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Handball 3. Liga

TSo hat Aufsteiger Fredenbeck das Spiel in der Schlussphase gemeistert

Die Fredenbecker feiern ihren Teilerfolg, die lautstarken Fans haben sie ordentlich gepusht.

Die Fredenbecker feiern ihren Teilerfolg, die lautstarken Fans haben sie ordentlich gepusht. Foto: Struwe

Der VfL Fredenbeck ist mit einem Remis in die Drittligasaison gestartet. Aufgrund des Spielverlaufs ein Punktgewinn. Den Fans sowie einem Youngster wird Respekt gezollt.

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Von Wilhelm Thiele
Sonntag, 24.08.2025, 12:55 Uhr

Fredenbeck. Fredenbeck ist heiß auf Handball. Schon zeitig am Freitagabend strömen rund 1000 Fans in die Geestlandhalle, um den Saisonstart des frisch gebackenen Drittligisten gegen den letztjährigen Achten der Liga, ATSV Habenhausen, mitzuerleben.

Während die Mannschaften sich warmmachten, füllte sich die Halle schnell. Unter ohrenbetäubendem Lärm der Fans liefen die Spieler des VfL einzeln auf, wurden vorgestellt und bejubelt. Die Spannung in der Halle war zum Greifen und übertrug sich auch auf beide Mannschaften, die nervös in die Partie starteten.

Fredenbecks neuer Trainer Matthias Steinkamp hatte die Abwehrarbeit in den Mittelpunkt der Vorbereitung gestellt. Eine solide Abwehrleistung sei für ihn die Grundlage für den angestrebten Klassenerhalt. Vor allem am Mittelblock wollte er arbeiten. Niels Schröder und Jelmer de Vries starteten als erste Formation, ergänzt von Pelle Fick und Michel Brassait auf den Halbpositionen. Schröder und Chris-Ole Brandt wechseln im Angriff.

Defensivarbeit ist Schlüssel zum Erfolg

Auch Torwart Justin Rundt fand nach einer „Aufwärmphase“ zu Beginn des Spiels zu seiner Form und wurde zu einer wichtige Stütze seiner Mannschaft. Rundt müsse den direkten Vergleich mit seinem Habenhauser Gegenüber gewinnen, hatte Steinkamp vor dem Spiel gefordert. Das tat er in Halbzeit eins.

Generell stand die Fredenbecker Abwehr stabil, könnte aber manchmal offensiver agieren. Nur 22 Gegentore, beziehungsweise nur zehn in der ersten Halbzeit, sprechen für sich. „Meckern“ auf hohem Niveau.

Die Halle kochte von der ersten Minute. Lautstark wurden die Aktionen der beiden Mannschaften kommentiert. Die sehr offensiv ausgerichtete und nicht zimperliche Abwehr der Habenhauser machte es den Fredenbeckern schwer, die nur langsam zu ihrem Spiel fanden.

Trainer reagiert früh mit Angriffsvariation

Technische Fehler und Fehlwürfe prägten das Angriffsspiel in den ersten Minuten. Schon früh brachte Trainer Steinkamp den siebten Feldspieler und damit Marten Franke als Spielmacher. Das Angriffsspiel der Fredenbecker wurde jetzt schneller und sicherer.

„Marten Franke ist beim Spiel mit sieben Feldspielern ein wichtiger Entscheidungsspieler,“ so Steinkamp. Niels Schröder profitierte besonders von Frankes Spielweise. Mit drei Toren in Folge legte er den Grundstein für die 12:10 Halbzeitführung der Fredenbecker.

Nach gutem Start in die zweite Halbzeit (14:12, 34.) verlor der VfL Fredenbeck vor allem im Angriff zeitweilig den Faden und geriet beim 15:17 (43.) erstmals mit zwei Toren in Rückstand. Dem Angriff mangelte es an Durchschlagskraft, technische Fehler kamen hinzu. Auch das für das Fredenbecker Angriffsspiel sonst charakteristische Umschaltspiel fand weitgehend nicht statt. Lediglich ein Konter zum 9:7 (Jan Möller, 24. Min.) gelang.

Fredenbecks Youngster nutzt seine Chance

Der Habenhauser Torwart steigerte sich und verstärkte die Unsicherheiten im Fredenbecker Angriff. Auch Fredenbecks Keeper Justin Rundt konnte das Ruder für seine Mannschaft nicht herumreißen. Nach einer Reihe unglücklicher Aktionen wechselte (46. Min.) Trainer Steinkamp Niklas Itzen in den Kasten.

Torwart Niklas Itzen kam in der 46. Minute und hielt fortan überragend.

Torwart Niklas Itzen kam in der 46. Minute und hielt fortan überragend. Foto: Struwe

Der Youngster nutzte seine Chance und parierte gleich einen freien Wurf. Ein Ruck ging sichtbar durch die Mannschaft. Michel Brassait und Pelle Fick, per Siebenmeter, besorgten den 18:18 Gleichstand (48. Min.). Doch wieder, trotz großer Paraden von Niklas Itzen, gerieten die Fredenbecker durch sträflich ausgelassene Großchancen im Angriff in Rückstand.

Michel Brassait und Marten Franke trafen bei Überzahl den leeren Habenhauser Kasten nicht. Sechs Minuten vor Abpfiff lag der VfL Fredenbeck mit 19:22 (54. Min) zurück. Das Spiel schien entglitten. Die Niederlage zum Saisonauftakt perfekt. Trainer Matthias Steinkamp stellte auf eine 5:1-Deckung um, um Zeit schinden auf Habenhauser Seite möglichst zu unterbinden.

Fans pushen den Aufsteiger immens

In der Halle saß niemand mehr auf seinem Platz. 1000 Fans feuerten ihre Mannschaft an. Der Lärm war ohrenbetäubend. Mit Wirkung. „So begeisterte Fans sind für uns ein großes Plus, machen die zusätzlichen fünf Prozent in der Crunchtime aus,“ freute sich Matthias Steinkamp. Der VfL stemmte sich gegen eine Niederlage, die Mannschaft bewies Charakter. Mit drei Treffern in Folge und einer weiteren Parade von Niklas Itzen in der Schlusssekunde gelang noch ein unter dem Strich gerechtes 22:22-Unentschieden.

„Meine Jungs haben das gut gemacht. Großes Kompliment,“ fasste ein angesichts des Punktgewinns zufriedener Fredenbecker Coach zusammen. Für Steinkamp angesichts des letzten Viertels des Spiels ein gewonnener Punkt.

Ab sofort gelte die Aufmerksamkeit der Auswärtspartie bei der HSG Varel. Gegen diesen Gegner habe man in der letzten Saison drei Punkte gelassen. Diesmal, so Steinkamp, wolle man „von dort Punkte mitnehmen“.

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