TSie sind die Schiedsrichter des Jahres im Kreis Stade

Robert Kannappel hat seinen Schirischein 2008 gemacht. Foto: NFV-Kreis Stade/nomo
Der NFV-Kreis Stade hat die Schiedsrichter des Jahres vor einer Rekordkulisse im Musikladen Heinbockel geehrt. Die Auszeichnung ging unter anderem an eine „Allzweckwaffe“ und ein hochmotiviertes Talent.
Landkreis. Der NFV-Kreis Stade hat Robert Kannappel im Rahmen der DFB-Aktion „Danke, Schiri“ als Schiedsrichter des Jahres (bis 50 Jahre) ausgezeichnet. Der 30-Jährige vom FC Oste/Oldendorf bekam außerdem die Verdienstnadel des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) für sein 15-jähriges Engagement als Schiedsrichter.
Kannappel hatte seinen Schirischein im November 2008 gemacht und startete die erste Zeit als Assistent bis zur Landesliga durch. Im September 2010 gab er sein Debüt als Hauptschiedsrichter. Und dann ging es schnell: August 2011 Aufstieg in die 1. Kreisklasse, März 2012 Aufstieg in die Kreisliga. Der Weg wäre wohl noch weiter gegangen, doch Kannappel wollte lieber selbst weiter Fußball in der Kreisliga spielen.
Daher entschied er sich, nur noch in den unteren Ligen zu pfeifen. „Einerseits schade, da er sicherlich Karriere hätte machen können. Andererseits Respekt, dass er der Schiedsrichterei treu geblieben ist und es ihm nicht wichtig war, hoch zu pfeifen“, sagt Marcel Baack vom Schiedsrichterausschuss.
Seit fünf Jahren steht Kannappel, Vater eines Sohnes, als Schiedsrichter wieder zuverlässig für die Kreisliga zur Verfügung. Baack: „Für diesen Einsatz ist Robert genau der Richtige für diese Auszeichnung.“
Rekordkulisse im Musikladen Heinbockel
Kannappel nahm die Auszeichnung beim Weihnachtslehrabend der Stader Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter entgegen. 115 Unparteiische sorgten für eine „Rekordkulisse“ im Musikladen Heinbockel. Der Ausschuss bedankte sich für deren „unermüdlichen Einsatz“, denn im Jahr 2023 konnten alle Spiele mit Schiris und Assistenten besetzt werden.

Mario Pietropaoli pfeift seit 1983. Foto: NFV-Kreis Stade/nomo
Neben Kannappel gab es noch weitere Auszeichnungen. So wurde Mario Pietropaoli (60) vom SV Agathenburg/Dollern als Schiedsrichter des Jahres (ab 50 Jahre) geehrt und erhielt dadurch die Goldene Pfeife im Kreis Stade. Zudem gab es die Goldene Verdienstnadel des NFV für sein 40-jähriges Engagement als Schiedsrichter.
Pietropaoli ist seit 1983 Schiedsrichter, arbeitete sich bis zur Kreisliga hoch und pfiff dort jahrelang mit Assistenten. Er gilt als „Allzweckwaffe“, so Baack, und „ist sich für kein Spiel im Kreis zu schade“, sowohl als Schiedsrichter als auch als Pate, um Neulinge bei ihren ersten Schritten zu begleiten. Pietropaoli sei einer der zuverlässigsten Schiedsrichter, selten weise er eine Ansetzung ab.

Daniel Witt wechselt zur Rückrunde in den Kreis Cuxhaven. Foto: NFV-Kreis Stade/nomo
Verdienstnadel für Daniel Witt
Daniel Witt (31) vom MTV Himmelpforten wurde mit der Verdienstnadel des NFV für 15 Jahre als Schiedsrichter geehrt. Witt machte im Februar 2008 in Schleswig-Holstein seinen Schirischein und stieg dort bis zur Landesliga auf. Anfang 2012 wechselte er nach Niedersachsen in den Kreis Oldenburg, wo er eine Ausbildung bei der Polizei begann und in der Landesliga pfiff.
Als er nach seiner Ausbildung im Herbst 2014 in den Kreis Stade wechselte, blieb er der Schiedsrichterei treu und leitete Spiele auf Kreisebene. Aus familiären Gründen wechselt Witt zur Rückrunde in den Kreis Cuxhaven.

Bas Felzel wartet auf sein Debüt in der Kreisliga. Foto: NFV-Kreis Stade/nomo
Bas Felzel (17) vom MTV Hammah wurde als Jungschiedsrichter des Jahres ausgezeichnet. Mitten in der Coronazeit wurde er Schiedsrichter und musste fast ein ganzes Jahr auf den ersten Einsatz warten, da es keinen Spielbetrieb gab.
Kreisliga-Debüt vertagt
Im Sommer 2021 legte Felzel als Assistent und Schiedsrichter los. Im Mai 2022 gab er sein Debüt bei den Herren. In der abgelaufenen Saison war er kaum zu bremsen, leitete mehr als 50 Spiele und wurde zur Rückrunde mit dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse belohnt. In der Fördergruppe sei Felzel „stets zuverlässig und motiviert“ dabei, halte sie mit seiner tollen Art zusammen und animiere die Jungs zu freiwilligen Aktionen wie dem gemeinsamen Laufen in den Ferien, so Baack.
Darüberhinaus bildete sich Felzel auf dem Jungschiri-Lehrgang in Barsinghausen weiter und wurde im vergangenen Jahr in den Talentkader des Bezirks berufen. Ende Oktober pfiff Felzel im Kreispokal-Viertelfinale sein erstes Spiel mit Assistenten. Sein Kreisliga-Debüt im Dezember fiel mehrfach dem Wetter zum Opfer. In der Rückrunde wird er sich dann in der neuen Liga beweisen können.

Robert Kannappel hat seinen Schirischein 2008 gemacht. Foto: NFV-Kreis Stade/nomo