TSamtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten bietet Mitarbeitern Vier-Tage-Woche an

Die Verwaltung der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten ändert ihre Öffnungszeiten und macht damit eine Vier-Tage-Woche für ihre Mitarbeiter möglich. Foto: Helfferich
Oldendorf-Himmelpforten ändert zum 1. April die Öffnungszeiten von Rathaus und Bürgerhaus. Damit werden die Arbeitszeiten der Verwaltungsmitarbeiter flexibler; bis hin zur Vier-Tage-Woche. Was sich für die Bürger ändert.
Oldendorf-Himmelpforten. Dabei soll der Service nicht eingeschränkt werden. Das sind die wesentlichen Änderungen für die Bürgerinnen und Bürger: Ab 1. April sind Rathaus in Himmelpforten sowie Bürgerhaus in Oldendorf vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 13.30 bis 16 Uhr geöffnet; am Donnerstag sogar bis 19 Uhr. Am Mittwoch wird zwar gearbeitet, aber die Verwaltung bleibt für Besucher geschlossen. Bisher war am Mittwoch nur vormittags geöffnet.
Vorgemacht hat es die Stadt Wedel auf der anderen Elbseite. Dort wurde die Vier-Tage-Woche als Arbeitszeitmodell im vergangenen Sommer eingeführt. Seitdem können sich Mitarbeiter der Stadt für einen Tag weniger Arbeit in der Woche entscheiden. Außerdem können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitszeit zwischen 6 und 21 Uhr individuell einteilen; können also auch zwischendurch längere Pausen einlegen, um sie privat zu nutzen - solange der Dienstbetrieb weiter läuft.
Langer Donnerstag bis 19 Uhr
Ganz so weit geht die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten nicht. Aber die Vier-Tage-Woche ist ab 1. April grundsätzlich möglich. Die Vorteile liegen für Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke und seinen Vize Michael Krüger auf der Hand: Flexiblere Arbeitszeiten an unterschiedlichen Orten sorgen für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitern und einheitliche Öffnungszeiten für mehr Zuverlässigkeit für die Kunden. Mit dem langen Donnerstag bis 19 Uhr wird Arbeitnehmern zudem ermöglicht, nach dem eigenen Feierabend noch im Rathaus vorbeischauen zu können; quasi den Personalausweis auf dem Nachhauseweg zu beantragen.
Ein Jahr lang habe sich die Verwaltung mit der Umstrukturierung befasst, berichtet Falcke. Von Michael Krüger, der in der Samtgemeindeverwaltung für Personal zuständig ist, sei die Initiative ausgegangen. „Er war Impulsgeber und hat mich überzeugt“, sagt Falcke.
Auch die Erfahrungen mit dem mobilen Arbeiten zuhause während der Coronapandemie haben die Mitarbeiter in Workshops eingebracht. Wer mobil arbeiten will, kann es tun. Die Herausforderung sei jetzt die eigenverantwortliche Umsetzung in den jeweiligen Teams, so Falcke, „das erfordert deutlich mehr Abstimmung und Kommunikation“. Mindestens ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin müsse stets in der jeweiligen Abteilung präsent sein.
Mittwochs bleibt die Tür geschlossen
Zum geschlossenen Mittwoch erklärt die Verwaltungsspitze, dass dieser Tag ohnehin am schwächsten genutzt worden sei. Bis 12 Uhr seien die Mitarbeiter weiterhin telefonisch erreichbar. Aber das verschlossene Rathaus soll auch ermöglichen, ungestört liegen gebliebene Vorgänge abzuarbeiten. Durch die Flexibilisierung der Arbeit sei auch für Vollzeitkräfte eine Vier-Tage-Woche möglich, so Michael Krüger. Und das scheint attraktiv für Fachpersonal.
In Wedel ist nach einem Bericht des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags die Zahl der Initiativbewerbungen deutlich angestiegen. Michael Krüger sieht die flexiblere Arbeitszeit als guten Weg, dem Fachkräftemangel zu begegnen. „Wir positionieren uns und sind gespannt, wie diese flexible Arbeitszeitregelung angenommen wird“, sagt er. Nach einem Jahr soll evaluiert werden, ob das Modell angenommen wird, wie die Umsetzung läuft und ob die Bürger zufrieden sind.