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TSie sind der Ärger der Gartenbesitzer: Was tun gegen Wühlmäuse?

Blumenzwiebeln und die Wurzeln vieler Pflanzen lassen sich vor Wühlmäusen schützen, indem man sie mit speziellen Pflanzkörben in die Erde gibt. Foto: Remmers/dpa

Blumenzwiebeln und die Wurzeln vieler Pflanzen lassen sich vor Wühlmäusen schützen, indem man sie mit speziellen Pflanzkörben in die Erde gibt. Foto: Remmers/dpa Foto: Remmers/dpa

Die kleinen Nager untergraben Beete, Rasen und sogar Hochbeete. Wie man die Plagegeister loswird, darüber gehen die Meinungen auseinander. Manch einer hat auch schon ein Stück weit resigniert.

Von Redaktion Sonntag, 27.07.2025, 07:50 Uhr

Aufgewühlte Erde zeugt von den eifrigen Aktivitäten der kleinen Tiere, über deren unterirdischen Gängen man auch schnell mal einsacken kann. Wühlmäuse machen sich unter anderem an Wurzeln von Gemüsepflanzen, Blumenzwiebeln, Kartoffeln und Stauden zu schaffen. Auch leichte Baumrinde wissen sie zu schätzen. Sie schätzen leichte bis mittelschwere Böden, in denen sie ohne Schwierigkeiten ihr Gangsystem anlegen können.

Die von manchen auch als Erdratten bezeichneten Nager haben aber auch einen Nutzen. Sie lockern den Boden auf und belüften ihn und stellen eine wichtige Nahrung für andere Tiere dar. Allerdings vermehren sie sich auch recht fleißig: Ein Weibchen kann pro Jahr bis zu 25 Wühlmauskinder zur Welt bringen.

Ähnlich wie der Maulwurf sind Wühlmäuse vielen Gartenbesitzern vor allem eins: ein Ärgernis. Anders als Maulwürfe sind sie aber nicht geschützt. Naturschutzorganisationen appellieren gleichwohl an Gartenfreunde, die kleinen Störenfriede nicht zu töten. Der Naturschutzbund etwa gibt Tipps, wie man sie loswerden kann, ohne ihnen zu schaden.

Hausmittel statt Chemie zur Nagervertreibung

So verweist der Nabu auf ein „Hausmittel aus Omas Zeiten“: Buttermilch. Wenn diese vergoren ist, kann sie an die Wühlmausgänge gegossen werden. „Die Nager mögen das nicht und suchen schnell das Weite“, erläutert die Naturschutzorganisation. Bei Knoblauch und anderen stark riechenden Pflanzen reagieren Wühlmäuse ähnlich, heißt es weiter. Eine Umpflanzung der aromatischen Pflanzen schütze einzelne Pflanzen gut.

Auch könnten Barrieren geschaffen werden. Ein Drahtkorb, der um die Pflanzenwurzeln gelegt wird, kann den Wühlmäusen den Weg versperren. Hochbeete und Obstbäume sollten von unten her mit Drahtgitter abgesichert werden, so seien sie uneinnehmbar und sicher gegen die Wühlmaus.

Schwingungen und starke Gerüche sollen wirken

Ein weiterer Tipp: Für Ablenkung sorgen. Damit die Mäuse nicht auf die Idee kommen, das Gemüse zu stibitzen, sollte der Garten viele Wildkräuter bereithalten. So fressen sich die Mäuse zuerst an diesen satt, rät der Nabu. Helfen könne es auch, den natürlichen Feinden der Nager wie Fuchs und Marder buchstäblich den Garten zu öffnen und sie nicht durch engmaschige Begrenzungen auszuschließen. Im Zweifel lohne es sich, so der Nabu, sich den Nutzen der eifrigen Tunnelgräber vor Augen zu führen, die eben auch einen wichtigen Platz im Ökosystem einnehmen.

Ein Loch im Garten weist auf eine Wühlmaus hin. Die Tiere buddeln sich unter der Erde ganze Tunnelsysteme. Foto: Christin Klose

Ein Loch im Garten weist auf eine Wühlmaus hin. Die Tiere buddeln sich unter der Erde ganze Tunnelsysteme. Foto: Christin Klose Foto: Christin Klose

Andere Naturschutzorganisationen verweisen auf Vibrationssender, die Schwingungen im Boden erzeugen, welche Wühlmäuse abhalten. Stark riechende Öle wie Knoblauch-, Pfefferminz- und Rizinusöl sind den Plagegeistern ein Graus und können sie fernhalten. Manchmal führe auch ein Mix aus verschiedenen solcher Düfte zum Erfolg. Holunder, Lavendel oder Wacholder am Gartenzaun könne ebenfalls eine natürliche Barriere sein.

Rabiatere Methoden sind möglich

Die besten Bekämpfungszeiträume sind laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen der Spätherbst, solange der Boden offen ist, und das zeitige Frühjahr, bevor die Vermehrung der Wühlmäuse beginnt. Maßnahmen während der Sommermonate sind weniger effektiv.

Wer die Tiere auf schonende Weise nicht vertreiben kann oder will, kann auch zur Falle greifen. Hier empfiehlt sich eine Beratung bezüglich Standort und Art des Köders. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle: Gedeiht der Garten üppig und bietet den Wühlmäusen reichlich Nahrung, verschmähen diese oft die ausgelegten Köder, die übrigens nicht offen ausgelegt werden dürfen, weil sie sonst andere Tiere wie Vögel gefährden.

Eine Möglichkeit, Wühlmäuse zu vertreiben, ohne sie zu töten, ist nach Darstellung von Fachleuten die Begasung. Dabei wird ein Präparat in der Gangöffnung platziert, das im feuchten Boden unangenehm riecht. Auch hier wird dazu geraten, sich ausführlich über die Anwendung zu informieren. (oer)

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