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Fußball-Regionalliga

TTor für die Seele: D/A-Offensivmann schießt sich für Spitzenspiel warm

Willi Reincke fühlt sich wohl in Drochtersen. Aber wo er in der nächsten Saison spielt, entscheidet sich erst kurzfristig.

Willi Reincke fühlt sich wohl in Drochtersen. Aber wo er in der nächsten Saison spielt, entscheidet sich erst kurzfristig. Foto: Felix Schlikis/Lobeca.de

D/A-Fußballer Willi Reincke trifft nach neun Monaten wieder. Jetzt will er im Spitzenspiel gegen Havelse erneut knipsen. Lenkt ihn seine ungewisse Zukunft als Leihspieler ab?

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Von Daniel Berlin
Donnerstag, 27.02.2025, 16:50 Uhr

Drochtersen. In der 47. Minute verliert der Innenverteidiger des VfB Lübeck Drochtersens Offensivkraft Willi Reincke kurz aus den Augen. Reincke setzt sich ab und veredelt einen präzisen Flankenball von Justin Plautz zum 1:0-Siegtreffer für D/A per Kopf.

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„Geil, dass wir gewonnen haben. Schön, dass ich das Tor gemacht habe“, sagt Reincke. Kopfbälle sind eigentlich nicht die Kernkompetenz des 21-Jährigen. Aber Reincke nimmt den Treffer gerne mit. Im Jugendfußball sei ihm das häufiger gelungen.

Reincke: Tor in Lübeck gut für die Seele

Im Mai 2024 hatte Reincke zum letzten Mal getroffen für D/A. „Gefühlt ist das letzte Tor länger als ein Jahr her“, sagt Reincke. Jetzt ist die torlose Durststrecke beendet. Reincke erzielte lediglich in den Testspielen der Sommer- und Wintervorbereitung einige Tore. „Das Tor gegen Lübeck war gut für die Seele“, sagt Reincke.

Im Januar 2024 wechselte Willi Reincke vom Drittligisten SV Verl auf Leihbasis zur SV Drochtersen/Assel. Der Leihvertrag läuft am Ende der aktuellen Saison aus. Während D/A kräftig am Kader für die Spielzeit 2025/26 bastelt, Verträge verlängert und mit potenziellen Neuzugängen verhandelt, ist die Zukunft von Reincke ungeklärt.

Will der SC Verl seinen Spieler zurück?

Will der SC Verl ihn zurück? Verleiht der Verein ihn an einen anderen Club? Kann Reincke bei D/A bleiben? All das ist offen. Auch Reincke sagt, „klar will man als Spieler Planungssicherheit“, aber so sei eben auch das Fußballgeschäft. Man wisse nie, was komme.

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Verl verfolgte einen Plan mit der Leihe von Reincke nach Drochtersen. Ein junger Spieler wie er sollte Erfahrungen und Spielanteile sammeln. Früher bei Werder Bremen II, in Bocholt in der Weststaffel der Regionalliga und bei D/A in der Nordstaffel bestritt Reincke auf Leihbasis schließlich mehr als 60 Partien in Deutschlands vierthöchster Spielklasse.

„Männerfußball“ nennt Reincke das, was er in den vergangenen Jahren in Bocholt und vor allem bei D/A gelernt hat. „Du musst lernen, zu verteidigen“, sagt er. „Wie man eklig spielt und dreckig Spiele gewinnt, habe ich in Drochtersen gelernt“, sagt er auch.

D/A gewinnt „dreckig“ bei VfB Lübeck

Spiele wie das beim VfB Lübeck erweitern Reinckes Erfahrungsschatz ungemein. Das war so eine „Defensivschlacht“. Das war „dreckig“. „Aber Fußball ist nunmal ein Ergebnissport“, sagt Reincke.

D/A-Sportdirektor Sören Behrmann hat vor ein paar Tagen gesagt, dass für Reincke spätestens jetzt die Zeit gekommen ist, in der er sich zeigen müsse. Sich anbieten, sich beweisen. Die Gespräche, die Verhandlungen mit dem SC Verl werden demnächst ganz langsam losgehen.

Spitzenspiel gegen Tabellenführer TSV Havelse

Jetzt kommt der Tabellenführer TSV Havelse ins Kehdinger Stadion. Am Samstag, 1. März, um 17.30 Uhr wird das Spitzenspiel zwischen dem TSV und dem Zweiten aus Drochtersen angepfiffen. Zehn Punkte beträgt der Rückstand der Drochterser. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, sie unter Druck setzen und hoffen, dass sie schwächeln“, sagt Reincke. Hat er seine ungewisse Zukunft da im Hinterkopf?

„Ich muss den Fokus behalten und im Moment leben“, sagt Reincke. Er fühle sich wohl in Drochtersen und sei sehr zufrieden mit seinen Spielanteilen. Das Havelse-Spiel sei wegweisend. „Da will ich spielen, der Mannschaft helfen und Tore schießen“, sagt Reincke. Der Rest komme irgendwann.

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