TSo weit ist der Bau der neuen Halle Nord in Buxtehude

Das Drohnenbild zeigt den Baufortschritt bei der neuen Sporthalle Nord. Foto: Matthias Schneider
Kann die alte Halle Nord in Buxtehude stehen bleiben, wenn die neue Halle Nord fertig ist? Eigentlich sollte sie 2027 abgerissenwerden. Aus der Politik und dem Stadtelternrat gibt es aber Vorschläge, sie länger stehen zu lassen. Das sind die Gründe dafür.
Buxtehude. Die Sanierung der Halle Süd und den Abriss der alten Halle Nord miteinander verknüpfen: Dieser neue Anstoß kommt von Marc Höper, dem Vorsitzenden des Buxtehuder Stadtelternrats. Seine Idee: Die alte Halle Nord soll so lange stehen bleiben und weiter genutzt werden, bis die marode Sporthalle am Schulzentrum Süd um den fünften Hallenteil erweitert worden und komplett saniert ist. Höper befürchtet, dass die Halle Süd während der Sanierungs- und Bauphase nur eingeschränkt genutzt werden kann und viele Hallenzeiten für die Schule und Vereine verlorengehen. „Dann macht es doch Sinn, die alte Halle Nord noch eine Zeit lang weiter zu nutzen.“
Die Sporthalle Süd bleibt für weitere Wochen gesperrt
Die aktuellen Probleme in der Sporthalle Süd verstärken die Befürchtung, dass die Versorgung mit Hallenzeiten für den Sport auf wackligen Beinen steht. Die Vierfeld-Halle ist seit Anfang November für den Vereinssport gesperrt. Die 40 Jahre alte Steuerung der Notbeleuchtung ist kaputt und gebrauchte Ersatzteile schwer zu bekommen.
Auf TAGEBLATT-Nachfrage hat die Verwaltung jetzt mitgeteilt, dass die dringend benötigten Ersatzteile erst im Januar erwartet werden. Die Schüler dürfen tagsüber die Halle nutzen. Wenn es draußen dunkel wird, ist ohne funktionierende Notbeleuchtung aber Schluss. Hunderte Sportler können deshalb aktuell nur sehr eingeschränkt trainieren.
Auch die Sporthalle der Rotkäppchenschule macht immer wieder Probleme. Und die Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule ist aufgrund der Flüchtlingskrise gesperrt. Sie dient der Stadt als Notfallreserve. Auch ohne den bedenklichen Zustand der Halleninfrastruktur ist es eng in den Sporthallen. Das hatte schon der Sportentwicklungsplan 2016 dokumentiert.
Mannschaften
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Bau der neuen Halle Nord liegt voll im Zeitplan
Wenn es um die Schul- und Sportinfrastruktur geht, sind gute Nachrichten in Buxtehude derzeit eher die Ausnahme. Die eindrucksvollen Drohnenaufnahmen von Matthias Schneider von der neuen Sporthalle Nord zeigen die erfreuliche Ausnahme. Die Halle wächst, und inzwischen ist auch erkennbar, wie groß das neue Zentrum der Sportstadt Buxtehude werden soll. Die gute Nachricht: „Die Bauausführung liegt im Zeitplan“, so die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Nach einer witterungsbedingten Pause sind am Montag die Arbeiten auf der Baustelle wieder aufgenommen worden. Betonarbeiten im Obergeschoss werden derzeit ausgeführt.
Für Buxtehude entsteht ein modernes, durchgehend barrierefreies Sportzentrum mit einer Zweifeld- und einer Dreifeldsporthalle. Die Tribünen bieten Platz für 1500 Menschen. Das Dach der neuen Halle soll komplett begrünt werden. Die geplante Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist nachträglich von 200 auf 500 Quadratmeter vergrößert worden. Das neue sportliche Aushängeschild soll rund 23 Millionen Euro kosten.
Platz für 1500 Zuschauer
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Teil der alten Halle wurde erst 1993 fertiggestellt
Die Inbetriebnahme der neuen Halle ist für das 2. Quartal 2025 geplant. Das ist für die Schüler, Sportler und insbesondere für die Handball-Frauen des Buxtehuder SV eine gute Nachricht. Dieses Datum würde für den Start der Bundesligasaison, die in der Regel im September beginnt, noch ausreichen. Das Projekt wird aber erst Ende 2026 ganz abgeschlossen sein. Die alte Halle Nord soll nach der Fertigstellung der neuen abgerissen werden.
Gerade die Hallenteile eins bis drei der jetzigen Halle Nord haben immer wieder für Probleme gesorgt. Der vierte Hallenteil jedoch wurde 1993 fertiggestellt und ist in einem vergleichsweise guten Zustand. Zusätzlich bietet dieser Bereich das Foyer, Sanitäranlagen, einen Versammlungsraum und weitere Abstellräume. Im Sinne der Nachhaltigkeit, der Integrierten Gesamtschule, der Vereinssportnutzung und der umliegenden Kindertagesstätten hat bereits die SPD-Ratsfraktion die Anfrage gestellt, ob sich ein Erhalt dieses Traktes nicht für alle Beteiligten lohnen würde. Der Vorschlag des Stadtelternrats, die alte Halle so lange stehen zu lassen, bis die Sporthalle Süd fertig ist, wäre eine Erweiterung dieser Idee.
Wie lange alte und neue Halle Nord nebeneinander stehen würden, ist dabei noch ungewiss. Die Halle Süd ist seit vielen Jahren ein Dauerthema. 2016 gab es einmal den Beschluss, die Planungen auf 2019 vorzuziehen. Jetzt sieht der städtische Baufahrplan vor, dass es Mitte 2024 einen politischen Beschluss für Sanierung und Anbau geben soll - fünf Jahre später. Ein Fertigstellungsdatum gibt es noch nicht.

Die Halle Süd ist inzwischen mehr als 40 Jahre alt. Sie soll für rund neun Millionen Euro saniert und erweitert werden. Foto: Wisser