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Handball-EM

Baby-Alarm: Häfner verlässt DHB-Auswahl

Kai Häfner ist im rechten Rückraum gesetzt.

Kai Häfner ist im rechten Rückraum gesetzt. Foto: Tom Weller/dpa

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss vorerst ohne den erfahrenen Linkshänder auskommen. Bei der Heim-EM hat es unterdessen einen Favoriten schwer erwischt.

Von dpa Samstag, 13.01.2024, 08:30 Uhr

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Mannheim. Die deutschen Handballer planen im zweiten EM-Vorrundenspiel gegen Nordmazedonien nicht zwingend mit dem Einsatz von Routinier Kai Häfner. „Er ist am Freitagabend zum zweiten Mal Vater geworden. Sein Sohn ist auf die Welt gekommen. Ihm geht es entsprechend gut. Wir müssen jetzt abstimmen, ob er am Sonntag beim Spiel eingesetzt wird. Er kann herkommen, aber ob wir das von ihm abverlangen, ist die Frage“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer am Samstag nach dem Training der DHB-Auswahl.

Generell stehe der 34 Jahre alte Rückraumspieler vom Bundesligisten TVB Stuttgart für die Partie an diesem Sonntag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) in Berlin zur Verfügung. „Aber wir haben eine gute Breite im Kader. Es ist durchaus denkbar, dass wir auf ihn verzichten“, sagte Kromer und fügte erklärend hinzu: „Alle anderen Spieler haben sich jetzt in einigen Trainingseinheiten auf den nächsten Gegner vorbereitet. Kai hatte das vom Fokus her nach hinten geschoben.“

Im Duell mit Nordmazedonien hofft Kromer auf einen ähnlichen Spielverlauf wie beim furiosen 27:14-Auftaktsieg gegen die Schweiz. „Wir müssen die Konsequenz im Abschluss beibehalten. Wenn wir unsere Chancen gut nutzen, können wir uns vielleicht schon in der ersten Halbzeit etwas Ruhe verschaffen“, sagte der 47-Jährige.

Kromer appellierte zugleich an das Team: „Es wäre furchtbar, wenn wir nach dem Spiel sagen müssten, wir haben ein, zwei, drei Prozent und damit vielleicht einen Punkt liegengelassen.“ Die Schützlinge von Bundestrainer Alfred Gislason müssten alles tun, „um sehr konzentriert gegen diese kämpferische und emotionale Mannschaft vorzugehen“.

Spanien kassiert Klatsche im Handball-Kracher gegen Kroatien

Titelkandidat Spanien hat zum Start in die Handball-Europameisterschaft eine heftige Niederlage kassiert. Die Iberer unterlagen Kroatien im Topspiel in Mannheim überraschend deutlich mit 29:39 (14:18).

Erfolgreichste Werfer der Kroaten waren Ivan Martinovic vom Bundesligisten MT Melsungen und Mario Sostaric mit je acht Treffern.

Im anderen Spiel der Vorrundengruppe B gewann Österreich mit 31:24 (15:14) gegen Rumänien. In der Gruppe C kam Ungarn in München zu einem 26:24 (14:14) über Montenegro. Zuvor hatte Island dank einer furiosen Schlussphase und drei Toren in den letzten zwei Minuten noch 27:27 (11:10) gegen Serbien gespielt.

Die Spanier um Agustin Casado Marcelo (rechts) mussten sich Kroatien deutlich geschlagen geben.

Die Spanier um Agustin Casado Marcelo (rechts) mussten sich Kroatien deutlich geschlagen geben. Foto: dpa-Bildfunk

Spanien mit miserablem Start

Die Spanier, die seit 2016 bei jeder EM das Finale erreicht und dabei zweimal den Titel geholt haben, erwischten vor 13.293 Zuschauern einen miserablen Start. Trainer Jordi Ribera stellte offensiv schon früh auf 7 gegen 6 um und ließ das eigene Tor mehrfach leer, doch die Iberer wirkten bei ihren Angriffen fahrig.

Und die Kroaten bestraften fast jeden Fehler. Tausende Fans des zweimaligen Olympiasiegers verwandelten die Halle von Anfang an in einen Hexenkessel. Mitte der ersten Halbzeit zogen die Kroaten auf sechs Tore davon. Auch in der zweiten Hälfte gelangen ihnen direkt vier Treffer in Serie. Der Weltmeister von 2003 spielte mit hoher Intensität und teilweise wie im Rausch. Die Spanier kamen nie richtig in die Partie.

Nach den Siegen der Franzosen, Schweden und Dänen sind die Spanier das erste Topteam, das bei der EM in Deutschland eine Niederlage kassiert hat. Die Kroaten, die bei großen Turnieren zuletzt enttäuscht hatten, revanchierten sich für die Final-Niederlage von 2020.

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