Zähl Pixel
Richtfest

TStades Finanzamt: Das bietet der Neubau für 25 Millionen Euro

Zimmerleute in zünftiger Kleidung beim Richtfest des neuen Finanzamts in Stade.

Zimmerleute in zünftiger Kleidung beim Richtfest des neuen Finanzamts in Stade. Foto: Strüning

Stades neues Finanzamt wächst in die Höhe, der Rohbau steht. 25,5 Millionen Euro investiert das Land Niedersachsen. Das Geld ist gut angelegt - aus mehreren Gründen.

author
Von Lars Strüning
Samstag, 15.03.2025, 06:05 Uhr

Stade. Vor einem Jahr fand auf dem Grundstück Am Staatsarchiv im Benedixland der erste Spatenstich statt, am Freitag wurde Richtfest gefeiert und in einem Jahr sollen die 330 Mitarbeiter einziehen. Die arbeiten zurzeit noch an drei verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Der Neubau führt sie zusammen. Das ist ein Grund für die Investition in Höhe von 25,5 Millionen Euro.

Das alte Finanzamt von 1975 ist nicht mehr zu gebrauchen

Entscheidend ist aber der Zustand des jetzigen Finanzamts an der Harburger Straße. Es ging 1975 in Betrieb und ist heute nicht mehr zu gebrauchen. Eine Sanierung wäre unwirtschaftlicher als der Neubau. Das sagten sowohl die Staatssekretärin Sabine Tegtmeyer-Dette aus dem Finanzministerium des Landes als auch Verena Pellmann als Leiterin der Regionalstelle Nord-West des Staatlichen Baumanagements. Sie war die Gastgeberin des Tages.

Pellmann musste auf den angekündigten Besuch von Finanzminister Gerald Heere (Grüne) verzichten, der hatte sich am Donnerstag krankgemeldet. Tegtmeyer-Dette sprang gerne ein, Stade ist ihre Heimatstadt.

Auch ohne Minister war das Richtfest gut besetzt. Neben Handwerkern, Nachbarn und Mitarbeitern des Finanzamts waren Stades Bürgermeister Sönke Hartlef, Landrat Kai Seefried sowie die drei Landtagsabgeordneten Corinna Lange (SPD), Melanie Reinecke und Birgit Butter (beide CDU) auf der Baustelle - ein Zeichen, wie wichtig den Offiziellen der Neubau ist.

Richtfest beim neuen Finanzamt in Stade. Der Bau für 330 Mitarbeiter wird 112 Meter lang.

Richtfest beim neuen Finanzamt in Stade. Der Bau für 330 Mitarbeiter wird 112 Meter lang. Foto: Strüning

Der wird 112 Meter lang und geht über vier Geschosse. Mitarbeiter dürfen sich auf moderne Büros freuen, Besucher auf einen großzügigen Eingangsbereich mit Infothek und Warteraum. Stades Finanzamt-Chef Andreas Romeiser freut sich schon: „Keine undichten Fenster mehr, kein Wasser mehr an den Wänden.“ Damit spielte er auf den kaum mehr zumutbaren Zustand der Büros im Altbau an.

Nachhaltiger Neubau mit modernen Büros

Ganz anders der Neubau. Außer auf Funktionalität und ansprechender Architektur sei auch auf Nachhaltigkeit Wert gelegt worden, sagte Pellmann. Das Gebäude mit seinen knapp 5000 Quadratmetern Nutzfläche komme ohne fossile Energie aus. Es gibt Wärmepumpen; ein Lüftungskonzept mit Wärmerückgewinnung entspricht modernstem Standard, sagte Tegtmeyer-Dette. Der Neubau wird errichtet in Holzrahmenbauweise mit Stahlbeton-Elementen. Dazu gesellen sich Photovoltaik-Anlagen auf dem Gründach, eine Streuobst-Wildblumenwiese und ein Teich. Für Mitarbeiter und Besucher stehen 100 Parkplätze zur Verfügung.

Herausfordernd, so Pollmann und Tegtmeyer-Dette, sei der Baugrund gewesen mit seinem hohen Grundwasserstand. Ein Keller fiel deswegen aus, das Gebäude befindet sich einen Meter über Straßenniveau. Der Bauplatz musste mit einem bis zu zwei Meter starken Sandbett aufgefüllt werden, um die entsprechende Tragfähigkeit zu erzielen.

Zum Richtfest des neuen Stader Finanzamts wurden die Reden im Rohbau gehalten - hier Staatssekretärin Sabine Tegtmeyer-Dette aus dem Finanzministerium, die aus Stade stammt..

Zum Richtfest des neuen Stader Finanzamts wurden die Reden im Rohbau gehalten - hier Staatssekretärin Sabine Tegtmeyer-Dette aus dem Finanzministerium, die aus Stade stammt.. Foto: Strüning

Bürgermeister Hartlef freut sich aus drei Gründen über den Neubau: Weil er den Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen bietet und damit Fachkräfte bindet und lockt. Weil er das Quartier Benedixland neben Landesarchiv, Kita und dem Landkreis-Amt für Jugend und Familie abrundet. Und weil am alten Standort an der Harburger Straße neuer Wohnraum für die Stadt geschaffen wird. Hier planen die Firmen Lindemann aus Stade und HBI aus Buxtehude wie berichtet den Camper Park mit 160 Wohnungen.

Das Stader Finanzamt, zuständig für den Landkreis Stade, kostet aber nicht nur Geld, es verzeichnet im Laufe des Jahres auch hohe Einnahmen. 2024, so Andreas Romeiser, waren es mehr als eine Milliarde Euro.

Weitere Artikel