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Reitsport

TStart in die grüne Saison: In Fredenbeck galoppiert der Nachwuchs vorneweg

Ehrenrunde für die 15 Jahre alte Siegerin im Lindemann-Cup in Fredenbeck: Janne Völkers aus Jork gewinnt mit Timms Leonie.

Ehrenrunde für die 15 Jahre alte Siegerin im Lindemann-Cup in Fredenbeck: Janne Völkers aus Jork gewinnt mit Timms Leonie. Foto: Miriam Fehlbus

Weniger Stars, mehr Nachwuchsreiter: Beim RV Fredenbeck hat sich die neue Turnierleitung auf die Konkurrenz von Elmlohe und Luhmühlen eingestellt. Zum Aufgalopp auf den Außenplätzen kamen viele Zuschauer und wurden Zeugen einiger Überraschungen.

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Von Miriam Fehlbus
Dienstag, 23.04.2024, 21:04 Uhr

Fredenbeck. Janne Völkers gibt auf der Ehrenrunde richtig Gas. Timms Leonie heißt das Pony, in dessen Sattel sie sitzt und das in raumgreifenden Galoppsprüngen den Springparcours umrundet. In Einsteigerprüfungen der Klasse E in Dressur und Springen hat das Duo sich erfolgreich gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Wobei das Ergebnis am Ende denkbar knapp ist: Janne Völkers und Timms Leonie vom RFV Ladekop haben 15,3 Punkte, Lotta Bo Laabs und Daila HE vom gastgebenden Verein RV Fredenbeck 15,1 Punkte. Es ist die dritte Qualifikationsprüfung für den Lindemann-Nachwuchs-Cup.

Reitbeteiligung führt zum Sieg im Nachwuchs-Cup

Janne Völkers ist 15 Jahre alt. Eine kleine Besonderheit im Reitsport: Sie ist in Fredenbeck beim Lindemann-Cup nicht auf dem eigenen Pferd gestartet, sondern als Reitbeteiligung von „Leo“. „Es ist schon manchmal aufregend mit ihr“, sagt Janne Völkers über ihr Lieblingspony. „Aber wenn es darauf ankommt, kann man sich auf sie verlassen.“ Das zeigt die Stute auch auf der Ehrenrunde. Das elegante Deutsche Reitpony ist mit viel Tempo unterwegs, bleibt aber immer für ihre Reiterin kontrollierbar. Dafür gibt es auf jeden Fall noch ein Leckerli. „Nur nicht mit Rote Beete, sonst mag sie alle“, sagt Janne Völkers.

Am Wochenende nächste Station in Stade-Barge

Dass Timms Leonie, im Besitz von Wiebke Ropers, in Dressur und Springen glänzen kann, bringt die Vielseitigkeitsreiterei in den Fokus. Auch in diesem Jahr werden am Ende die sechs besten Reiter die Chance haben, einen Trainingstag bei Vielseitigkeitsreiterin Anna Siemer zu gewinnen. Janne Völkers aus Jork möchte gerne dazugehören. Bereits am nächsten Wochenende, Sonnabend 27. April und Sonntag 28. April, läuft in Stade-Barge - nach Zeven, Selsingen und Fredenbeck - die vierte Qualifikationsprüfung. Das WBO-Turnier hat ausschließlich Nachwuchs- und Einsteigerprüfungen. Dann verlässt der Lindemann-Cup wieder den Landkreis. Die weiteren Turnierstationen sind Dobrock, Bülkau und Wohlesbostel. Im Juli findet im Landkreis Harburg das Finale statt.

Neue Turnierleitung: Larissa Bartels und Verena Heitmann

Der Reitsport im Landkreis Stade sieht sich großer Konkurrenz gegenüber. Parallel zum Auftakt der Freiluftsaison in Fredenbeck fanden Prüfungen in Elmlohe und Luhmühlen statt. „Wir merken das schon, dass die Profis nicht mehr so zu unserem Turnier kommen wie früher“, sagt Larissa Bartels (24). Zusammen mit Verena Heitmann (26) hat sie zu diesem Jahr die Turnierleitung übernommen. Eine Woche vor dem Turnier haben sich die beiden Fredenbeckerinnen Urlaub genommen, um alles vorzubereiten. Alles lief reibungslos. Das größte Lob für ihren ehrenamtlichen Einsatz: Reiter und Zuschauer, die auch wegen des guten Wetters an allen Tagen die Turnierplätze reichlich säumten, waren sichtlich zufrieden.

Nach einem Jahr Pause wieder mit M-Dressur

Den Sieg im Hauptspringen sicherte sich Jamie Reiß, die für den RV Harsefeld startet und zum Landeskader bei den Jungen Reitern gehört. Sie hatte für die M*-Prüfung um den Ehrenpreis der Samtgemeinde Fredenbeck Sia Cassinera gesattelt. Mit null Fehlern und der schnellsten Zeit gewann sie vor Werner Dittmer, der sowohl Mitglied im Harsefelder als auch im Fredenbecker RV ist. Werner Dittmer blieb mit Carter und Kennedy ebenfalls jeweils fehlerfrei, belegte die Plätze zwei und drei.

Die schwerste Dressurprüfung war in diesem Jahr wieder eine M*-Dressur. Nachdem diese im vergangenen Jahr gestrichen worden war, hatten sich Larissa Bartels und Verena Heitmann mit ihrem Helferteam diesmal wieder für die Ausschreibung entschieden. „Wir haben festgestellt, dass einige Reiter lieber zum Turnier kommen, wenn sie eine L- und eine M-Dressur reiten können“, sagt Verena Heitmann. Es siegte Britta Teichmann (RFV Estetal) im Sattel von Catino, vor Martina Völkers (RFV Stade) mit Riva del Garda. Dritte in der Prüfung, in der ausschließlich Reiterinnen starteten, wurde Jette Ehlers (RFV Neuenfelde) mit Sacre Coeur. Knapp dahinter platzierte sich Lokalmatadorin Annette Lepenies mit der selbst gezogenen Fürstin Piccolina.

Ehrenamt überrascht: Ehrung auf dem Turnierplatz

Am Ende gab es noch eine Überraschung für eine Fredenbeckerin. Gesa Bührig wurde vom Ehrenvorsitzenden Klaus Hauschild für ihren Einsatz im Voltigiersport geehrt. Ihr ehrenamtliches Engagement gehe weit über das Normale hinaus, sagte Hauschild, der als RV-Vorsitzender 2021 mit in Budapest war, als Fredenbeck dort Voltigier-Weltmeister wurde. Nach dem Neuaufbau der Mannschaft mit Eigengewächsen aus der Region konnte das Junior-Team gerade erst wieder beim internationalen Turnier in Saumur in Frankreich gewinnen. Für Trainerin Gesa Bührig gab es im Rahmen des Turniers in Fredenbeck die Auszeichnung des Sportbunds „Ehrenamt überrascht“.

Verena Heitmann (links) und Larissa Bartels haben die Turnierleitung übernommen.

Verena Heitmann (links) und Larissa Bartels haben die Turnierleitung übernommen. Foto: Miriam Fehlbus

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