TTrainerlegende Mattfeldt prägt zweite Ära und macht Schluss

Hartmut Mattfeldt (links) sitzt nur noch diese Saison beim TSV Elstorf auf der Bank. Foto: FuPa
Einer der erfolgreichsten Trainer der Region hört nach dieser Saison bei seinem jetzigen Verein auf. Hartmut Mattfeldt prägte beim TSV Elstorf eine Ära wie zuvor schon bei A/O.
Landkreis. „Die Frage ist immer, wann der richtige Zeitpunkt ist“, sagt Mattfeldt. In den vergangenen zwei Wochen sei bei ihm der folgende Gedanke gereift: „Zehn Jahre Hartmut Mattfeldt und 100 Jahre TSV Elstorf - das passt.“ Er höre nach dieser Saison „auf eigenen Wunsch“ auf. Der Verein habe nun genügend Zeit, einen Nachfolger zu finden.
Beim TSV Elstorf setzte Mattfeldt seine fast stetig erfolgreiche Arbeit einmal mehr fort. Nachdem er nach zehn Jahren bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf 2015 beim TSV als Trainer anheuerte, schaffte er 2016 den sofortigen Wiederaufstieg als Kreisliga-Meister und etablierte die Mannschaft in der Bezirksliga.
Die Meisterschaft und der Landesliga-Aufstieg 2020 passten bestens in seine Trainer-Biografie. Auch der Klassenerhalt am letzten Spieltag auf der heimischen Anlage 2023.
„Als ich nach zehn Jahren A/O in Elstorf, meinem Wohnort, anfing, dachte ich, es wird ein wenig ruhiger - dass es dann noch mal in die Landesliga geht, hätte ich mir nicht erträumt“, so Mattfeldt.
Nach dem Abstieg 2024 steht der TSV Elstorf in der Bezirksliga zur Winterpause bestens da. Dass die Mannschaft nach dem Abstieg größtenteils zusammengeblieben ist, spricht sicherlich auch für den Trainer.
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Mattffeldt feierte überall Aufstiege
„Unter seiner Leitung erlebte der Verein die erfolgreichsten zehn Jahre seiner Geschichte“, sagt TSV-Obmann Nils Gosebeck. Mit seinem unermüdlichen Ehrgeiz und Einsatz habe Mattfeldt eine Ära geprägt.
In den Neunzigerjahren trainierte Hartmut Mattfeldt den VfL Kutenholz und den TSV Eintracht Immenbeck. Mit beiden Mannschaften holte er den Pokalsieg und führte sie als Meister aus der Kreisliga in die Bezirksklasse.
Dann wurde er erfolgreicher Jugendtrainer bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf, trainierte die C-, B- und A-Jugend. Mit der B-Jugend war er seinerzeit schon mal in der Niedersachsenliga.

Hartmut Mattfeldt hat beim TSV Elstorf eine Ära geprägt. Foto: FuPa
2005 übernahm er die erste A/O-Mannschaft, in zehn Jahren kam er drei Mal ins Finale des Bezirkspokals und gewann diesen zwei Mal, zudem wurde Mattfeldt mit A/O Meister in der Landesliga und stieg in die Oberliga auf. Der sofortige Wiederabstieg als Zwölfter war nur der damaligen Reform geschuldet, als die Niedersachsenligen Ost und West zusammengeführt wurden.
Seine Leidenschaft springt auf die Spieler über
Mattfeldt, der sich an Wochenenden so viele Spiele wie möglich anschaut, legt viel Wert darauf, „jeden Gegner mindestens ein Mal live gesehen zu haben“. Die Details seien wichtig. „Wenn man die kennt, ist man im Vorteil“, sagte Mattfeldt einmal gegenüber dem TAGEBLATT, dennoch habe seine Mannschaft immer eine eigene Spielidee und Taktik.
Mattfeldt versuchte immer, mit der Zeit zu gehen. Das Spiel sei schneller geworden, die Fußballer sind besser ausgebildet als noch zu seinen Anfangszeiten. Die Trainingslehre hat sich komplett verändert. Die Spieler hinterfragen mehr und fordern mehr, betonte Mattfeldt schon vor vier Jahren.
Der einst bekannte Stürmer Maik van Huffel, der nach seiner erfolgreichen A/O-Zeit (bis 2010, danach noch bei Güldenstern Stade und D/A in der Oberliga gespielt) wollte seine Laufbahn unter Mattfeldt ausklingen lassen. 2016 wechselte er zum TSV Elstorf. Mit 36 hatte er in der Bezirksliga noch eine Topquote und half beim Landesliga-Aufstieg 2020. „Es gibt nur ganz wenige Trainer, die für Amateurfußball so viel Zeit investieren“, sagte van Huffel damals über Mattfeldt, diese Akribie schätze er sehr.
Mattfeldt sei in der Trainingsgestaltung durchdacht und abwechslungsreich und mache die Mannschaft dadurch stetig besser, zudem sei er auf jedes Spiel bestens vorbereitet, lobte van Huffel.
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Gosebeck lobt nun in dieselbe Richtung. Mattfeldt zeichne nicht nur seine fachliche Kompetenz aus, sondern auch die empathische Mannschaftsführung. „Er hat die Spieler mit Leidenschaft verbessert und motiviert.“
Der TSV und die Mannschaft hoffen natürlich, Mattfeldt mit dem Wiederaufstieg in die Landesliga verabschieden zu können. Mattfeldt selbst wird dafür auch alles geben. Dann wäre seine Ära vollends rund, abgerundet durch das Jubiläumsjahr. „Das wäre das schönste Abschiedsgeschenk“, sagt Mattfeldt.
Was nach seiner TSV-Zeit kommt, wisse er noch nicht. „Hartmut Mattfeldt macht es mal ruhiger“, vermutet er. Was er aber schon jetzt weiß: „Die Wehmut wird noch kommen.“