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Naturschutzbund

Rotkehlchen: So hat der Vogel es in Ihrem Garten gut

Das Rotkehlchen.

Das Rotkehlchen. Foto: Reinhard Paulin

Der wohl beliebteste Vogel der Deutschen ist der mit der roten Brust, dem jubelnd lauten Gesang und dem meist unbekannten Brutverhalten: das Rotkehlchen. Der Naturschutzbund (Nabu) gibt Tipps, wie dem vertrauten Gast im Garten geholfen werden kann.

Von Redaktion Samstag, 04.05.2024, 17:00 Uhr

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Landkreis. Über das Jahr gesehen erhält der Naturschutzbund unzählige Anfragen zum Rotkehlchen, wie Jana Jensen von der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser berichtet. „Keine andere Vogelart scheint den Menschen so sehr am Herzen zu liegen.“ Das liege sicher daran, „dass es sehr vertraut wirkt, das ganze Jahr über an den Futterstellen zu finden ist, einen auffälligen und sehr melodischen Gesang hat und vielen einfach das Herz erwärmt“.

Es bleibe oft in der Nähe des Menschen, auch beim Umgraben im Garten oder beim Bepflanzen von Töpfen auf dem Balkon, und versuche dann noch schnell, einen Wurm aus der frisch aufgeworfenen Erde zu ergattern.

Wo sich Rotkehlchen gern ansiedeln

Als Insektenfresser lieben Rotkehlchen die Vielfalt, „gerne auch wilde Ecken und scheinbare Unordnung“, erzählt Jana Jensen. Sie brüten meist bodennah in Stängel- und Asthorsten, Holzstapeln, Erdlöchern, Mauernischen und anderen geschützten Plätzen, manchmal sogar in Halbhöhlenkästen, wenn diese versteckt und niedrig angebracht sind.

„Entscheidend für das Rotkehlchen ist aber eine breite Nahrungsgrundlage: Je vielfältiger, blüten- und deckungsreicher und damit insektenfreundlicher ein Garten ist, desto größer ist die Chance, dass sich ein Rotkehlchen dort ansiedelt“, fasst Jensen zusammen.

Rotkehlchen ist derzeit nicht gefährdet

Der Bestand beläuft sich bundesweit auf etwa 2,5 bis 4 Millionen Brutpaare. „Es ist zwar derzeit nicht gefährdet, aber das heißt noch lange nichts“, warnt die Naturschützerin davor, sich in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Denn auch diese Art leidet unter dem Verlust artenreicher Wegränder und Waldränder und dem Landschaftsverbrauch durch Bebauung.

Wie dem Rotkehlchen laut Nabu zu helfen ist: Im eigenen Garten oder Kleingarten sollten möglichst nur heimische Bäume, Sträucher und Stauden gepflanzt werden, damit Rotkehlchen und andere Piepmätze ausreichend Nahrung und Deckung finden. Besonders geeignet sind ein paar „wilde Ecken“, zum Beispiel aus locker aufgeschichteten Reisighaufen, umgeben von Stauden oder Wildkräutern. „Denn Insekten folgen immer - das Büfett der Rotkehlchen ist dann reichlich gedeckt“, sagt Jana Jensen.

Wer dem Rotkehlchen einen Nistkasten anbieten möchte, sollte auf eine sogenannte Halbhöhle zurückgreifen, die aus Holz selbst gebaut oder im Fachhandel aus dem witterungsbeständigen Material Holzbeton erworben werden kann.

Infopaket mit Bauplänen für Nisthilfen

Immer wieder werde von Rotkehlchenbruten in abgelegenen Ecken von Schuppen und Carports berichtet, weiß die Nabu-Mitarbeiterin. Einmal brüteten sie sogar in einer offenen Mülltonne, ein anderes Mal in einer Werkzeugkiste. Wenn solche Bruten in Gebäuden entdeckt werden, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass ein Fenster oder eine Tür offen bleibt, damit die Tiere ungehindert ein- und ausfliegen können.

Wer seinen Garten für Rotkehlchen einladender gestalten will, kann ein Infopaket mit einer Bauplansammlung für Nisthilfen und der Farbbroschüre „Vögel im Garten“ gegen Einsendung von 5 Euro anfordern: bei der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser, Stichwort „Vögel im Garten“, Bertha-von-Suttner-Allee 1, 21614 Buxtehude. Öffnungszeiten: dienstags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr. (sal)

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