Sonnencremes im Test: Etliche Produkte schmieren bei Stiftung Warentest ab

Die Stiftung Warentest hat 20 Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50+ geprüft, unter anderem auf UV-Schutz, Konservierungs- und kritische Inhaltsstoffe. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Wenn der Sommer in den Kreis Stade Einzug hält, ist Sonnencreme ein Muss. Die Stiftung Warentest hat 20 Produkte getestet - mit durchwachsenem Ergebnis.
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Wer teuer cremt, ist nicht unbedingt besser geschützt. Das zeigt ein aktueller Test. 20 Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50+ hat die Stiftung Warentest insgesamt geprüft, unter anderem auf UV-Schutz, Konservierungs- und kritische Inhaltsstoffe.
Im Ergebnis schützten drei Produkte „sehr gut“ vor UV-Strahlen, darunter auch der Gesamt-Testsieger der Eigenmarke von Edeka/Netto, SunD‘Or Sonnenspray transparent (circa 2,15 Euro pro 100 Milliliter). Insgesamt seien zehn der 20 Testprodukte „rundum zuverlässig“.
Die Preise der getesteten Cremes und Lotionen reichten von 1,58 bis 42 Euro pro 100 Milliliter. Drei der acht mit Preisen ab 10 Euro pro 100 Milliliter eher teureren Sonnenschutzmittel im Test erhielten die Note „mangelhaft“; das teuerste wurde wegen der ermittelten Mängel vom Hersteller Lush bereits vom Markt genommen.
Stiftung Warentest zu Sonnencremes: „Kein Verlass auf Marken“
Unter den mit einem „mangelhaft“ bewerteten waren auch solche, die in früheren Tests zu den Besten gehört hatten. Umgekehrt erzielte ein im vergangenen Sommer für „mangelhaft“ befundenes Produkt jetzt ein „gutes“ Ergebnis: „Weder auf bestimmte Marken noch auf hochpreisige Produkte ist Verlass“, so die Tester.
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Auch auf Freiheit von Schadstoffen ist kein Verlass: In vier Produkten wurde D-n-hexylphtalat (DnHExP) nachgewiesen, ein Weichmacher, der laut EU-Kosmetikverordnung seit 2019 verboten ist.
„Er könnte als Verunreinigung in die Produkte gelangt sein“, schreiben die Tester, die ermittelten Konzentrationen stellen gemäß Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung kein akutes Gesundheitsrisiko dar. Alle vier enthielten den UV-Filter DHHB. Es sei aber unbedenklich, diese oder andere Mittel mit DHHB weiterzuverwenden.
Umfrage: Ein Viertel nutzt Sonnencreme nur im Freibad oder Urlaub
Knapp ein Viertel der Erwachsenen (24 Prozent) gaben in einer Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbands an, Sonnenschutzmittel nur zu speziellen Anlässen wie im Freibad oder Urlaub zu benutzen. Gleichzeitig gaben 81 Prozent der Befragten an, dass ihnen der Schutz vor Sonneneinstrahlung wichtig sei. Jeder Zweite meidet lange Aufenthalte in der Sonne.
Allerdings gaben 38 Prozent der Befragten auch an, viel Wert auf sommerliche Bräune zu legen. Fast ebenso viele (37 Prozent) hatten in den letzten Jahren für gewöhnlich einmal oder mehrmals pro Jahr einen Sonnenbrand. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) vergisst häufig, sich mit Sonnencreme einzucremen.
Hautkrebs ist in Deutschland auf dem Vormarsch
UV-Strahlung ist nach Angaben von Experten der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs, bei dem die Fallzahlen in Deutschland zuletzt stetig zugenommen haben. Das regelmäßige Verwenden von Sonnencreme und -spray gehört demnach zu den wichtigsten Maßnahmen, um Schaden für die Gesundheit zu vermeiden.
Frauen nutzen Sonnenschutzmittel der Umfrage zufolge deutlich häufiger als Männer: 72 Prozent der Frauen gaben an, sich normalerweise im Frühjahr und Sommer damit vor der Sonne zu schützen, bei den Männern waren es 58 Prozent. Und bei jüngeren Menschen scheint das Bewusstsein für die Gefahr von Sonnenbränden größer zu sein: Nur 2 Prozent der 18- bis 34-Jährigen cremt sich nie ein. Bei den über 65-Jährigen sind es 9 Prozent.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Knapp zwei Drittel (61 Prozent) denken beim Geruch von Sonnencreme an Urlaub. Nur 46 Prozent mögen den Geruch allerdings - und 44 Prozent empfinden das Gefühl von Sonnencreme auf der Haut als unangenehm. (dpa)