TSo frei fühlt sich dieser Dipshorner auf seiner großen Wanderung
Dieses Foto ist ein Muss für jeden Thru-Hiker: Der McAfee Knob entlang des Appalachian Trails in der Nähe von Catawba. Foto: Privat
Eine Wanderung auf dem Appalachian Trail ist der große Traum von Jörg Seeger. Diesen Traum erfüllt er sich jetzt. Sechs Monate will der ehemalige Dipshorner in den USA unterwegs sein. Etwas mehr als 1400 Kilometer liegen bereits hinter ihm.
Jörg Seeger wandert auf dem Appalachian Trail in den USA. Seit Ende März ist der 54-Jährige unterwegs. Ein Muss auf seiner großen Wanderung: der Besuch der Trail Days in Damascus im US-Bundesstaat Virginia.
Die Veranstaltung wird unter Hikern, also Wanderern, die den AT laufen, als das Festival schlechthin bezeichnet. Bis zu 30.000 Menschen pilgern regelmäßig dorthin. Es ist ein Treffen von ehemaligen und aktuellen Hikern, die Austausch mit Gleichgesinnten suchen und die Festival-Atmosphäre genießen.
Eine eigene Stadt aus Zelten
Hotels gibt es in dem kleinen Ort nicht. Alle schlafen in Zelten, es entsteht für wenige Tage eine „Tent City“. Jörg Seeger war mittendrin. Die 150 Meilen, also etwa 240 Kilometer, zum Festival ist er getrampt. Trampen ist auf dem Trail völlig normal, sagt Seeger.
Für die Anreise hat er in sechs verschiedenen Autos gesessen und brauchte sieben Stunden. Die Redaktion hat nach der Veranstaltung mit ihm gesprochen und ihn gefragt, welche Eindrücke er mitnimmt.
Treffen mit bekannten Youtubern
„Es war nett, aber nicht so der Super-Knüller für mich“, sagt Seeger. Gefreut hat er sich darüber, drei Youtuber zu treffen, denen er zur Vorbereitung auf seine eigene Wanderung folgte. „Die plötzlich persönlich zu sehen und mit denen zu sprechen, das fand ich nett.“
Als angenehm empfand er auch die Gespräche mit anderen Hikern, entweder an der Bar, der Bühne oder auch am Lagerfeuer. Man kommt sehr schnell mit anderen ins Gespräch. Alle sind interessiert, aufgeschlossen und der Austausch ist inspirierend, sagt Seeger.
Auch die Parade ist er ein Stück mitgelaufen. Er freut sich, das Festival besucht zu haben und das Ganze hautnah erlebt zu haben. Aber: „Nach den ganzen Menschenmengen bin ich super froh, wieder allein im Wald und auf dem Trail zu sein“, sagt er.
Trail Days – super Stimmung und ganz viel Regen
Die Trail Days finden jedes Jahr in Damascus im US-Bundesstaat Virginia statt. Während der Veranstaltung gibt es unterschiedliche Aktivitäten, darunter eine große Parade, Konzerte, Workshops. Mit dabei war diesmal auch Jörg Seeger. Der ehemalige Dipshorner wandert derzeit den AT und erlebte gut besuchte Trail Days, eine super Stimmung und ganz viel Regen.
Seeger bekommt Trail-Namen
Übrigens, wenn Seeger sich jetzt anderen vorstellt, dann sagt er: „Ich heiße Freedom.“ Also Freiheit. Denn das ist jetzt sein Trail-Name. Jeder Thru-Hiker bekommt einen solchen Namen. Diesen darf man sich nicht selbst aussuchen, sondern der Name wird einem von anderen Wanderern vergeben und oft steckt eine besondere Geschichte dahinter.
Seeger hat seinen Trail-Namen von einer älteren Frau bekommen. Mehrmals hat er die 63-Jährige unterwegs getroffen und mit ihr gesprochen. Auch über das, was ihm diese Wanderung bedeutet. „Ich liebe es, allein zu wandern und alles für mich entscheiden zu können. Ich bin einfach total frei und das mag ich so“, hat er ihr erzählt.

Nach dem Trubel beim Festival genießt Jörg Seeger die Ruhe auf dem Trail. Foto: Privat
Zwei Wochen später begegneten die beiden sich erneut und die Frau sagte: „Hi, Jörg, I think you should have the trail name Freedom.“ Ich denke, du solltest den Trail-Namen Freedom haben.
Spektakuläre Aussicht vom McAfee Knob
Wie gut der Name Freiheit für ihn passt, merkt er oft. Auch auf dem McAfee Knob. Die Felsformation befindet sich in Virginia und ist für Seeger ein besonderer Höhepunkt des gesamten AT. Die Aussicht vom Felsvorsprung ist unglaublich und jeder Hiker will sich dort fotografieren lassen.
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Das ist übrigens nicht ganz ungefährlich, denn es gibt keine Absicherung. Wer dort hinunterfällt, der fällt tief, sagt Seeger. Etwa zwei Wochen wird er noch durch Virginia laufen, bevor es in den Bundesstaat West Virginia und anschließend nach Maryland geht.