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Fußball-Regionalliga

TRückschlag beim Aufsteiger: Schlechte Laune hält bei D/A nur einen Tag

Oliver Ioannou sieht nach der Niederlage das Positive: D/A empfängt St. Pauli immer noch als Tabellenzweiter.

Oliver Ioannou sieht nach der Niederlage das Positive: D/A empfängt St. Pauli immer noch als Tabellenzweiter. Foto: Photo: Felix Schlikis/Lobeca.de

Todesfelde gibt für D/A den Stimmungskiller. Ausgerechnet bei einem Abstiegskandidaten reißt die Siegesserie. So geht der Regionalligist mit dem Dämpfer um.

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Von Daniel Berlin
Mittwoch, 23.10.2024, 05:50 Uhr

Drochtersen. Die schlechte Laune von D/A-Trainer Oliver Ioannou hält bis Montagabend. Also gut 26 Stunden. Am Sonntagnachmittag hatte seine Mannschaft mit 0:1 gegen Aufsteiger SV Todesfelde verloren. Gegen einen Abstiegskandidaten aus dem Tabellenkeller. Dieses Gefühl kannte D/A schon gar nicht mehr. Fünf Siege in Serie fuhr das Team bis dahin ein und kletterte auf Rang zwei der Tabelle. Solch ein Dämpfer killt kurzzeitig auch die Stimmung des Trainers.

„Wir haben das Spiel analysiert und die Niederlage abgeschüttelt“, sagt Ioannou. Kritisch sei es bei dieser Analyse zugegangen. Mit der Quintessenz: „Jeder Moment, jede Spielphase kann einem Spiel eine entscheidende Richtung geben“, sagt Ioannou. In Todesfelde war es ein Sonntagsschuss in der zweiten Minute. Der Gastgeber parkte im Laufe des Spiels den sprichwörtlichen Bus vor dem eigenen Tor und verteidigte den hauchdünnen Vorsprung über die Zeit.

D/A muss tiefstehende Gegner knacken

Wenn Ioannou die Pleite in Todesfelde seziert, stößt er im Kern auf ein Manko, das seine Mannschaft am Sonntag offenbarte. 88 Minuten hatte D/A Zeit, das Spiel zu drehen. Tat es aber nicht. Wenn Dennis Rosin kurz nach dem Rückstand nicht den Pfosten, Nico von der Reith nicht die Latte, Maurits Nagel nicht den Torwart getroffen und Philipp Aue nicht im Block hängengeblieben wäre, wäre nichts los gewesen. So geht Ioannou in der Vorbereitung auf den nächsten vermeintlich kleinen und tiefstehenden Gegner noch mehr ins Detail. Wie knackt D/A ein Abwehrbollwerk?

Für die nächsten Wochen kann der Coach diese Taktik aber erst mal ganz nach unten legen in seiner Schreibtischschublade. Mit dem FC St. Pauli II (Freitag, 25. Oktober, 19.30 Uhr, Kehdinger Stadion), dem HSV II (2. November, 13 Uhr, Hoheluft, Hamburg) und Holstein Kiel II (10. November, 14 Uhr, Kiel) kommen jetzt zweite Mannschaften von Bundesligisten, die das Mauern nicht gerade in den Genen haben.

Fernandes wieder im Mannschaftstraining

Vielleicht kehrt dann Miguel Fernandes nach fünf Wochen Verletzungspause wieder in den Kader zurück. Die Offensivkraft trainiert seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft. Standardexperte Justin Plautz, der gegen Todesfelde früh rausmusste, wird wohl ebenso dabei sein.

Oliver Ioannou lässt die Schwächen im Training trainieren und sieht trotz der unnötigen Niederlage das Positive: „Wir erwarten als Tabellenzweiter den FC St. Pauli und sind eine Heimmacht“, sagt der D/A-Coach. Die SV Drochtersen/Assel ist zu Hause ungeschlagen. Nach sieben Heimspielen stehen fünf Siege und zwei Unentschieden in der Statistik. Da soll die Tatsache, dass sich D/A in den vergangenen Jahren immer schwergetan hat gegen Teams im Tabellenkeller, eine Fußnote bleiben.

D/A-Serien reißen gern gegen kleine Gegner

Einst scheiterte D/A nach Höhenflügen gegen Altona 93, den SSV Jeddeloh oder den Bremer SV. Meistens beendeten eben diese Underdogs wochenlange Drochterser Siegesserien. „Als Underdog spielst du noch motivierter“, sagt D/A-Sportdirektor Sören Behrmann. Die Favoriten müssen von Anfang an wach sein. Den Zweikampf an der Mittellinie in der 2. Minute genauso zu führen, wie in der 20. Minute, gehört zur richtigen Einstellung dazu. Als D/A mal im DFB-Pokal gegen Bayern München Underdog war, hätte es den großen Meister fast überrascht.

„Wenn du ein Spitzenteam sein willst, musst du gegen Todesfelde gewinnen“, sagt Behrmann. Ende September hatte sein Chef, Vereinspräsident Rigo Gooßen, der Mannschaft dieses Format in einem Kicker-Artikel abgesprochen, weil es zu diesem Zeitpunkt zu unbeständig auftrat. Gooßen ist dafür bekannt, sein Team in Schwächephasen zu kitzeln oder mit mahnenden Worten aus der Reserve zu locken. Und es funktionierte ja auch. Bis Todesfeldes Mats Jonathan Klüver nach einer Minute und 46 Sekunden diesen Sonntagsschuss rausholte.

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