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Inklusion

TSo will Buxtehude Barrieren für behinderte Menschen abbauen

Rampen aus Legosteinen verschaffen Rollstuhlfahrern den Zutritt an schwer überwindbaren Eingangstüren von Ladengeschäften. Das Foto zeigt ein Beispiel an der Buchhandlung Schwarz auf Weiß in Buxtehude.

Rampen aus Legosteinen verschaffen Rollstuhlfahrern den Zutritt an schwer überwindbaren Eingangstüren von Ladengeschäften. Das Foto zeigt ein Beispiel an der Buchhandlung Schwarz auf Weiß in Buxtehude. Foto: Thomas Sulzyc

Die Volkshochschule beschäftigt sich im nächsten Semester mit Inklusion. Beim nächsten Inklusionstag werden Rampen aus Legosteinen für den Gebrauch im Alltag gebaut. Eine Prominente aus dem Fernsehen soll dem Tag Strahlkraft verleihen.

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Von Thomas Sulzyc
Montag, 27.05.2024, 17:00 Uhr

Buxtehude. Mit Rampen aus Legosteinen können Geschäftsinhaber, deren Läden schwer überwindbare Stufen vor der Eingangstür haben, Rollstuhlfahrern und Menschen mit Rollatoren den Zutritt erleichtern. Der Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Hansestadt Buxtehude, Jens Nübel, bietet Ladeninhabern an, solche Rampen in Auftrag zu geben und zu erwerben.

Lego-Rampen jetzt in Auftrag geben

Vorgesehen ist, Rampen aus Legosteinen während des dritten Inklusionstages am Sonnabend, 30. November, in Buxtehude bauen zu lassen. Geschäftsinhaber, die Lego-Rampen in Auftrag geben möchten, wenden sich ab sofort an den Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Telefon 04161/ 5015070 oder per E-Mail an: j.nuebel@stadt.buxtehude.de.

Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben nicht mehr an vorhandene Strukturen anpassen müssen. Vielmehr sind die gesellschaftlichen Akteure aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die jedem die Teilhabe ermöglichen.

Die Vorbereitungen für den dritten Buxtehuder Inklusionstag haben bereits begonnen. Voraussichtlich 30 Selbsthilfegruppen, Vereine und Verbände werden teilnehmen.

NDR-Moderatorin leitet Diskussion

Prominente Teilnehmerin wird die aus dem NDR-Fernsehen bekannte Moderatorin und Reporterin Christina von Saß sein. Das sagte Jens Nübel dem TAGEBLATT. Geplant ist eine Podiumsdiskussion zu den Fortschritten der Inklusion im Landkreis Stade, die Christina von Saß moderieren soll.

Mit dem Inklusionstag will Jens Nübel ein Forum schaffen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen und Kontakte knüpfen können. „Sie hören sich nicht Vorträge an, sondern kommen bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch“, erklärt er die Idee.

VHS macht Inklusion zum Schwerpunktthema

Die VHS Buxtehude greift nach der Sommerpause im neuen Semesterprogramm das Thema Inklusion auf. Eine Idee sei, ein Treffen von Behindertenbeauftragten von Wirtschaftsunternehmen an der VHS Buxtehude zu organisieren, sagte VHS-Leiter Dirk Pohl dem TAGEBLATT. Im August wird die Volkshochschule ihr neues Kursusprogramm veröffentlichen. Die Kurse beginnen im September.

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Die Volkshochschule werde sich auch intern damit auseinandersetzen, Inklusion im eigenen Betrieb zu leben und zu fördern, sagte Dirk Pohl. Die Erfahrung aus einem Gespräch mit einer Familie, deren Kind mit einer Hörbeeinträchtigung lebt und deshalb ein Cochlea-Implantat erhalten hat, habe ihn dazu inspiriert. Die Begegnung mit der Familie sei wie ein Erweckungsmoment gewesen, sagte der VHS-Leiter. Die Familie habe von ihren Ängsten und Hoffnungen berichtet.

Ein Cochlea-Implantat ersetzt die Funktion des Innenohres, wenn dieses vollständig taub oder so stark geschädigt ist, dass übliche Hörgeräte nicht mehr ausreichend helfen.

Zehn Prozent der Menschen leben mit Behinderung

Dass Menschen mit einer Behinderung leben, ist selten auf den ersten Blick zu erkennen. Etwa zehn Prozent der Menschen in Deutschland lebten mit einer Behinderung, sagt Jens Nübel. „Aber 80 Prozent von ihnen sieht man es nicht an.“ Oft handele es ich dabei um psychische Beeinträchtigungen.

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