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Artenschutz

Seltener Schwalbenschwanz: So überleben die Raupen im Winter

Ein ausgewachsener Schwalbenschwanz.

Ein ausgewachsener Schwalbenschwanz. Foto: Landkreis/Dr. Uwe Andreas

Einer der größten und schönsten Tagfalter im Landkreis Stade ist der Schwalbenschwanz. Gärten mit bestimmten Pflanzen bieten dem besonders geschützten Ritterfalter Nahrung.

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Von Sabine Lohmann
Sonntag, 20.10.2024, 15:00 Uhr

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Landkreis. Der Schwalbenschwanz mit einer Spannweite von bis zu acht Zentimetern zählt zu den Ritterfaltern. Der gelb-schwarz gemusterte Schmetterling mit den roten Augenflecken hat seinen Namen von den schwanzförmigen Fortsätzen am Hinterflügel, die an den geteilten Schwanz der Rauchschwalbe erinnern.

Schwalbenschwänze kommen hier selten vor

Die besonders geschützten Schwalbenschwänze kommen im Landkreis Stade eher selten vor. Bevorzugte Futterpflanzen für die Raupen sind Möhren, Fenchel, Dill oder Petersilie. Daher kann man den Schwalbenschwänzen auch im heimischen Garten reichlich Futter anbieten.

Die ersten ausgewachsenen Falter fliegen Ende Mai bis Juni, die Weibchen legen dann ihre Eier an den Futterpflanzen ab. Bis zum Hochsommer wachsen die Raupen heran, verpuppen sich.

Je nach Witterung kann Ende Sommer eine zweite Generation fliegen, die allerdings etwas kleiner sind. Wenn diese Falter dann ihre Eier legen, ist es für die komplette Umwandlung zu spät. Die Raupen überwintern als Puppen und werden erst im nächsten Frühjahr zum Schmetterling.

Schwalbenschwanzraupe am Fenchel.

Schwalbenschwanzraupe am Fenchel. Foto: Landkreis/Jörg Oberkampf

Junge Raupen haben Überlebenstricks

Wenn die jungen Raupen aus den Eiern schlüpfen, sind sie zunächst schwarz mit einem hellen Fleck. Die Färbung erinnert an Vogelkot und macht sie für Fressfeinde sehr unauffällig.

Später werden sie leuchtend grün mit schwarzen Querstreifen, die rot punktiert sind. Bei Gefahr stülpen die Raupen eine sogenannte Nackengabel aus. Ihre grelle Färbung schreckt ab. Zusätzlich verfügt sie über Drüsen, die einen unangenehmen Geruch absondern und Fressfeinden den Appetit verderben.

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„Wer den Schwalbenschwanz in den eignen Garten locken möchte, kann Möhren, Fenchel, Dill, Petersilie oder andere Doldenblütler pflanzen“, erklärt Dr. Uwe Andreas, Leiter des Kreisnaturschutzamtes. „Man braucht aber Geduld, denn nicht jedes Jahr ist ein optimales Schwalbenschwanzjahr.“

Ein unordentlicher Garten kann Leben retten

Da die überwinternden Puppen in Bodennähe an Pflanzenstängeln hängen, ist es wichtig, die vertrockneten Stauden über den Winter stehen zu lassen. Ein naturnaher Garten bietet nicht nur den Schwalbenschwänzen, sondern auch vielen anderen Schmetterlingen, Heuschrecken und Wildbienen einen wichtigen Lebensraum.

„Ein vermeintlich unordentlicher Garten kann Leben retten“, sagt Dr. Andreas, „zumindest das der Schmetterlinge.“ (sal)

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