TSören Behrmann bei D/A: Der „Motor des Vereinsheims“

Das neue Vereinsheim im Kehdinger Stadion: Sören Behrmann hat die Entstehung koordiniert. Fotos: Struwe Foto: Struwe
Seit drei Jahren hat Sören Behrmann nicht mehr ernsthaft gegen den Ball getreten. Der 34-Jährige übernahm nach seiner aktiven Karriere den Posten des Sportdirektors bei D/A. Offenbar hat er sich im Verein jetzt ein Denkmal gesetzt.
Drochtersen. Die Liste mit den Menschen, bei denen sich D/A-Präsident Rigo Gooßen vor einigen Tagen für den Bau des neuen Vereinsheims bedankt hat, war lang. Helfer, Sponsoren, Unternehmer.
Einen Namen hatte sich Gooßen bewusst bis zum Schluss aufgehoben. Sören Behrmann. Der Vereinschef nannte seinen Sportdirektor den „Motor des Vereinsheims“.
24 Stunden am Tag sind für Behrmann fast zu wenig
In der Crunchtime des Baus des Vereinsheims, in der heißen Phase, hatte der Tag für Behrmann kaum genug Stunden. Im Hauptjob verkauft der ehemalige Innenverteidiger Autos in Stade. Nach Feierabend arbeitet Behrmann für D/A.
Er koordinierte die Helfereinsätze der Freiwilligen und die verschiedenen Gewerke und Bauunternehmen, Behrmann kümmerte sich um die Innenausstattung. So ganz nebenbei stellt er gemeinsam mit Trainer Oliver Ioannou auch noch den Regionalligakader zusammen.
„Sören ist Gold wert für uns“, sagt Gooßen. „Sören brennt.“ Und der Präsident überlegt jetzt schon laut, ob derlei Funktionen im Verein in Zukunft überhaupt noch ehrenamtlich zu leisten sind.

Sören Behrmann ist seit drei Jahren Sportdirektor. Foto: Struwe
Bis zu 80 Anrufe am Tag
Behrmann hat ein hartes Jahr hinter sich. Auch ein lehrreiches. In seiner Position muss er unpopuläre Entscheidungen mit absegnen. D/A entließ im vergangenen Herbst Frithjof Hansen als Trainer und holte Ioannou.
Im Winter trennte sich der Verein von Spielern wie Marcell Sobotta. Behrmann verhandelt mit Spielern und Beratern. Verkäufer wollen Ausrüstung rund um den Fußball bei ihm loswerden, Konzepte bis hin zur Rasenpflege verkaufen. An manchen Tagen führt Behrmann 80 Telefonanrufe oder liest und schreibt unzählige Mails und Nachrichten.
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Behrmann ist härter geworden in den Verhandlungen
Er musste lernen, Nein zu sagen und nicht jede Kritik persönlich zu nehmen. Er hat gelernt, Charaktere für die Mannschaft zu finden. Spieler, denen das D/A-Gen vermeintlich leicht zu implantieren ist.
D/A verpflichtet Spieler nicht nur aus sportlichen Gesichtspunkten, vor allem Mentalität sollen sie haben. Das hat Ex-Trainer Enrico Maaßen schon so gemacht, als die Erfolgsgeschichte vor zehn Jahren in der Regionalliga begann.
Der Sportdirektor sagt, er könne das mit gesundem Menschenverstand. Und er schaut genau hin. „Ist der Spieler gestenreich, ist er laut auf dem Platz oder meckert er nur?“, sagt Behrmann.
Wie ist die Körpersprache? Ackert ein potenzieller Kandidat gern und gut gegen den Ball? Generell meint Behrmann, müsse D/A das Scouting noch verbessern. Das Personal dazu scharrt der Club derzeit um den Trainer- und Betreuerstab.
D/A ist eine Marke geworden
Das Vereinsheim steht. „Aber wichtig ist, dass wir auf dem Boden bleiben und dass die Jungs das zu schätzen wissen“, sagt Sören Behrmann. Die Identifikation mit dem Dorf soll sich im Kehdinger Stadion auch bildhaft wiederfinden.
D/A selbst sei längst eine Marke geworden, sagt der Sportdirektor. Die breit aufgestellte Social-Media-Abteilung des Vereins wirbelt weiter. Die langfristigen Ziele eines Sören Behrmann sind nicht nur sportlicher Natur.
Das Vereinsheim „D/A-Heim“ sei „in der Region ein richtig großes Ausrufezeichen“. Die „D/A-rena“ nebenan soll das nächste werden. Eine ehemalige reine Tennishalle, die zum Sport- und Leistungszentrum mutiert, ein Physio- und Athletiktempel, den nicht nur D/A nutzen soll.