TStader Schüler renaturieren Heidbeck und begegnen Aal und Barsch
Die Heidbeck soll wieder in ihrem natürlichen Lauf fließen: Schüler packen bei der Renaturierung an. Foto: Nabu
Die Heidbeck in Stade soll wieder zu einem natürlicheren Lauf finden. Schüler des Athenaeums haben dafür in einem Projekt mit dem Nabu beim Wasserbau angepackt.
Stade. Die Heidbeck entspringt in Dollern, fließt bei Stade durch die Barger Heide und mündet in die Schwinge. Zur Projektwoche des Athenaeums hatte der Lehrer Matthias Burfeind die Idee, mit einer Gruppe praktisch aktiv zu werden und den Nabu darauf angesprochen.
Späte Traubenkirsche ausreißen in der Heide
Dort kam das gut an, berichtet die Nabu-Kreisvorsitzende Inken Gerlach. Die Mission war schnell klar: In der Barger Heide galt es, Schösslinge der Späten Traubenkirsche, einer invasiven Art, zu entfernen und mit dem Einbau von Holz im Bach einen natürlicheren Lauf der Heidbeck zu initiieren. Denn gegenwärtig, erklärt sie, werde der Zustand der Heidbeck noch als schlecht beurteilt.
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die Mitgliedsländer bis 2027, alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand oder ein gutes ökologisches Potenzial zu überführen. Für die Heidbeck gibt es schon einen Gewässerentwicklungsplan, der geeignete Schritte aufzeigt.
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Zwei Meter hohe Bäume rausgerissen
Unterstützung bekamen die Schüler dabei vom Wasserbauingenieurbüro „Wasserland“ und der Ökologischen Station Stade (ÖSS). Zusammen mit Janina Heins von der ÖSS startete die Gruppe mit einer fachkundigen Einführung in den Lebensraum Heide, die Anja Sawatzki von der Hansestadt Stade übernahm.
Dann ging es an die Arbeit: Zusammen rissen die Naturschützer nicht nur Schösslinge der Späten Traubenkirsche aus, sondern sogar fast zwei Meter hohe Bäumchen.
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Am nächsten Tag ging es unweit des Flugplatzes an der Heidbeck weiter. Mit Genehmigung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und des Unterhaltungsverbands Schwinge durfte die Gruppe im Wald Bäume ohne Entwicklungspotenzial umsägen und an zwei Stellen in den Bach einbauen, angeleitet von Wasserbauingenieur Timm Geissler. Beim Sichern der Stämme mit Pfosten gegen ein Abschwemmen bei Hochwasser half auch der Revierförster Stefan Tautz, der die BImA in dieser Angelegenheit vertritt.
Fische aufstöbern mit einem Trick des Angelvereins
Umweltbildung war ein wichtiger Teil der Aktion: Die Schüler entdeckten unter Steinen verborgene Bachflohkrebse und Egel, machten sich in der Ufervegetation mit Mädesüß und Blutweiderich bekannt und machten im fischleer erscheinenden Bach am Ende eine Entdeckung: Eine Elektrobefischung mit dem Angelverein Stade brachte Forellen, Aale und einen Barsch zum Vorschein.
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Die Heidbeck soll wieder in ihrem natürlichen Lauf fließen: Schüler und Nabu packen bei der Renaturierung an. Foto: Nabu