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Entwurf

TSo könnte Agathenburgs neue Sporthalle aussehen

Mit diesem Entwurf haben die Arichtektenbüros B8 und KFA Bauplanung aus Hamburg den Architektenwettbewerb gewonnen. Jetzt geht es an die Detailplanung. (Visualisierung)

Mit diesem Entwurf haben die Arichtektenbüros B8 und KFA Bauplanung aus Hamburg den Architektenwettbewerb gewonnen. Jetzt geht es an die Detailplanung. (Visualisierung) Foto: Arbeitsgemeinschaft ARGE B8 KFA

Seit Jahren schon beschäftigt der Neubau einer Sporthalle in Agathenburg Bürger und Politik - jetzt hat ein Architekt seinen ersten Entwurf der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Aspekt stieß besonders auf Kritik.

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Von Mario Battmer
Freitag, 05.04.2024, 12:10 Uhr

Agathenburg. Mit Holz verkleidet, modern und angebunden an die beiden angrenzenden Sportplätze - mit diesem Entwurf hat die Arbeitsgemeinschaft ARGE B8 KFA aus Hamburg beim Architektenwettbewerb die Politik überzeugt. Ein „vernünftiges, zurückhaltendes Gebäude“ haben die Architekten geplant, sagte Diplom-Ingenieur und Architekt Jens Rapp, Geschäftsführer der Architekten B8. Er stellte den Entwurf im Agathenburger Rat vor.

Das Projekt sei noch in einer sehr frühen Phase, betont Rapp. Geplant ist eine neue Sportanlage aus Dollern kommend am Ortseingang von Agathenburg. Neben dem bestehenden Sportplatz soll die neue Halle sowie ein weiteres Spielfeld entstehen. Die 1,5-Feld-Sporthalle kann für verschiedene Sportarten genutzt und auch abgetrennt werden. Für Sportler stehen vier Umkleiden mit Duschen sowie zwei Umkleiden für Trainer zur Verfügung.

Neubau der Sporthalle soll im Sommer 2026 fertig sein

Zuschauer können auf der Empore Platz nehmen. Diese lässt sich nach Außen öffnen und bietet quasi als Balkon den Blick auf den hinteren Sportplatz. Für den vorderen Sportplatz fungiert eine Rasenschräge an der Halle als Tribüne. Eine umlaufende Rampe sorgt für barrierefreien Zugang.

In der 1,5-Feld-Sporthalle sind mehrere Sportarten möglich. Rechts ist die Empore zu sehen. (Visualisierung)

In der 1,5-Feld-Sporthalle sind mehrere Sportarten möglich. Rechts ist die Empore zu sehen. (Visualisierung) Foto: Arbeitsgemeinschaft ARGE B8 KFA

4,2 Million Euro sind für den Neubau der Sporthalle im Haushalt eingeplant. Rapp gehe aktuell davon aus, dass die Pläne im Kostenrahmen bleiben. Genaueres könne er erst nach den Ausschreibungen sagen. Der Bau soll im März 2025 beginnen und im Sommer 2026 fertig sein.

Nachfragen zum Entwurf gab es kaum, dafür aber durchaus Kritik an dem Vorhaben per se. „Vier Millionen Euro für eine Sporthalle - brauchen wir das für unsere kleine Gemeinde?“, fragte Jan von Ahnen (CDU). Er habe Angst, dass Agathenburg am Ende keinen Cent mehr übrig habe.

Auch Thilo Jungnickel (WGA) sagte, man müsse das alles kritisch hinterfragen. „Wie entwickelt sich der Sport?“ Ein Anwohner fand besonders scharfe Worte: „Wir haben hier alles, will sich jemand ein Denkmal bauen?“, sagte er mit Blick auf Mehrzweckhalle und Sportplatz.

Sportstandort in der Ortsmitte ist passé

Doch genau hier liegt das Problem: Der Sportstandort in der Ortsmitte ist nicht mehr tragbar. Das hat mehrere Gründe. Ursprünglich wollte die Gemeinde die Sporthalle am gleichen Standort sanieren. Doch die Pläne sind damals im Normenkontrollverfahren gescheitert, erinnert Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel. Neubau und Sanierung (mit aufwendigen Gutachten) wären ähnlich teuer gewesen - mit der Einschränkung, dass in der Ortsmitte unter anderem wegen Lärm und Nachbarschaft eine eingeschränktere Nutzung möglich wäre.

So entschied sich die Politik schon vor Jahren für einen Neubau an anderer Stelle. „Wir sind gescheitert mit dem Versuch, die Halle hier zu erneuern“, sagt Marc Buerfeind (CDU). „So hart das auch ist, ich finde den Standort hier auch schöner.“

Wie es dann mit der bisherigen Halle weitergeht, sei offen, sagt Bürgermeister Stefan Heins (CDU). Bis 2026 der Neubau fertig ist, wird die Halle ohnehin weiter genutzt. Erst danach soll eine Entscheidung fallen. Komplettabriss der Mehrzweckhalle, Teilabriss der Sporthalle - das alles sei in der Schwebe.

Denn einfach abreißen kann die Gemeinde das Gebäude nicht. Der nahe gelegene, gemeindeeigene Kindergarten nutzt die Räume. Außerdem würde ohne die Halle ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Treffpunkt in der Ortsmitte fehlen. Genau davor sorgen sich die Anwohner.

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