TSo feiert Stade sein neues Altstadtfest

So soll es sein: Ein lauer Sommerabend und dichtes Gedränge am Fischmarkt. Foto: Stade Tourismus
Am Donnerstag startet das Stader Altstadtfest: Vieles ist neu im Programm und erinnert doch an alte Zeiten. Das ist das Programm.
Stade. Ausgedehnte Party statt Sparprogramm: Eigentlich war die stadteigene Stade Marketing als Organisator von der Politik zum Sparen verdammt worden. Doch statt abzuspecken, wird jetzt draufgesattelt, weil mehrere Helfer einspringen.
Die Protagonisten kommen wieder aus Stade, keine Fremdfirma ist dazwischengeschaltet.
Stader organisieren ihr eigenes Altstadtfest
„Wir haben mehr Programm als gedacht“, sagt Dr. Andreas Schäfer als Geschäftsführer der Stade Marketing GmbH. Die Ansage eines reduzierten Festes hat neue Kräfte freigesetzt. Die Folge laut Schäfer: „Wir sind größer als letztes Jahr und haben weniger Kosten.“
Mit an Bord: Sabrina Klapper vom Klapperina, Thomas Mäkel vom Apropos und Stade aktuell vertreten vom Vorsitzenden Amir Afschartabbar. Sie alle wollen am kommenden Wochenende für Leben in der Altstadt sorgen.
Thomas Mäkel, Wirt aus der Kleinen Schmiedestraße, liebt Rockmusik. Am Freitag und Sonnabend bespielt er mit Hilfe der AS-Bar den Heinz-Dabelow-Platz am Brunnen vor dem neuen Rathaus. Auf der Bühne stehen Bands wie Pain City aus Oslo, die eigene Lieder spielen, keine Coverhits. Mäkel freut sich drauf: „Das Programm ist großartig.“
Vier Tage Programm an vier Schauplätzen
Dass der Platz am Rathaus wieder bespielt wird, freut auch die anderen Macher. Die Lücke zwischen dem Platz Am Sande, Pferdemarkt und Fischmarkt sei ansonsten zu groß. Der Treffpunkt am Rathaus habe Brückenfunktion. So gibt es vier Tage Programm an vier Schauplätzen.
Gestartet wird das Altstadtfest am Donnerstag mit Hökern und Handeln in der Fußgängerzone, wenn Geschäfte - wie auch am Freitag - von 10 bis 18 Uhr ihre Schnäppchen anbieten. Es darf gefeilscht werden. Und: Es soll Spaß machen.
Zum Nebenprogramm gehört auch der Kunsthandwerkermarkt im Historischen Rathaus, der hier von Freitag (14.30 bis 18.30 Uhr) über den Sonnabend (10 bis 18 Uhr) bis zum Sonntag (12 bis 18 Uhr) stattfindet.
Viele Besucher kommen, um Party zu machen. Die bietet ihnen wie in den beiden Vorjahren Sabrina Klapper mit dem Disco Tower auf dem Platz Am Sande. Hier versammeln sich Freitag und Sonnabend bis zu 7000 Feierwütige. Dieses Jahr dürfen sie länger machen als sonst.
Fußball live und dann Party bis 3 Uhr
Die Fußball-EM macht es möglich. Am Freitag findet von 21 Uhr an das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland statt. Es wird live auf dem Platz Am Sande übertragen, auf einem dreimal fünf Meter großen Videowürfel. Nach dem Fußball geht es ab 23 Uhr in die Verlängerung.
Sabrina Klapper hat es geschafft, die Stadt davon zu überzeugen, den Kehraus deutlich nach hinten zu verlagern. Statt um 0.30 Uhr muss erst um 3 Uhr Schluss sein. An dem frühen Feierabend hatte sich das Partyvolk in der Vergangenheit häufig gerieben. Die Regelung gilt auch für die Nacht auf Sonntag - und zur Probe für dieses Jahr. Sabrina Klapper: „Für uns ist das bahnbrechend.“
Bei der Open-Air-Disco wechseln sich die DJs ab; um 19 Uhr geht es los, ab 22 Uhr geht es erfahrungsgemäß rund. Klapper hat einen Food-Court in Festival-Style, wie sie sagt, zusammengestellt mit Schaustellern aus der Region.
Verändert hat sie auch die Logistik an der Bar. Zwei 15 Meter lange Tresen werden aufgebaut, damit keiner durstig bleibt. Ein großer Schirm schützt vor Sonne oder Regen. Am Sande herrscht Flaschenverbot.
DJs und Livemusik am Fischmarkt
Tagsüber wird der Platz von 12 bis 18 Uhr von Kindern und ihren Familien aus der Region bevölkert. Tanzgruppen treten auf der großen Bühne auf. Museen, das Elbe Klinikum und die Jugendfreizeitstätte sind mit eingebunden.
Am Pferdemarkt wird nicht mehr Radio 21 das Sagen haben. Dafür springt die Firma Novasound aus Engelschoff ein.
Inhaber Jan-Hendrik Seebeck ist ein erfahrener Veranstaltungstechniker. Hier werden sich DJ und Livemusik jeweils ab 18 Uhr abwechseln am Freitag und Sonnabend. Der Fischmarkt ist fest in der Hand Stader Bands.
Gänzlich neu präsentiert sich der Sonntag. Der Tag beginnt mit einem Freiluftgottesdienst auf dem Pferdemarkt der Stader Kirchengemeinden um 11 Uhr unter dem Motto „Segen für die Stadt“. Bei Schietwetter ziehen die Gläubigen in die Wilhadi-Kirche. Um 12 Uhr öffnen die Stader Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag bis 17 Uhr.
Verkaufsoffener Sonntag mit Kinderparadies
Stade aktuell, der Zusammenschluss von Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen, bringt sich ein ins Fest mit einem Familientag, eine Premiere. Die Altstadt soll sich von 12 bis 18 Uhr in ein Kinderparadies verwandeln. Dann stehen Kinderquatsch, Singen und Tanzen, Kasperltheater, Quadfahren oder Hüpfburg auf dem Programm.
Da sollte jeder etwas finden, was ihm Spaß macht. So lobt Schäfers Kollegin Anna Moritz die gute Zusammenarbeit und die gute Stimmung unter den Organisatoren: „Die haben alle geliefert.“

Sie organisieren das Fest (von links): Anna Moritz, Sabrina Klapper, Andreas Schäfer, Thomas Mäkel und Amir Afschartabbar. Foto: Strüning