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Gastronomie

TSteffen Henssler schließt Restaurants: Auch das „Ahoi“ in Otterndorf?

Steffen Henssler und sein Bruder Peter haben das Otterndorfer „Ahoi“ im Jahr 2021 eröffnet. Die Planet-Gruppe des dänischen Investors Sven Hollesen hatte die einstigen „Elbterrassen“ ein Jahr zuvor erworben.

Steffen Henssler und sein Bruder Peter haben das Otterndorfer „Ahoi“ im Jahr 2021 eröffnet. Die Planet-Gruppe des dänischen Investors Sven Hollesen hatte die einstigen „Elbterrassen“ ein Jahr zuvor erworben. Foto: Mangels

Mit „Grill den Henssler“ feiert er große Erfolge, die Neuigkeiten über seine Restaurants dürften Steffen Henssler dagegen eher schwer im Magen liegen. Der TV-Koch musste gleich mehrere Lokale schließen. Wie steht es um das „Ahoi“ in Otterndorf?

Von Christian Mangels Mittwoch, 26.06.2024, 16:25 Uhr

Otterndorf. Steffen Henssler ist seit Jahren eine feste Größe in der deutschsprachigen Kochwelt. Sein Name ziert Fernsehsendungen („Grill den Henssler“), Kochbücher („Schnell, schneller, Henssler“) und eine Live-Kochshow („Hensslers schnelle Nummer“). Und - logisch - auch allerlei Restaurants und Unternehmen tragen den Zusatz „by Steffen Henssler“.

Doch nicht überall im Universum des Starkochs läuft es derzeit rund: Mehrere Sushi-Restaurants, die mit der Marke Henssler verbunden sind, haben Insolvenzanträge gestellt. Insgesamt sollen fünf Betriebe pleite sein. Betroffen sind laut einem Bericht der Wirtschaftswoche die „GO by Steffen Henssler Delivery & Events GmbH“, die „GO Sushi & Delivery München GmbH“, die „GO Sushi & Delivery Frankfurt GmbH“ und die „S&M GO GmbH“ sowie die „GO Sushi & Delivery Berlin GmbH“.

Auch das Henssler-Restaurant „Ahoi“ am Bremer Osterdeich lief nicht gut und ist seit Kurzem geschlossen. Auf der Internet-Seite der „Ahoi“-Restaurantkette ist zu lesen: „Tschüss, Bremen“. Schweren Herzens müsse man mitteilen, dass das Restaurant in Bremen am 14. Juni seine Türen geschlossen habe.

Negativschlagzeilen nach Lebensmittelkontrolle

Hinzu kamen Negativschlagzeilen nach einer unangekündigten Lebensmittelkontrolle im Februar. Die Kontrolleure hatten Schimmel und nicht ordnungsgemäß gekühlten Fisch im Bremer „Ahoi“ entdeckt. Der damalige Betriebsleiter musste gehen.

Anna Winkler, Marketing-Direktorin der Ahoi-Kette, äußerte sich auf Anfrage unserer Redaktion zur Schließung des Bremer Restaurants, das im Mai 2022 in den ehemaligen Räumen des Kult-Cafés „Ambiente“ eröffnet worden war. „Das Ahoi in Bremen hat uns von Anfang an vor Herausforderungen gestellt, insbesondere, weil der Standort ungünstig gewählt war“, so Winkler. Diese Probleme seien unabhängig von den anderen Ahoi-Restaurants zu betrachten, betont die Marketing-Direktorin und verweist auf erfolgreiche Neueröffnungen in Wendtorf und (in Kürze) in St. Peter-Ording. Und zur Insolvenz der GO-Restaurants teilt Anna Winkler mit: „Die GO-Restaurants sind vollständig eigenständige Einheiten und haben mit unseren Ahoi-Restaurants rein wirtschaftlich nichts zu tun.“

Mit der Entwicklung des Ahoi-Restaurants in Otterndorf (den ehemaligen „Elbterrassen“) zeigt sich die Marketing-Direktorin „rundum zufrieden“. „Nicht nur ist unser Ahoi in Otterndorf wundervoll gelegen, wir wurden auch vom ersten Tag sehr offen von unseren Nachbarn und Gästen aufgenommen“, berichtet Anna Winkler. Man habe sich mittlerweile gut in die lokale Szene integriert.

Hygiene-Probleme wie im Bremer „Ahoi“ gebe es nicht. „Wir werden zweimal pro Jahr von der örtlichen Lebensmittelkontrolle besucht. Hier gab es bei den letzten Besuchen keine Beanstandungen“, so die Restaurant-Sprecherin. Seit dem Vorfall in Bremen habe das Unternehmen seine internen, unangekündigten Audits, also Filial-Überprüfungen, verstärkt. Diese finden nun einmal pro Quartal statt zweimal im Jahr statt. „Auch diese sind in Otterndorf stets zufriedenstellend verlaufen.“

Thomas "Tom" Tenk ist seit einem Jahr Betriebsleiter im Otterndorfer "Ahoi". Der gebürtige Münchener mischt seit mehr als 30 Jahren in der Gastronomie mit.

Thomas "Tom" Tenk ist seit einem Jahr Betriebsleiter im Otterndorfer "Ahoi". Der gebürtige Münchener mischt seit mehr als 30 Jahren in der Gastronomie mit. Foto: Mangels

Über den Winter hinweg habe das „Ahoi“ weiter in die Renovierung und Sanierung der Terrasse investiert. Unter anderem seien der Boden und die Bepflanzung erneuert worden; neue Schirme wurden installiert. „Und wir richten zum Juli eine neue Chillout-Lounge mit Sitzsäcken und Strandkorb auf Sand ein“, berichtet Winkler.

Personalprobleme gebe es aktuell nicht. „Wir schätzen uns sehr glücklich, dass etwa 80 Prozent unserer Belegschaft aus einer treuen Kernmannschaft besteht, die wir von unserem Vorgänger Elbterrassen übernehmen konnten“, erläutert Anna Winkler.

„Ahoi“ seit drei Jahren in Otterndorf

Das Otterndorfer „Ahoi“ wird von der Elbterrassen GmbH & Co. KG betrieben. Betriebsleiter ist seit einem Jahr Thomas „Tom“ Tenk. Der gebürtige Münchener ist seit mehr als 30 Jahren in der Gastronomie tätig und hat lange in Osnabrück gearbeitet, bis ihn der Ruf nach Otterndorf ereilte. Er lebt in Lamstedt.

Steffen Henssler und sein Bruder Peter haben das Otterndorfer „Ahoi“ im Jahr 2021 eröffnet. Die Planet-Gruppe des dänischen Investors Sven Hollesen hatte die einstigen „Elbterrassen“ ein Jahr zuvor erworben und Pläne für einen Hotelneubau präsentiert. Vereinbart wurde, das „Ahoi“ in das zukünftige Hotel zu integrieren. Diese Hotel-Planungen ruhen aber derzeit und es ist nicht abzusehen, ob und wann sie realisiert werden.

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