Rügenwalder stellt beliebten Aufschnitt ein – Wurst nur noch vegan

Die Rügenwalder Mühle GmbH & Co. KG stellt einen beliebten Aufschnitt ab sofort nur noch fleischlos her. Foto: moerschy / Pixabay
Als Produzent von Fleisch- und Wurstwaren wurde das Unternehmen bekannt. Mittlerweile setzt Rügenwalder verstärkt auf vegane Produkte - und bietet einen beliebten Klassiker ab sofort nur noch fleischlos an.
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Der Anteil der pflanzlichen Produkte im Sortiment der Rügenwalder Mühle wächst immer weiter. Der Großteil der Produkte ist inzwischen fleischlos. Das Unternehmen bietet nach eigener Aussage neben 23 klassischen Fleisch- und Wurstwaren knapp 50 vegane und vegetarische Produkte an. Diese Entwicklung zeige sich auch bei den Produktionskapazitäten.
Die Rügenwalder Mühle GmbH & Co. KG fokussiere sich stärker auf ihr pflanzliches Sortiment, teilt das Unternehmen auf seiner Homepage mit. Und kündigt an, den klassischen Schinken Spicker einzustellen. So will das Familienunternehmen „seinen veganen und vegetarischen Produkten noch mehr Platz einräumen“. Statt mit Fleisch gibt es den Aufschnitt jetzt nur noch in seinen veganen Varianten.
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„Diese Verschiebung im Sortiment ist kein Effekt, den wir nur jetzt im laufenden Veganuary sehen, sondern eine langfristige Entwicklung“, erklärt Michael Hähnel, CEO der Rügenwalder Mühle, dazu. Der Anteil der pflanzlichen Produkte im Sortiment steige seit Jahren. Allein im vergangenen Jahr seien 20 neue Produkte eingeführt worden. „Deshalb scheuen wir uns auch nicht davor, einen erfolgreichen Klassiker wie den Schinken Spicker einzustellen, um auf unseren Anlagen noch mehr Platz für pflanzliche Produkte zu schaffen.“
Die durch das Einstellen des Schinken Spickers freigewordenen Produktionskapazitäten sollen in Zukunft für den neuen „Veganen Hauchschnitt“ genutzt werden.
Zehn Jahre Erfahrung mit fleischlosen Produkten
Rügenwalder war 1834 im pommerschen Rügenwalde (heute Darłowo) gegründet worden und hatte seinen Sitz nach dem Zweiten Weltkrieg nach Niedersachsen verlegt. Das Unternehmen beschäftigt rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit Ende 2014 stellt das Unternehmen neben klassischer Wurst auch vegetarische und vegane Produkte her. Laut einer Marktanalyse von Splendid Research, ist die Rügenwalder Mühle der bekannste Hersteller von Fleischersatzprodukten (81 Prozent), danach folgen Alnatura (68 Prozent) und Gutfried (65 Prozent).

Der Schinken Spicker wird nur noch vegan hergestellt.
Im November 2023 hatte der Lebensmittelkonzern Pfeifer & Langen (Diamant Zucker, funny-frisch) angekündigt, bei dem bisherigen Familienunternehmen einsteigen und dort die Mehrheit übernehmen zu wollen.
Veganuary: Tipps für den veganen Start ins Jahr
Den Jahreswechsel nehmen viele Menschen zum Anlass, gesündere Gewohnheiten aufzubauen. Zum Beispiel: sich einen Monat lang ausschließlich pflanzlich ernähren. Im „Veganuary“ werden vier Wochen lang keine tierischen Produkte konsumiert. So kann die Challenge gelingen:
Machen Sie sich zum Einstieg bewusst, warum Sie eine vegane Ernährung für sich ausprobieren möchten, rät die Ernährungswissenschaftlerin Birgit Jähnig vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Ob der Umwelt, dem Tierschutz oder der eigenen Gesundheit zuliebe: Mit einer starken Motivation lässt man sich weniger leicht von seinem Vorhaben abbringen.
Schrittweise Umstellung
Wer sich bisher noch nicht vegetarisch oder vegan ernährt hat, kann sich in kleinen Etappen herantasten. Beginnen Sie mit veganen Tagen oder Mahlzeiten, empfiehlt Jähnig. Dabei muss man nicht gleich die ganze Ernährung auf den Kopf stellen. Denn viele der Lebensmittel, die wir täglich verwenden, sind bereits vegan - manche Nudeln, Reis und viele Brotaufstriche etwa.
Es kann hilfreich sein, zunächst die normalen Essgewohnheiten beizubehalten und einfach vegane Varianten mit Fleischersatzprodukten zuzubereiten. So kann man zum Beispiel Spaghetti Bolognese einfach mit einem Soja-Hack kochen.
Die richtige Vorbereitung
Eine gute Planung von Mahlzeiten kann hilfreich sein, um am Ende nicht mit knurrendem Magen vor dem Kühlschrank zu stehen. Gehen Sie auf Rezeptsuche und probieren Sie neue pflanzliche Alternativen, ermutigt Jähnig. Wer doch einmal außerhalb essen gehen möchte, kann eine App zur Suche nach veganen Restaurants nutzen.
Außerdem empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin: Schließen Sie sich mit Gleichgesinnten zusammen. Wenn man sich austauschen kann, macht pflanzliche Ernährung gleich doppelt so viel Spaß. Und wenn Sie doch einmal einen kleinen Fehler machen, seien Sie nachsichtig mit sich.
Wer langfristig eine pflanzliche Ernährung anstrebt, sollte darauf achten, sich gut mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Besonders für Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase ist laut Jähnig eine ärztliche oder ernährungswissenschaftliche Beratung empfehlenswert. (set/dpa)

Die Rügenwalder Mühle GmbH & Co. KG stellt einen beliebten Aufschnitt ab sofort nur noch fleischlos her. Foto: moerschy / Pixabay