Zähl Pixel
Sperrung

TRiesenbaustelle, aber A27-Arbeiten gehen schneller als gedacht

Das neue Kunststoffrohr hat einen Durchmesser von rund drei Metern.

Das neue Kunststoffrohr hat einen Durchmesser von rund drei Metern. Foto: Jan Iven

Das Autobahn-Fiasko im Cuxland scheint ein gutes Ende zu nehmen. Das neue Rohr für den Grabendurchlass wird millimetergenau eingepasst. Unterdessen nehmen immer wieder Lkw-Fahrer verbotene Schleichwege.

Von Jan Iven Dienstag, 12.03.2024, 09:20 Uhr

Hagen im Bremischen. Es ist genau 6,07 Meter lang, das letzte Teilstück des Kunststoffrohres, das derzeit als Durchlass für einen Entwässerungsgraben unter der A27 verlegt wird. Während die ersten zehn Rohre relativ zügig in die Baugrube eingepasst wurden, erfordert das elfte und letzte Rohr noch einmal zusätzliche Präzisionsarbeit. Es soll auf der Westseite der Autobahn mit dem Graben verbunden werden.

A27-Notreparatur: So gehen die Arbeiten im Kreis Cuxhaven voran

„Die Arbeiten kommen weiter gut voran“, sagt Autobahnsprecher Michael Wendt. Das Einpassen der Rohrelemente dauerte nur einen statt wie geplant drei Tage, da sich die Teile kaum verkanteten. Nun wurde die Grube so weit aufgefüllt, dass das Rohr zur Hälfte bedeckt ist. Dabei können die Baggerfahrer die Baugrube aber nicht einfach nur mit Sand füllen. Schicht für Schicht wird der Sand immer wieder mit einer Rüttelplatte verdichtet, damit das Rohr fest liegt.

Genauer gesagt kommen sogar zwei Rüttelplatten zum Einsatz: Die eine wird von einem Bauarbeiter per Hand bedient, die andere von einem Baggerfahrer, der sie als Aufsatz statt einer Schaufel am Ausleger seines Fahrzeuges befestigt.

Mit einer Sonde wird schließlich bei Plattendruckversuchen der Grad der Verdichtung des Sandes gemessen, damit das eingegrabene Rohr in Position bleibt.

Die nächste Herausforderung besteht darin, das neue Rohr mit dem Graben zu verbinden. Auf der Westseite muss zunächst ein Betondurchlass gereinigt und von Schlamm befreit werden, damit das Wasser frei hinausfließen kann.

Auf der Westseite der Autobahn muss noch das erwähnte 6,07 Meter lange Rohrstück eingepasst werden. Noch für den Abend plant die Spätschicht, die Baugrube größtenteils wieder aufzufüllen.

A27-Sperrung: Immer wieder Lkw abseits der Umleitung

Unterdessen sind immer wieder Lkw-Fahrer auf Schleichwegen unterwegs, auf denen sie eigentlich gar nicht fahren dürfen. Die „Nordsee-Zeitung“ konnte einen Lastwagen auf dem Hagener Weg fotografieren, der für Fahrzeuge ab zwölf Tonnen gesperrt ist. Wie Anwohner berichten, halten sich einige Fahrer nicht daran.

Ein Lkw-Fahrer ist vom Lehnstedter Weg in den Hagener Weg eingebogen. Dabei weisen mehrere Verkehrsschilder darauf hin, dass diese Strecke für Fahrzeuge ab zwölf Tonnen verboten ist.

Ein Lkw-Fahrer ist vom Lehnstedter Weg in den Hagener Weg eingebogen. Dabei weisen mehrere Verkehrsschilder darauf hin, dass diese Strecke für Fahrzeuge ab zwölf Tonnen verboten ist. Foto: NORDSEE-ZEITUNG

Wobei es sich beim Hagener Weg zudem um einen landwirtschaftlichen Wirtschaftsweg handelt. Der Weg ist so schmal, dass zwei entgegenkommende Autos in die Seitenränder ausweichen müssen. Zwei Lkw würden hier kaum aneinander vorbeikommen.

Die Strafe für eine Missachtung des Durchfahrverbots für Lkw ist aber relativ überschaubar. So droht ein Bußgeld von 100 Euro. Punkte in Flensburg oder der Entzug des Führerscheins sind nicht vorgesehen.

Besonders schlimm ist es, wenn die offizielle Umleitung gesperrt ist. Nicht alle Fahrer nehmen dann die empfohlene Alternativ-Route über die alte B6.

Das Problem: Manche Leute folgen offenbar der schnellsten Route, die ihnen ihr Navi oder das Smartphone anzeigt. Das ist dann zwar möglicherweise die kürzeste Strecke. Aber die kann eben auch über einen Wirtschaftsweg führen. Für Lkw gibt es spezielle Navigationsgeräte, die nur Strecken anzeigen, die auch für Lastwagen zugelassen sind. Doch nicht alle Spedition investieren offenbar in solche Geräte.

Umleitungen sind nur Empfehlungen

Doch auch viele Autofahrer verirren sich auf den Hagener Weg. Das mag für die Anwohner zwar nervig sein. Die Polizei betont allerdings, dass es sich bei den ausgeschilderten Umleitungen nur um Empfehlungen handelt. Grundsätzlich könne jeder fahren, wo er möchte. Zumindest, solange keine Verkehrszeichen dagegen sprechen.

Weitere Artikel