierschutzgesetzes in vielen Stader Gewässern zuständig.
Fischereiaufseher greifen im Rahmen der Nothilfe ein
„Da es sich bei den Stadeum-Teichen um Privat-Teiche handelt, sind wir dort eigentlich nicht befugt, ohne Absprache Fische rauszuholen. In diesem Fall war das aber im Rahmen der Nothilfe möglich“, sagt Harald Bethge, 2. Vorsitzender des Stader Anglervereins und Fischereiaufseher. Vom Stadeum habe er zu diesem Zeitpunkt niemanden erreicht.

Aufgrund des niedrigen Wasserstands und der hohen Wassertemperatur in den Teichen am Stadeum griffen Mitglieder des Anglervereins Stade ein und retteten zahlreiche Fische vor dem Erstickungstod. Foto: Anglerverein Stade
Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad und ohne Regen hatte sich das Wasser in den Becken auf mehr als 27 Grad aufgeheizt, so Bethge. Der Wasserstand betrug aufgrund der fehlenden Frischwasserzufuhr teilweise nur 30 bis 40 Zentimeter. Das sei viel zu wenig und viel zu warmes Wasser, vor allem für größere Fische. Manche waren um die 17 Zentimeter lang.
Enten bringen Fischlaich in die Teiche
Vier Fischereiaufseher waren zwei Stunden lang damit beschäftigt, insgesamt etwa fünf Kilo Weißfische sowie Fischbrut aus den Teichen zu holen und in den wenige Meter entfernten Burggraben umzusetzen. Von da sind die Tiere überhaupt erst in die Stadeum-Teiche gelangt, und so kommen auch immer wieder neue nach, erklärt Bethge. Wasservögel wie Enten tragen an ihren Füßen nämlich Laich von einem zum anderen Gewässer und sorgen so für einen natürlichen Fischbestand.

Carsten Rußlies vom Stader Anglerverein entlässt die Fische in den Burggraben. Foto: Anglerverein Stade
Trotzdem sei der Eigentümer eines Teiches, in diesem Fall das Stadeum bzw. die Stadt, für die darin lebenden Fische verantwortlich, sagt Bethge. Auch wenn die Tiere sozusagen von außen in die Teiche gekommen sind. Eigentümer seien außerdem für die Pflege ihres Teiches verantwortlich. Die sei laut Bethge beim Stadeum leider in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden. Die Teiche seien stark verschlammt und es gebe keine Frischwasserzufuhr. Bei sommerlichem Wetter komme das System deshalb schnell an seine Grenzen.
Für das Image der Stadt sei der Zustand der Teiche nicht förderlich, sagt Bethge. Doch Pflegemaßnahmen kosten Geld. Und davon hat die Stadt bekanntermaßen zu wenig. Wie berichtet wurde deswegen auch eine dringend nötige Sanierung des Stadeums auf Jahre verschoben.
In den kommenden 10 bis 15 Jahren sollen im Gebäude lediglich technische Mängel bei laufendem Betrieb behoben und so die Betriebsfähigkeit sichergestellt werden. In jedem Jahr sollen laut Gebäudewirtschaft Stade (GWS) auch diverse Schönheitsreparaturen stattfinden, die dem optischen Qualitätserhalt und der Außenwirkung dienen sollen. Ob davon auch die Fische in den Teichen profitieren können, bleibt abzuwarten.
Anglerverein bietet seine Hilfe an
Auf jeden Fall hat der Stader Anglerverein seine Hilfe angeboten. Harald Bethge und seine Kollegen wollen gemeinsam mit Stadeum-Geschäftsführer Tobias Paulsen eine Lösung dafür suchen, wie in Zukunft mit den Fischen umgegangen werden sollte.
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